Dungeons & Dragons
Der Beginn des Rollenspiels

Alles begann 1974 - damals erfand ein gewisser Gary Gygax ein Rollenspiel mit verschiedenen Würfeln (vorher gab es nur den W6) und viel Vorstellungskraft. Fast im Alleingang schrieb Mister Gygax ein System, das schnell unter dem Namen Dungeons & Dragons bekannt wurde - ein Name, der sehr einprägsam und dennoch simpel ist.

Ein neues Konzept, das sofort Millionen von Freunden fand, war geboren - Rollenspiel. D&D war das erste aller Rollenspiele und ist somit der Urvater aller nachfolgenden Rollenspiele (auch wenn diese das gern abstreiten würden). D&D wuchs sehr schnell - schon bald gab es eine erweiterte Version - AD&D (A für advanced) - und unzählige Bücher, Romane und einige Kampagnenwelten, wie z.B. die Forgotten Realms, Ravenloft, Greyhawk, Spelljammer oder Planescape. Insgesamt bringt es (A)D&D auf über 1500 Titel, wobei man zum Spielen eigentlich nur 1 Buch, um ein Spiel zu leiten nur 3 Bücher braucht. Hier ist für jeden etwas dabei - vom Gelegenheitsspieler bis hin zum Sammler. Besonders schön ist es, dass sich die Welten weiter entwickeln. In den Forgotten Reamls gibt es jedes Jahr neue Intrigen, neue Kriege, den Fall und Aufstieg neuer Götzen; Helden werden geboren und andere Helden finden den Tod - die Welt lebt und atmet. Einige der Städte werden von AD&D Fans aus der ganzen Welt jeden Tag weiterentwickelt.

Die Regeln sind denkbar einfach. Trefferchance ablesen - W20-Wurf dazu addieren und die getroffene Rüstungsklasse ansagen - mehr braucht man nicht - dennoch kann jede Spielrunde so viele optionale Regeln dazu nehmen, wie sie will oder back to basic spielen.

Viele bekannte Romane sind aus den AD&D Reihen entsprungen und vertiefen so den Hintergrund über die einzelnen Welten. Wer hat nicht schon mal mit Drizzt und Wulfgar gegen die Dunkelelfen gekämpft, wer hat nicht mit Tanis und Sturm die Drachenarmeen bezwungen und mit Tasselhoff gelacht, sich aus Angst vor Lord Soth fast in die Hosen gemacht und mit dem Vampir Strahd von Zarovich die Untotenarmeen von Ravenloft befehligt.

Eine ganze Reihe von Computerspielen entstand mit Hilfe der AD&D-Regeln, z.B. Pool of Radiance, Eye of the Beholder, Champions of Kyrnn, Baldur?s Gate, Menzoberranzan, Icewind Dale und so weiter und so weiter - eine Unmenge von (guten) Spielen.

1984 hatte AD&D für mich seinen Höhepunkt erreicht - mit der Entwicklung von 16 Modulen parallel zu einer Buchreihe - man konnte zum ersten Mal die Helden, über die man gelesen hatte, auch spielen - und obwohl man die Bücher kannte, waren die Abenteuer mehr als schwer. Also: wer die Dragonlance-Reihe noch nicht gespielt hat - unbedingt machen, bessere Abenteuer gibt es seither kaum.

1989 kam dann AD&D, 2nd Edition raus, einige Regelverbesserungen und viele neue Bücher. AD&D war das erfolgreichste System der Welt. Leider hat TSR, der Hersteller von AD&D, sich zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht und Mitte der 90er nur noch Masse statt Klasse produziert - was 1997 schließlich (zum Zeitpunkt des absoluten Magic-Wahns) zum Bankrott führte. 6 Monate passierte gar nichts - außer dass weitere Firmen starben, weil das Kapital der Rollenspieler in zahllosen Magic-Karten versackte. Im August 1997 platzte dann die Bombe - Wizards of the Coast, Hersteller von Magic und 1994 gegründet, ein Neuling der Industrie, kaufte die Uroma des Genres, TSR. Alle dachten, jetzt ist es endgültig aus - bald gibt es Forgotten Realms Romane mit Magic Hintergrund.

Doch Wizards of the Coast zeigten sind schlau und besonnen sich der alten Tugenden. Zuerst wurde Gary Gygax wieder eingestellt (er war zwischenzeitlich einfach gefeuert worden). Zweitens wurden viele überflüssige Welten (Spelljammer - Zwerge im Weltall und auch das unsägliche 5th Age von Dragonlance) eingestellt. Drittens wurde wieder hochwertiges Material produziert.

Das Ass im Ärmel ließen die Wizards jedoch erst im August 2000 heraus: die 3rd Edition von D&D - das sogenannte d20-System wurde veröffentlich. Fast alle Regeln wurden verbessert und viele unsägliche Beschränkungen einfach aufgehoben (warum kann es nur menschliche Ordensritter geben?) - Mit der 3rd Edition ist alles möglich und einfach zu beherrschen. Der Erfolg gibt den Küstenmagiern recht - 4 große neue Computerspiellizenzen, Platz 3 der US-Verkaufscharts (gleich hinter Harry Potter, andere Rollenspiele laufen so um Platz 1000) und die Ankündigung aller großen Firmen des Business, ebenfalls auf dem neuen d20-System beruhendes Quellenmaterial herauszubringen. Damit treten die Wizards einen noch nie dagewesenen Siegeszug in der Rollenspielbranche an.

Die Wizards geben auch eine Open Game Lizenz für d20 heraus - jeder, der will, darf für d20 produzieren (mit einigen Einschränkungen). Die Zukunft deutet auf einen erneuten Siegeszug für D&D - dazu bringen WotC schon bald Star Wars als d20 System heraus. Niemand kommt mittelfristig an D&D vorbei - das große alte System ist nach einer Frischzellenkur wieder on top.


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  • © Marco Müller



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    Letzte Änderung: 1.1.2002

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