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Im Dienste des Chaos Immer schon war er fasziniert von den Mächten, die von den bösen Göttern ausgingen. Das Chaos zog ihn unwahrscheinlich an und seine Augen funkelten, wenn er daran dachte, wie seine Götter mit ihm in seinen Träumen sprachen. Schon lange loderte der Hass in ihm, der Haß auf die elenden Priester, in deren Kloster er als Waise aufgewachsen ist. Brot, Wasser und Schläge sollten ihn auf den rechten Pfad bringen, doch seinen Willen würden Sie niemals brechen. Er fügte sich, doch nur um in Ruhe gelassen zu werden und eines Tages würde er wiederkommen, um das Kloster zu schleifen, die Priester zu opfern und seine Götter zu huldigen. Tzeentch sah, das hier eine wundervolle Brut heranwuchs, so jung, so unerfahren und schon so verschlagen und Hinterlistig. Was würde dieser Jungspund zu leisten imstande sein, wenn er erst die Führung der Götter besitzen würde. Ja, dieses Rohmaterial würde einen wahren Champion des Chaos abgeben, sollte er die Prüfungen überleben! Wieder einmal wurde er geschlagen, und nur, weil er beim tragen des Wasserkessels etwas Wasser auf den Boden hat schwappen lassen. Stolz und ohne einen Laut nahm er die Strafe hin, wußte er doch, das heute der Beginn seines wahren Lebens sein würde. Letzte Nacht ist im Tzeentch erschienen, deutlicher als je zuvor. Heute in der Nacht sollte er sich aufmachen, zur Lichtung im Wolfswald, einen Zweistunden Marsch vom Kloster entfernt. Seine erste Prüfung würde anstehen, ein Test, ob er bereit wäre, den Weg des Chaos zu beschreiten. Er würde erkennen, was seine Prüfung sein würde. ALs er den Wolfswald betrat, überkamen ihn Zweifel, was er hier machte, die Gegend trug nicht umsonst ihren Namen. Und tatsächlich traf er bald auf ein Rudel Wölfe, deren Alphatier ihm fast an die Schulter reichte. Doch die Wölfe wichen zurück, fast so, als ob sie ahnten, das hier ein Günstling des Chaos erschienen ist. Kaum erreichte er die Lichtung, stockte sein Atem und sein Herz begann zu rasen. Auf der Lichtung saß Nicole, die Tochter der Klosterköchin. Die Köchin war der einzige Mensch, der jemals gut zu ihm gewesen war und mit Nicole hat er viele male, wenn er den Priestern entwischen konnte, unten am Fluss gespielt. Er verharrte am Rand der Lichtung und beobachtete seine Freundin, für die er weit mehr als nur Freundschaft empfand! Sie flocht dort aus Kräutern, denen man magische Kräfte nachsagte, kleine Kränze, welche nächste Woche zum Erntedankfest wohl getragen werden sollten. Es war Vollmond und da haben die Kräuter besondere Kräfte, so sagt man zumindest. Trotzdem wäre ihre Mutter wohl nicht begeistert, wenn sie wüsste, wo Nicole sich rumtreibt. "Das soll meine Prüfung sein?" hämmerte es in seinem Schädel. Er wusste nicht, was ihn erwartet, wusste nicht, was von ihm erwartet werden würde. Immer tiefer versank er in seinen Gedanken und wäre wohl über das Grübeln eingeschlafen, als auf einmal eine Stimme in seinem Kopf erklang: "Töte, was Du liebst, bevor es dich tötet!" Nein! Nicht Nicole! Sie war so rein und unschuldig! "Wenn Du dem Weg der acht Pfeile folgen willst, dann darfst Du dir keine Gefühle leisten!" Immer eindringlicher wurde die Stimme in seinem Kopf und wie von Marionettenfäden geführt näherte er sich diesem Mädchen. Ihr dunkelrotes, hüftlanges Haar schimmerte geheimnisvoll im Mondlicht und er wusste nicht, was er machen sollte. Auf einmal bemerkte er, das er einen Dolch in den Händen trug, einen Dolch den er nie zuvor gesehen hat, verziert mit der Rune des Tzeentch. Auf einmal bemerkte Nicole ihn und drehte sich um. "Was machst Du hier?" Als sie sich erhob und auf ihn zukam, wurde ihm klar, was seine Götter von ihm erwarten. Freudig sprang sie ihm in die Arme und als sie ihm den üblichen Begrüßungskuss gab, brachen ihre Augen und sie sah ihn klagend an. Als das Blut aud ihrem Mundwinkel tropfte hauchte sie nur noch ein "WARUM?", bevor ihre Seele ins Jenseits fuhr. Er entfernte den Dolch aus ihrem Rücken und schnitt ihr Herz heraus. Heute nacht ist der "Waisenjunge" gestorben, ab heute würde die alte Welt zittern vor "Tequila - Dem Günstling des Tzeentch" Schweißgebadet wachte Tequila auf, nie zuvor waren seine Träume so real gewesen. Und nie zuvor hatte er in seinen Träumen jemanden umgebracht. Naja, zumindest niemandem, der ihm nahe stand, aber davon gab es eh nicht viele. Mit einer fahrigen Handbewegung wischte er sich das vom Schweiße klatschnasse Haar aus dem Gesicht und fuhr sich mit der Hand über den Mund. Einen merkwürdigen, leicht salzigen Geschmack hatte er auf seiner Zunge und er wunderte sich. Doch was war das? Seine Hand war völlig Blutverschmiert, ebenso das Stroh, auf dem er geschlafen hat. Und da, zwischen seinen Beinen, da lag was, was ihn entfernt daran erinnerte, was der Abt immer an seine Jagdhunde verfütterte, es sah aus wie ein Herz, jedoch schien es die Größe eines Menschenherzens zu haben und irgendjemand, oder irgendwas, hat einen Teil dieses Herzens gegessen. Sollte es doch kein Traum gewesen sein? Das konnte nicht sein, nicht Nicole! Doch langsam erhob sich ein Stimme in seinem Kopfe "macht...Macht...MAcht...MACht...MACHt...MACHT", immer und immer wieder erklang dieses Wort, einem Mantra nicht unähnlich, in seinem Kopf und auf einmal handelte er intuitiv, als hätte er nieh etwas anderes getan. Das blutbefleckte Stroh wurde flugs an das Ross von Marquart deMohai, dem Abt des Klosters, verfüttert. Sich selber wusch er im Schweinetrog, nicht gerade die angenehmste Art und Weise, aber zumindest muss er so nicht über den Hof zum Brunnen gehen. Seine Klamotten wälzte er ein wenig im Schweinedung, das würde zwar Ärger geben, aber zum Wäschewaschen hat er nun wirklich keine Zeit. Das Herz musste auch schnell verschwinden, aber fraßen Schweine nicht alles? Keinen Moment zu früh, schon stand Jean Jaque deFibliou im Stall und sein Blick verhieß nichts gutes! "Tequila, Du Nichtsnutz, beweg deinen Hintern. Das Böse weilte heute Nacht in unseren Mauern!" Kaum draußen, Pater deFibliou bemerkte nicht mal die dreckigen Klamotten, bot sich ein Bild des Schreckens. Nicoles Körpers, oder das, was mal ihr Körper war, lag auf dem Klosterhof, zerstümmelt und unkenntlich gemacht. Irgendjemand hatte ihren Körper ausgeweidet und die Raben kreisten hoch über dem Hof, immer bereit runterzustoßen. Ihre Mutter stand völlig apathisch da, als habe sie noch nicht realisiert, was mit ihrer Tochter geschehen war. Der Rest der Klosterbewohner war in heller Aufregung, lediglich Abt deMohai untersuchte in seiner bekannt finstren Art den Fundort der Leiche und wurde immer blasser! "Tzeentch" - Immer wieder murmelte er diesen Namen und jedenmal wurde sein Blick dunkler und sein Gesicht blasser. Unbewußt drückte sich Tequila in eine der dunklen Ecken des Klosterhofes, sich selbst nicht sicher, ob er nun traurig oder stolz sein sollte. Und immer noch tönte das Wort "MACHT" in seinem Schädel. Auf einmal brannte es in seiner Brust und erschrocken sah er an sich herab. Die Haut auf seiner Brust begann Blasen zu werfen und es bildeten sich Knoten unter eben diesen. Dieses alles in der Form des SYMBOL DES TZEENTCH! Nun war es gewiss, er wurde erhört, sein Leben würde sich ändern und seine Rache würde kommen! Seit Tagen schon hatte Tequila keinen Kontakt mehr zu den Mächten des Chaos gehabt, fast schien es ihm wie ein böser Traum, was da passiert war. Nur die Stimmung im Kloster machte ihm klar, das er all das nicht geträumt haben konnte. Und wenn er dennoch zweifelte, dann brauchte er nur seine Brust berühren und dort das Zeichen des Tzeentch ertasten. Es war kaum zu sehen, doch wenn er es berührte pulsierte es und ein merkwürdiges Brennen fraß sich durch seinen Körper. Immer dann wußte er, er war erwählt. Doch er mußte vorsichtig sein, das ihm die Mönche nicht auf die Schliche kamen. Irgendwie spürte er Mitleid mit der Köchin, aber das war nun mal seine Probe gewesen, Nicole mußte sterben, damit er geboren werden konnte. Doch noch war er nicht wirklich gebeoren, man könnte vieleicht sagen, das die Welt schwanger mit ihm ging. Doch er würde sich rasend entwickeln, dessen war er sich sicher. Abt deMohai saß grübelnd in seiner Bibliothek. Niemals zuvor war das Chaos so tief in die Reiche eingedrungen. Bisher glaubte man sich sicher hier vor den Einflüßen des Vortex und man konzentrierte sich mehr darauf, diese Rattenplage abzuwehren, doch in letzter Zeit werden auch diese Viecher immer größer und einige Leute behaupten sogar aufrechtgehende sprechende Ratten gesehen zu haben, hm, irgendwie scheint den Leuten in der Umgebung das Klosterbier nicht zu bekommen. Aber dies war nun nicht das Thema seiner Gedanken. Die arme Nicole wurde bestialisch ermordet und alles wieß auf einen Ritualmord zu Ehren des Gottes der Veränderung hin. Zu genau wurde die Opferung durchgeführt, als das man dieses als Versuch der Täuschung annehmen könnte. Hier waren Mächte am Werk, die das Gefüge der Welt ins wanken bringen könnten. Er würde Hilfe aus der Hauptstadt anfordern müssen, Pater deFibliou sollte sich sofort auf dem Weg machen. Jean Jaque deFibliou war wenig begeistert bei dem nun herrschendem Wetter, es schüttete wie aus Eimern, fast 100 Meilen auf dem Rücken eines Pferdes zurückzulegen. Es schien so, als hätten sich die Elemente selbst gegen den Pater verschworen, immer wieder zuckten Blitze vom Himmel und Jean Jaque hatte nicht nur einmal das Gefühl, als würden die Eruptionen der oberen Ebenen ihn gezielt angehen, aber das waren natürlich nur seine Gedanken, die ihm diese Streiche spielten. Auf einmal stieg sein Gaul auf die Hinterhufe und er konnte sich nur schwer halten. Was war das. Es sah aus wie einer dieser komischen hüpfenden Bälle, auf denen die Goblins immer wieder mal angriffen, allerdings hatte dieses Wesen zusätzlich zwei lange Arme, mit denen es nach den Zügeln griff und im Zwielicht schimmerte es rosa! Jean Jaque hatte von solchen Wesen gehört, doch niemals dachte er würde er einmal etwas derartigem Gegenüberstehen. Eiskalte Angst ergriff sein Herz und seine Hand umklammerte seinen Streitkolben. Mit dem Mut der Verzweifelung und dem Glauben an Sigmar krachte der Kolben diesem Wesen auf den Schädel. Und er war stark in seinem Glauben und es schien als ob Sigmar selbst seine Waffenhand geführt hätte. Er glaubte zu hören, wie die Schädeldecke des Dämonen zerberstete und seine Überreste lösten sich in einem dichtem blauen Nebel auf. Er konnte sich nun nicht mehr auf dem Pferd halten und stürzte in den Match, doch da war ein geringer Preis für sein Leben. Gerade dachte er daran, das Sigmar die Seinen beschützt, als ihn vier Hände aus dem Nebel packten, vier Hände, die von blauer Haut überspannt waren und er hörte noch ein wahnsinniges Kichern, bevor sein Kopf samt Wirbelsäule vom Körper gelöst wurde. Das Unwetter tobte unaufhörlich und Tequila hätte früher in seinem Stall durchaus etwas wie Angst verspührt, aber nun nicht mehr, schließlich war er von den Göttern erwähnt. Auf einmal wurden die Pferde unruhig und die Schweine fingen an zu grunzen. Er schreckte hoch und spähte ins Zwielicht, das annähernd im 10-Sekundentakt von Blitzen erhellt wurde. Es roch sehr stark nach Schwefel und es waren wieder merkwürdige Geräusche in seinem Kopf, dieses mal jedoch keine klaren Worte, eher ein Zischen, fast so wie eine fremde Sprache. Auf einmal sah er es, ein Wesen, mit dem ihm als kleiner Junge gedroht wurde, wenn er sich nicht den Weisungen der Mönche fügen würde. So sah also ein blauer Horror aus der Nähe aus. Tequila wußte nicht, ob er Angst haben oder sich freuen sollte, aber zweites Gefühl überwog langsam. "Hassssst bewieeesen dassssss Du taugst unssssereeeem Herrrrrn zuuuu dieeeeeeeeenen. Nimm diesssssssss und leeegeeee essssss deeeeem Abt inssssss Betttttt" Merkwürdig klang diese Stimme, fast, als müßte sich der Dämon anstrengen in der Sprache der Menschen zu sprechen. Auf einmal war da nur noch blauer Nebel und wo gerade noch der Diener Tzeentch gestanden hatte, lag ein Kopf, an dem noch die Wirbelsäule hing. Tequila stockte der Atem, denn er kannte das Gesicht. Viele Male hatte deFibliou ihn geschlagen, wenn er seiner Meinung nach nicht schnell genug gearbeitet hatte und Befriedigung kroch in sein Herz, als er die angstgeweiteten Augen sah, die dem Gesicht einen skurillen Ausdruck verliehen. Leise schlich er sich in den Turm, in desen oberstem Stockwerk Abt deMohai sich zu Ruhe begab. Um diese Zeit schlief das Kloster, selbst das Unwetter störte nicht den Schlaf, zu hart war das Tageswerk der Bewohner, um sich den Luxus der Schlaflosigkeit leisten zu können. Endlich erreichte er die Tür zum Gemach, die wie gewöhnlich nur angelehnt war. Vorsichtig öffnete er die Tür und sah wie der fette Abt da auf seinem Bette lag, welches mt Seide bezogen war. Während die Hilfskräfte im Kloster mit Hirsebrei abgespeißt wurden, standen neben seinem Bett wie selbstverständlich Rebhühner, Obst und Fisch. Vieles nur halb angeknabbert, als ob es Nahrung im Überfluß geben würde. Eigentlich war der Abt derjenige, der sich den Gesetzen der Natur verweigerte und seine Taten waren es, die wirklich böse waren! Mit langen Fingern legte Tequila den Schädel neben den Abt, als dieser plötzlich hustete. Er erschrak fürchterlich, hier erwischt zu werden, wäre das letzte, was er gebrauchen könnte. Verdammt, die Tür schien meilenweit weg zu sein. Zügigen Schrittes ging er zum nahen Fenster, um sich auf dem Fenstersims zu verstecken, bis die Luft rein wäre. Doch dieses eine schlechte Idee zu nennen, wäre hoffnungslos untertrieben gewesen. Kaum setzte Tequila seinen Fuß auf den Sims, verlor er auch schon das Gleichgewicht und stürzte dem Klosterhof entgegen. *Warum nur* hämmerte es in seinem Kopf, wie konnte ihn sein Gott nur so entäuschen. Er hatte doch alles getan, was von ihm verlangt wurde. Wenn er doch fliegen könnte, es gab nichts was er sich im Moment sehnlicher wünschte, stärker noch als sein Wunsch ein Günstling des Chaos zu sein! Immer schneller kam der Boden auf ihn zu und doch wirkte alles auf ih so unendlich langsam. Auf einmal glühte das Symbol auf seiner Brust und ein Strahl von blauer Energie stob aus der Brust und schien seinen Fall zu bremsen. Federgleich näherte er sich dem Boden und immer noch nicht war ihm klar, das er in diesem Augenblick zum ersten Mal mit Hilfe der Chaosmächte Magie ausgeübt hatte. Von Oben klang der Schreckensschrei von deMohai, anscheinend hatte er entdeckt, wer da neben ihm im Bette lag. Schnell begab sich Tequila in seinen Stall, sein tageswerk war getan und die Götter würden zufrieden mit ihm sein!Schwindelig vor Freude schlich sich Tequila wieder in seinen Stall. Er hatte Magie gewirkt, er, der Waisenjunge, der immer von den Mönchen getriezt wurde, hatte nun die Macht, es mit ihnen allen aufzunehmen. Selbstbewußter als je zuvor betrat er den Stall und setzte sich auf seine Lagerstatt. An Schlaf war nicht zu denken, zuviel war heute Nacht passiert. Erst stand er einem wahrhaftigen Dämon gegenüber ( war da nicht sogar noch etwas Schwefel in der Luft?) und dann war er auch noch aus dem Fenster des Abtes gefallen und seine magischen Kräften, denen er sich bis heute nicht bewußt war, haben ihn vor dem Zerschmettern gerettet. Nun saß er da im dunkeln seines Stalles und versuchte irgendetwas mit seinen Kräften anzufangen. Er konzentrierte sich auf seine Handflächen und tatsächlich fingen, erst wenige, dann immer mehr, kleine blaue Funken darauf an zutanzen. Schließlich bildeten sich kleine Flammen, die er zwischen seinen Handflächen hin und her wandern lassen konnte. Wenn er ohne Anleitung so was schon vollbringen konnte, wozu würde er in der Lage sein, wenn man ihn unterrichten würde. Tzeentch war zufrieden. Der Junge gefiel ihm. Verschlagen und talentiert. Es gab viel zu wenig von diesem Material. Noch war er unerfahren, auch und vor allem was den Umgang mit den Winden der Magie angeht. Er würde einen Lehrer brauchen, der ihm alles notwendige beibringen würde. Grimgruach wäre dafür geeignet. Dieser bekleidete einen hohen Rang in seiner Armee und könnte den Jungen innerhalb weniger Wochen ein Wissen beibringen, wofür andere Jahre benötigen würden. Von dieser Nacht an erschien Tequila jede Nacht eine merkwürdige, in eine dunkle Robe gehüllte, Gestalt. Sie erzählte viel über die Winde der Magie und den Ursprung der arkanen Kräfte. Auch und vor allem darüber, wie diese Winde zu Sprüchen gewebt werden. Tequila lernte in seinen Träumen, was er sich in seinen Träumen immer gewünscht hat. Konnte es eine bessere Wendung in seinem Leben geben? Wohl kaum. All das, was er in seinen Träumen lernte, versuchte er nun in seiner spärlichen Freizeit, die ihm das Klosterleben ließ, in die Praxis umzusetzen. Immer geschickter wurde er damit, mit kleinen Blitzen die Vögel aus der Luft zu holen und auch springen konnte er, dank magischer Hilfe, annähernd 50 Schritte weit. Immer komplizierter wurden die Formeln, die ihm sozusagen im Schlafe zufielen. Und immer sicherer wurde er im Umgang mit ihnen. Blad schon war er in der Lage einen Feuerstrahl so auf einen Felsen zu lenken, das der abprallende Strahl eine Krähe am Himmel traf. Auch bei seiner Arbeit waren ihm die Kräfte von nutzen. Holz wurde nicht mehr gehackt und nachhause tragen mußte er dieses auch nicht mehr. Er achtete aber peinlichst darauf, nicht bei seinen Übungen beobachtet zu werden. Es war schwerlich zu erklären, wieso er sich mit so was auskennen würde. Die Wochen zogen ins Land und noch immer war die Stimmung gedrückt, niemand hat die schrecklichen Taten an Nicole und deFibliou vergessen. Die kaiserlichen Inspektoren waren für einige Tage im Kloster und haben reichhaltige Untersuchungen angestellt, aber nichts gefunden. Auch Tequila wurde kurz befragt, aber man machte sich nicht wirklich Mühe mit ihm. Wenn die nur wüßten! Es wurde als Zufall abgetan, das einer der Inspektoren vom Turm des Klosters fiel und mit verdrehten Gliedern im Hofe liegen blieb und auch die Unpäßlichkeit eines anderen wurde auf die Trauer der Köchin geschoben. Abt deMohai war bitter enttäuscht, er hatte zumindest mit einem Sigmarpriester als leitendem Inspektor gerechnet und nicht mit sturen Beamten. Diese Holzköpfe wollten seinen Argumenten nicht folgen und interessierten sich nicht für seine Beobachtungen. Für sie war die Sache gegessen und sie würden unverrichteter Dinge davon ziehen und bei nächster Gelegenheit wieder einmal die Zeichen übersehen. Grimguarch war zufrieden. In Rekordzeit hatte er das Material geformt. In nicht mal Monaten ist aus einem Bauernlümmel ein Magier geworden, der es mit den Abgängern der Magierakademien aufnehmen konnte. Aber diese haben annähernd 5 Jahre lernen müssen, wie man einen Spruch webt. Der Junge war talentiert, das war keine Frage. Doch den Rest seiner Ausbildung konnte nur im Kampf erfolgen, alles was jetzt noch vonnöten wäre, könnte man nur im harten Alltag lernen. Der Meister würde zufrieden sein mit den Fortschritten, nun müßten andere die Ausbildung weiterführen. In der folgenden Nacht schrak Tequila aus dem Schlaf. Der beissende Geruch von Schwefel lag wieder in der Luft und die Schweine wurden unruhig. Die Pferde blähten die Nüstern und scharten nervös mit den Hufen. "Essssss isssssst ssssoweiiiit! Diiiieeeee nächssssste Sssssstufe deeeeineeeeer Ausssssbilduuung beginnnnt nuuuuun" Noch bevor er ihn sehen konnte, wußte er, das wieder ein Horror anwesend war. Welche nächste Stufe der Ausbildung? "Ssssei morgeeeeeen uuum Mittttterrrrrrnaaaachtttt annnnn derrrrrrrrrrrrrrr Liiichtuuuuung deeeeiiineeeerrrrrrrrrrrrr errrrsteeeen Bewäääährunggggg, dorrrrrrrrrrrrrrrrrrrrt wirrrrst Duuuuuu meeeehrrrr errrfahrrrrrennn" Schon fing der Schwefelgeruch sich an zu verflüchtigen und die Tiere beruhigten sich. Den ganzen Tag war Tequila sehr unruhig, zu gespannt war er darauf, was ihn erwarten würde. Die Stunden schienen sich ins unendliche zu ziehen und alles was er machte ging schief. Dieses brachte ihm wiederum die Schelte der Priester ein, wodurch er noch nervöser wurde und die Zeit noch langsamer zu vergehen schien. Endlich ward es Dunkel und er konnte sich davonschleichen. Die zwei Stunden zum Wolfswald vergingen, verglichen zum Tage, wie im Flug. Auch stellten sich ihm diesmal keine Wölfe in den Weg, aber die Unsicherheit überkam ihn immer mehr! Schließlich erreichte er die Lichtung. Immer noch war das Blut von Nicole zu erkennen und er erschrak, wieviel von ihrem Blut er hier vergossen haben muß. Plötzlich hielt er etwas in der Hand, eine Waffe, die er nie zuvor gesehen hatte. Ein Schwert, mit gezackter Klinge und dem Symbol des Tzeentch auf dem Knauf, dem Dolch von der Opferung nicht unähnlich. Die klinge der Waffe vibirierte leicht und sie lag leicht in der Hand. Nie zuvor hatte Tequila eine Waffe in der Hand gehabt, wenn man mal von einem Messer oder einem Dolch absehen würde. Dennoch schien ihm diese sehr vertraut und er versuchte einige leichte Schwünge, so wie er es von den Rittern des Kaisers gesehen hatte, wenn Sie sich auf ein Turnier vorbereiteten. Immer wieder versuchte er etwas, was er für Attacken und Finten hielt und ein geübter Schwertkämpfer hätte wohl angefangen zu lachen, aber doch würde auch dieser Beobachter glauben, das der Probant schon einiges an Übung besitzen müßte. Plötzlich ertönte hinter ihm eine Stimme und er erschrak! *Zeig, was Du kannst, Günstling" Vor ihm stand eine Kreatur, von der er noch nie gehört hatte. Annähernd zweieinhalb Schritte hoch war das Wesen, einen halben Schritt allein maßen die gedrehten Hörner und das Gesicht sah aus, wie das einer Ziege. Doch lief es aufrecht und hatte zwei Waffen in den Händen, die seltsam zu pulsieren schienen. Mit schnellen Schritten rannte es auf Tequila zu, die Waffen zum Schlage erhoben! Tequila blieb das Herz stehen! Immer schneller rannte die Kreatur auf Tequila zu und immer noch war er wie gelähmt. Die Waffen zum Schlage erhoben erreichte ihn nun dieses Wesen und mit einer fließenden Bewegung senkten sich die Klingen auf Tequila nieder. Wie im Relfex jedoch hielt Tequila sein Schwert in den Angriff des Gegners und Funken stiebten auf. Die Wucht des Aufpralls riß ihn fast um und er konnte nicht glauben, das er immer noch am Leben war. Wie in Hypnose schwang er das Schwert, doch er konnte nur reagieren, zum agieren fehlte ihm die Luft. Immer und immer wieder bildeten die gegenerischen Waffen ein flirrendes Netz des Todes um ihn herum und immer mehr gerat er in die Defensive! Schon bald umklammerte er sein Schwert mit beiden Händen, um so wenigstens einigermassen der Wucht der Angriffe standhalten zu können. Endlich schien die Wucht des Angriffes, wenn auch nur unmerklich, nachzulassen und Tequila konnte in seinem Gedächtniss nach einer passenden magischen Formel suchen. Hm, unter Umständen könnte ein Flammenstoß helfen. Schon der pure Gedanke daran ließ von der Schwertspitze einen Strahl einer blauen Falmme davonstieben, welcher auch genau auf der Brust des Wesens auftraf! Doch die Wirkung war alles andere als umwerfend! Zwar taumelte der Gehörnte einen Schritt zurück, aber nur, um dann mit noch größerer Wut auf Tequila einzuschlagen. Aber dieser Moment des Atmens war alles, was Tequila benötigte: Mit einem eleganten Aufwärtsschwung schlitze er den Bauch des Monsters auf und sofort fielen Gedärme, einem Schlangennest gleich, auf den Boden. Fassungslos blickte die Kreatur an sich herab, während sich in seinen Augen das Wissen manifestierte, tödlich getroffen zu sein. Aber noch während es in seinem Angriff innehielt, wurden die Innerreien wieder hineingezogen und die Wunde fing an sich zu schließen. Die Kreatur ließ die Waffen fallen und Tequila wollte die Chance nutzen, dem Wesen den Rest zu geben. Mit einem Schrei auf den Lippen stürzte er sich auf den Gegenr, um ihm mit einem gezieltem Schlag den Kopf vom Rumpfe zu trennen. Doch als der Stahl das Fleisch treffen sollte, verschwand das Schwert ebenso, wie es erschienen war. War er schon in Ungnade gefallen! "Arrrgh, ein Glückstreffer und ein unfairer dazu" Seltsam, aber doch verständlich war die Stimme des Wesens. "Ich soll dich trainieren im Nahkampf, nicht in der Anwendung der Magie, also bleibe gefälligst bei den Waffen" Ungläubig starrte Tequila auf sein Gegenüber! "In der Magie bist Du inzwischen gut bewandert, aber deine Kampfkünste lassen zu wünschen übrig. Die beiden letzten Hiebe waren doch wenig mehr als Glückstreffer. Aber nur mit Magie wirst Du nicht weit kommen, also las und kämpfen" Sofort war das Schert wieder in Tequilas Hand. Die beiden ungleichen Gestalten kämpften noch annähernd 2 Stunden. Immer wieder griff Krak Ar`Ghul, so der Name dieser Bestie, Tequila an und immer besser klappte die Abwehr des Schülers. Alles war noch weit entfernt von der Eleganz der elfischen Kampftänzer entfernt, aber dennoch schien das Training bereits junge Früchte zu tragen. Immer präziser wurden die Paraden, doch immer wenn Tequila übermütig wurde und einen Gegenangriff versuchte, scheiterte er an der Überlegenen Kampfkraft von Krak! Viele der folgenden Tage trafen sich nun die beiden auf der Lichtung und auch wenn die Fortschritte nicht mehr so deutlich waren, wie in der ersten Nacht, so wuchs doch das Vermögen Tequilas sich seiner Haut zu erwehren immer mehr! Natürlich blieben die nächtlichen Übungen nicht ohne Auswirkung auf seine Leistungsfähigkeit tagsüber. Schon bald fiel es auf, das er immer langsamer arbeitete und durchaus einige Male bei der Arbeit im Kloster einschlief. Da auch im Kloster allmählich der Alltag wieder einkehrte, ließen natürlich die Bestrafungen nicht auf sich warten. Immer wieder erhielt er Peitschenhiebe auf den Rücken, ein natürlich probates Mittel um einen Jugendlichen auf dem rechten Pfad zu halten. Auch körperlich blieb das Training nicht ohne folgen, immer muskulöser wurde Tequilas Rücken und da er in jeder freien Minute auch an seinen magischen Fähigkeiten arbeitete, hatte er es bald raus, sich seine Arbeit mit Hilfe der magischen Winde zu vereinfachen und so sein Tagespensum zu schaffen und zusätzlich ein paar Stunden Schlaf zu erhaschen. Eines Tages, der Mord an Nicole lag bereits mehr als ein halbes Jahr zurück, kehrte Aufregung in das Kloster ein. Neugierig ließ Tequila die Arbeit Arbeit sein und bewegte sich zum Ort des Interesses. Fast alle Bewohner hatten sich versammelt und es war schwer einen Blick darauf zu erhaschen, was die Bewohner so in Aufregung versetzt hat. Doch als es ihm schließlich gelang, stockte ihm der Atem. Es war der Dolch, mit dem er Nicole geopfert hatte... Abt deMohai rannte aufgeregt über den Klosterhof. "Ich wusste doch, das die Mächte des Chaos nach uns gegriffen hat. Nur diese dummen Inspektoren wollten das nicht sehen." Sofort wurde ein Bote in die Hauptstadt geschickt, mit der dringenden Anforderung nach einem kompetenten Inspektor! Möge Sigmar seine schützende Hand über ihn halten, so das er nicht, wie dereinst deFibliou, den finsteren Mächten in die Fänge gerät! Lex diSorrei war entsetzt, als ihm Martin Boluise von dem Ereignissen im Kloster erzählte. "Wieso bin ich nicht viel früher informiert worden? Und wieso wurden nur 3 gewöhnliche Ermittlungsbeamte dahingeschickt? Bin ich den nur von Speichelleckern und Idioten umgeben?" Jeder im Fürstentum kannte Lex diSorrei. Er galt als einer der edelsten, aber auch engstirnigsten und dickköpfigsten Edelmänner im Reich und zweifellos waren es auch diese Eigenschaften, die ihn so hoch in der Gunst von Fürst Engholm daBrass stehen ließen! Lex war ein hervorragender Ermittler, der noch nie einen Fall ungelöst gelassen hat und das Chaos mit all seinen Auswüchsen hasst. Sofort befahl er Rasqual, seinem Leibdiener, die Sachen zu packen und sorgte dafür, das eine Truppe der Karthäuser-Wachen sich auf dem Weg zum Kloster machten. Er würde keine Zeit verlieren, viel zu viel ist bereits getrödelt worden. Nun mußte gehandelt werden! Rasqual kannte seinen Herrn seit vielen Jahren, schon Rasquals Vater hatte im Hause diSorrei gedient. Und er kannte genau die Stimmung, in der sich sein Dienstherr nun befand. Niemand sollte es wagen, ihm nun zu widersprechen oder sich gar in den Wege zu stellen. Ein Blick in den Augen, der selbst ein Feuer gefrieren lassen könnte, stampfte diSorrei zu seinem Pferd, welches bereits fertig im Hofe stand. Der Rest seiner Gefolgschaft war nicht halb so schnell wie er, so das seine Wut und Ungeduld immer weiter stieg. Endlich war die Gesellschaft, oder sollte man sagen Eingreiftruppe, zur Abreise bereit und es konnte losgehen. Eine normale Reisegruppe würde bis hin zum Kloster annähernd 4 Tage benötigen, doch unter dem gestrengen Blick des Inspektors schaffte man diese Strecke in etwas über 2 Tagen. Tzeentch überblickte die Geschehnisse. Sein Plan, den er hatte, war genial, aber wie jeder Plan gibt es auch hier einige Faktoren, die alle Planungen über den Haufen werfen konnten. Ob alles so klappen würde, wie er es sich gedacht hatte? Aber falls nicht, war er nicht der Herrscher der Veränderungen? Von der schnellen Reise mehr als erschöpft trafen diDorrei und seine Männer im Kloster ein. Abt deMohai war so erfreut, wie er es in diesen Zeiten nur sein konnte, das ausgerechnet dieser Inspektor erschienen war. Sofort weiß er die Belegschaft des Klosters an, den Besuchern ein vernünftiges Mahl zu bereiten, aber da hat er nicht mit der Entschlossenheit diSorreis gerechnet. "Essen können wir nachher, zeigt mir das Relikt" Sofort eilte deMohai los, um den Dolch zu holen. Und selbst die ältesten Bewohner des Klosters konnten sich bei bestem Willen nicht daran erinnern, wann der Abt zuletzt hat sich beeilt! Ein merkwürdiger Anblick, der es den Leuten noch deutlicher klarmachte, was für ungewöhnliche und gefährliche Dinge hier im Gange waren. Einige Stunden später, der Inspektor hat seinen Leuten inzwischen erlaubt, sich etwas zu erholen, saß er mit dem Abt in dessen Gemächer, welcher er sofort für sich beansprucht hatte. Jeden aufkommenden Widerstand seitens des Abtes erstickte er mit seinem entschlossenem Blick bereits im Keim. Viele Gerätschaften hatte er mitgebracht und diese wurden nun verwandt, um etwas über dieses Werkzeug des bösen herauszufinden. Es war schon merkwürdig, Kampfmagie, welche oft verherrende Wirkung auf dem Schlachtfeld hinterließ, konnte man mit einem Fingerschnippen beschwören. Die Wissensmagie, welche einem kleine, aber mitunter wichtige Informationen mitzuteilen vermag jedoch, die benötigt ein wahres Sammelsurrium an mechanischen und chemischen Zutaten und war oftmals mit stundenlangen Ritualen verbunden. Endlich war der Inspektor zu einem Entschluß gekommen. "Versammelt alle Bewohner des Klosters im Hof, sofort!" "A...Aber wir haben bereits nach 3 Uhr morgens und die Leute müssen früh aus den Fe...!" Doch diSorrei duldete keine Widerrede. "Ich sagte sofort, und ich habe nicht gesagt, das ich diskutieren möchte" Und so kam es, das deMohai sich bereits zum zweiten mal innerhalb von 24 Stunden beeilen mußte, was ihm, ehrlich gesagt, nicht besonders leicht viel. Innerhalb von 10 Minuten versammelten sich alle Bewohner im Hofe. Tequila war gerade von seinen nächtlichen Übungen heimgekehrt und noch keine 15 Minuten innerhalb der Klostermauern. Jeder hier war sowohl verstört, als auch neugierig, was denn dieser Alarm zu bedeuten hatte. Ein halbes Jahr lang hatte man die Sache mehr oder weniger auf sich ruhen lassen und auf einmal meint ei Edelmann hier alles innerhalb eines Tages zu erledigen. Lex diSorrei schritt in die Mitte des Hofes und baute dort ein Dreibein auf, auf welches er den Dolch legte. Einige Kräuter und Pülverchen verrührte er in einem Tiegel und häufte diese unter dem Dreibein auf. Dabei murmelte er immer wieder magische Formeln. Formeln, die nicht in der Akademie gelehrt werden, Formeln, deren falsche Aussprache oder auch nur Betonung eine Katastrophe auslösen könnte. Aber Lex machte niemals Fehler! Als er seine Vorbereitungen getroffen hatte, wandte er sich an die Bewohner! "Ich habe nun alles vorbereitet, um rauszufinden, wer diesen Dolch in der Mordnacht benutzt hat. Mit einem brennendem Holzsplint, Magie hierfür zu verschwenden erschien im pervers, entzündete er die Kräuter und Chemikalien. Sofort stieg ein in sich selbst leuchtender Rauch auf, welcher ständig die Farben zwischen Gelb und Rot wechselte. Der Dolch stieg in die Höhe und drehte sich wie ein Kreisel um sich herum. Niemand im Hof atmete, alle starrten gebannt auf das, was da kommen möge. Tequila wußte nicht, was er tun sollte. Auch er hatte von diesem Mann aus der Hauptstadt gehört, würde er ihn entarnen können? Aber Tzeentch würde ihm gewiss beistehen, dessen war er sich sicher! Auf einmal raste der Dolch los und blieb, die Spitze voran, in der Luft schwebend, direkt vor Tequila stehen! Wutenbrannt schwoll die Stimme diSorrei an! "Karthäuser! Ergreift diesen Stallburschen! Er ist mit den Mächten des Chaos verbandelt" Alle im Klosterhof waren entsetzt. Das konnte doch nur ein Versehen sein. "Was mach ich nur" schoß es Tequila durch den Kopf. Hatte Tzeentch dieses nicht vorrausgesehen? Sofort stürzten sich die Karthäuser auf Tequila. Er wehrte sich nach Möglichkeiten mit seinen magischen Mitteln, sich nicht eingedenk, das er sich damit endgültig verraten würde. Lex diSorrei aber war ein mächtiger Magier, der fast augenblicklich sämtliche Anstrengungen Tequilas zu nichte machte. Schließlich konnten die Wachen den Chaosbastard überwältigen. Mit Tränen in den Augen und sichtlich aufgewühlt stand auf einmal die Köchin vor Tequila und spuckte ihm ins Gesicht . "Ich habe dich immer gut behandelt und dennoch hast DU mir das genommen, was ich am meisten liebte!" Zum ersten Mal seit langem bekam Tequila Gewissensbisse, aber das war nur ein kurzer Moment, dann obsiegte wieder der Haß in ihm. Schon stand der Inspektor vor ihm. Äußerlich gefasst, lag in seinen Augen ein Funkeln, welches einem klarmachte, wie es in ihm aussehen müsste. Tequila fragte sich, was nun auf ihn zukommen würde. Wieder einmal ist ihm sein Gott nicht zu Hilfe gekommen, wieder einmal stand ihm keine Waffe zur Verfügung. Waren all dies Prüfungen oder ist er in Ungnade gefallen. Sicher, das Chaos war ungewiss, aber es erschien Tequila immer mehr so, als hätte er nichts zu erwarten, sondern es hängt alles von ihm selber ab. Nur wie sollte er aus dieser Geschichte rauskommen. Rasqual eilte sofort herbei und reichte diSorrei die Hexenfesseln, ein geschmiedeter Stab, an dem 4 Schellen befestigt waren, mit denen Daumen und große Zehen gefesselt wurden. Damit jemanden zu fesseln bedeutete, ihm jegliche Möglichkeit zur Magie zu nehmen. Eine der Wachen riss Tequila das Gewand herab und alle im Hof hielten den Atem an. Nur allzu deutlich war das pulsierende Symbol des Tzeentch zu sehen und selbst Tequila hatte es nie so leuchtend pulsierend gesehen. Kaum das er gefesselt war, wurde er auch zu Boden geworfen und die Wachen traten auf ihn ein. Ebenso wurden nun die Klosterbewohner nun wieder mutiger und spuckten, traten und schimpften, wie sie nur konnten. Tequila krümmte sich vor Schmerz und er hörte seine Knochen knacken! Blut schoss aus der Nase und seine letzte Stunde war wohl gekommen. Doch da schritt diSorrei ein "Haltet ein, ihm soll der Prozess gemacht werden" Die Stimme des Inspektors duldete keinen Widerspruch. Die Wachen hoben Tequila auf und brachten ihn zu einem Pferd, dem er wie ein nasser Sack übergeworfen wurde. Ohne den Befehl des Inspektors abzuwarten, machten sie sich reisebereit, ihre Nacht war bereits beendet, das war ihnen nur zu klar! "deMohai! Zu mir!" Abt deMohai war sich sicher, würde der Inspektor noch lange bleiben, dann würde er so rank und schlank werden, wie er es noch nie gewesen war. Er legte eine Eile an den Tag, die jeden Spötter hätte verstummen lassen. "Ihr habt einem Jünger des Chaos Unterschlupf gewährt und ihn vor der Strafverfolgung geschütz" Lex war kaum zu halten und selbst Rasqual war ob der aufgestauten Wut erstaunt. "Aber, aber..." stammelte deMohai, "ich wußte doch..". Doch deSorrei ließ keine Widerrede zu, "Es ist egal, ich interessiere mich nicht für euren Wissensstand, der mir eh als gering einzustufen gilt. Ihr hättet die Zeichen sehen müssen und zwar sofort nicht erst nach mehr als einem halben Jahr. Es wird Folgen haben, dessen könnt ihr Gewiss sein!" Während der Abt kalkweiß anlief, drehte sich der Inspektor auf dem Absatz um und bestieg sein Pferd, welches ihm sein pflichtbewußter Diener bereits hergeholt hatte. Aufzusteigen, dem Pferd die Sporen zu geben und das Kloster zu verlassen schien wie eine Aktion! Tzeentch war zufrieden, sehr zufrieden sogar! Alles lief nach Plan. Das Gesicht des Abtes war sehr erheiternd zu sehen in dem Teich des Wissens, den Tzeentch gerade betrachtete! Die kleine Lektion würde dem Material beibringen, was Demut bedeutet. Zu selbstsicher wurde er in den letzten Wochen. Obschon der Fall gelöst schien, legte diSorrei eine Eile an den Tag, das seine Begeliter kaum hinterher kamen. Tequilas Körper schmerzte und seine Position, quer über ein Pferd geworfen, machte es nicht gerade erträglicher! Am Abend des ersten Rückreisetages erreichte die Gruppe eine Wachstation am Wegesrand, wo man beabsichtigte die Nacht zu verbringen. Schon auf der Hinreise kehrte man hier ein und der Stationsvorsteher war wenig begeistert den Inspektor so bald wiederzusehen. Die Karthäuser sattelten ab und brachten Tequila in eine Zelle. Nun versammelten sich alle im Aufenthaltsraum und annektierten die Vorräte der Station, wobei man auf das grummelige Gesicht des Wachhabenden nicht achtete. Mitten in der Nacht lösten sich die Fesseln von Tequila und die Zellentür schwang auf. Was war das, was hatte dies zu bedeuten? Auch seine Schmerzen waren fast komplett abgeklungen. Vorsichtig schlich er nach vorne ins Gebäude, wo sich ihm ein Bild der Zerstörung bot! Überall lagen die zerfetzten Körper der Karthäuser, ihr innerstes nach außen gekehrt. Rasqual hockte wimmernd in der Ecke und stammelte immer nur "Meister Meister Meister". Über allem thronte Grimguarch, dasselbe Funkeln in den Augen, welches Tequila zuvor bei di Sorrei gesehen hatte! "Hattest Du wirklich geglaubt, unser Herr würde sich so leicht seines Materials berauben lassen. Wir haben uns um den Inspektor gekümmert, und ich habe seine Rolle übernommen. Du musst noch viel lernen über die Wege des Veränderung. Aber nun komm, wir haben Übungen zu vollführen. Und Du wirst vergessen, was Du gesehen hast, elender Diener des Inspektors" Tzeentch lachte, er lachte so sehr, das selbst meilenweit von seinem Domizil er noch zu hören war. Voller Befriedigung blickte er auf den kriechenden Wurm, der zu seinen Füßen sich bewegte und er blickte in das gebrochene Gesicht, was einst zu Lex diSorrei gehörte! Rasqual war verwirrt. Er wußte nicht genau wo er war und er wußte auch nicht was er hier tat! Er hockte inmitten eines Raumes, der aussah wie eine Wachstube. Aber alles war blutverschmiert und er saß inmitten von Gedärmen und blutigem Fleisch. Immer wieder nahm er die blutigen Innereien und überschüttete sich selber damit, nur unterbrochen von seinem eigenen irren Gekichere. Dann wieder sah er sich angsterfüllt um, sich nicht sicher, ob das Grauen, dessen Zeuge er wurde, nicht wiederkehren würde. Nie zuvor hatte er so was gesehen: diSorrei, sein Herr, verwandelte sich vor seinen Augen in eine gebeugte Gestalt, die eine Kutte trug, über und über mit arkanen Symbolen verziehrt. Von deren Händen gingen Strahlen aus, tiefschwarze Strahlen, die dennoch zu leuchten schienen. Jeder, der von diesen Strahlen getroffen wurde, schien lauthals aufzuschrein und sein Fleisch wurde von den Knochen geschält. Dennoch war alles still! Nichts konnte diese Stille durchbrechen, das einzige hörbare waren die Worte, die die vermummte Gestalt murmelte. Dies alles geschah innerhalb weniger Sekunden und doch schien es Rasqual wie eine Ewigkeit. Die Karthäuser waren die absolute Eliteeinheit seines Fürsten und die Abteilung, die diSorrei unterstellt ist, war die Elite der Elite! Und dennoch fielen sie wie die Fliegen. Das konnte nicht nur an der Erschöpfung liegen. Das war keine Frage, nie zuvor hatte Rasqual ein Wesen von solche Macht gesehen. Aber wo war sein Herr? Wieder fiel einer der Karthäuser, Martin, der Sergeant . Er stolperte auf Rasqual zu, die Hände auf den Bauch gepresst, um zu berhindern, das seine Gedärme zu Boden rutschten. Das Fleisch löste sich aus seinem Gesicht und die blanken Wangenknochen blitzen hell. So muß es sein, wenn das Chaos über einen kommt. Endlich schien es vorbei, keine Strahlen waren mehr zu sehen und die Gestalt setzte sich nun auf einen Tisch. Endlich betrat dann der Gefangene den Raum, "Wie konnte er sich nur befreien", und er redete mit dem Unbekannten. Mit einem letzten Satz, an dessen Wortlaut Rasqual sich nicht erinnern kann, verließen die beiden schließlich die Wachstation und ließen ihn zurück. Er wußte nicht, ob er sich freuen sollte, das er verschont wurde, oder ob der Wahnsinn nach ihm greifen würde, ob der Grausamkeiten, welche er nun bezeugen könnte! Tequila wußte nicht, wie ihm geschah. Er hatte sich schon gesehen, aufgespannt auf einer Streckbank, auf das die Zeremonienmeister der Karthäuser ihn zu befragen versuchten. Nun war er mit Grimguarch, dem er heut zum ersten Mal persönlich gegenüber stand, durch eine Art magisches Portal geschritten. Nie zuvor hatte er von so etwas gehört, geschweige denn selber gesehen. Kaum ist diese ca. 2m im Durchmesser messende Lichtkugel, welche rotgelb pulsierte, erschienen, schon sprang Grimguarch hindurch und Tequila folgte ihm. Was dann passierte, ließ sich kaum in Worte fassen. Was mit ihm selber geschah, konnte er nicht sehen, aber es dürfte nichts andres sein, als das, was Grimguarch widerfuhr! Dessen Körper wurde gedehnt und gestreckt. Alsbald löste sein Körper sich in tausende von kleinen Teilen auf, welche, einem Hagelsturm nicht unähnlich, in die Ferne gezogen wurden. Schon fühlte er, wie sein Körper zerbarst und sich auf einmal rasend schnell bewegte. Auf einmal war alles vorbei und das ungleiche Paar fand sich in einem runden Raum wieder, welcher riesig schien. Ausgestattet mit edlen Teppichen und Skulpturen, welche verschiedene Mißgeburten oder eher wohl Dämonen darstellten. Aus zylinderförmigen Glasbehältern starrten Kreaturen auf die beiden nieder, die Tequila teilweise aus Hörensagen, aber auch vom Sehen her kannte. Zwerge, Elfen, Menschen, Orks und andere Kreaturen waren dort vorhanden, Teilweise als komplette Körper, teilweise nur in Einzelteilen. Tequila schätzte, das selbst Grimguarch nicht in der Lage war, einen Glaszylider herzustellen, der einen Flußtroll aufnehmen könnte. Es war eine sehr imposante Sammlung und Tequila fragte sich, ob er, wenn er jemals versagen würde, auch in so einem Gefäß landen würde. Demutvoll beugte er sei Haupt. Zu Eindrucksvoll war das, was er gesehen hatte. Nun kam er sich wirklich klein vor. Was hatte er sich auf seine magischen Kräfte eingebildet und wie gering waren sie doch im Vergleich zu den wahren Meistern der magischen Winde! "Wie...wie sind wir hierher gekommen!" war alles, was er stammeln konnte. "Nun, auch Du wirst dereinst die Fähigkeit der Ortswechseln beherrschen, aber wir werden uns nun zunächst auf andere, für dich wichtigere, Aspekte der Magie beschäftigen. Was Du im Kampf gegen die Karthäuser versucht hast, war wirklich beeindruckend, aber Du bist noch zu ungestüm. Außerdem haben dich deine Taten nun endgültig als Chaosjünger enttarnt. Zum Kloster wirst Du nur noch zurückkehren, um deine eigene endgültige Rache nehmen zu können. Wie Du erfahren hast, hilft unser Meister denjenigen, die sich selbst zu helfen wissen. Ich werde nun deine magische Ausbildung beenden, um dir dein Rüstzeug zu geben, welches Du brauchen wirst, um unseren Glauben zu verbreiten! Bereite dich auf eine harte Zeit vor, dies ist keine magische Akademie, an der ein lascher Umgang herrscht. Ich biete dir unendliches Wissen, aber ich verlange auch viel dafür. Noch jeder meiner Schüler hat es im Laufe seines Lebens zu hohen Ehren gebracht, oder er hat meinen Turm niemals verlassen!" "Turm? Sagtet Ihr gerade Turm?" Tequila stürzte zu einem Fenster des Raumes und sein Atem stockte. Er war in einem Gebäude, welches so hoch war, das er nur mit Mühe erkennen konnte, was auf dem Boden loswar. Das waren mindestens 100 Mannslängen und ein Blick nach oben bestätigte seine Vermutungen. Er war nichteinmal in einem der oberen Stockwerke. Nie hat er von solchen Gebäuden gehört, niemals würden menschliche Hände so was bauen können! Aber menschliche Maßstäbe würden kaum eine Rolle spielen für ein Magier wie Grimguarch. Eines Tages, da war sich Tequila sicher, würde auch er ein Domzil bewohnen, welches seinem Status entsprechen würde. Nur dazu müßte er erst mal an seinem Status abreiten! Hart arbeiten! Es gab viel zu tun! Wesentlich selbstsicherer trat er nun vor Grimguarch: "Laßt uns mit den Übungen beginnen, wenn ihr soweit seit!" Tzeentch war begeistert. Das Material hatte fast zur alten Arroganz zurückgefunden. Er zerrte an der Kette, an deren Ende das gebunden war, was einst auf den Namen Lex diSorrei hörte. "Sieh es dir genau an, dieses Material wird noch viel Trauer in deine Familie bringen. Und Du wirst dabei zuschauen, ohne das Du was machen kannst. Lange genug hast Du mich und meine Brüder geärgert. Viele Male hast Du uns hoffnungsvolles Material geklaut und vernichtet. Damit ist nun Schluß, sei dir gewiss, bald wird deine eigene Tochter meiner Fährte folgen und sich meinem neuen Schützling darbieten." Dröhnendes Gelächter ertönte und diSorrei zuckte zusammen. Nicht wegen des Gelächters, daran hatte er sich gewöhnt. Aber die Mächte des Chaos wollten seine Tochter, das durfte nicht sein. So verwirrt sein Geist auch war, so sehr sein Körper geschunden wurde, so hatte er noch nicht alles vergessen, was an sein früheres Leben erinnerte.... © Tequila ![]() |
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