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Dark Age of Camelot
- Online Rollenspiel

Mit Dark Age of Camelot ist dem amerikanischem Label Mythic Entertainment ein ganz großer Wurf gelungen. Das "Massive Online Roleyplaying Game" Dark Age of Camelot setzt ganz auf die Traditionen der großen Vorgänger und Wegbereiter, wie Everquest oder Ultima Online, ohne sich jedoch in irgendeiner Art und Weise den Vorwurf des Plagiats gefallen lassen zu müssen. Zur Zeit ist das Spiel nur als US Import erhältlich, da sich eine europäische Version erst im Betatest befindet. Das Spiel setzt mindestens einen PII 450 mit 256 MB Ram, sowie eine 32 MB Grafikkarte voraus. Eine schnellere Grafikkarte hat sich beim Testspielen vor allem in Städten als sinnvoll herausgestellt. Mit einer GeForce III ist man hier gut beraten. Natürlich ist auch eine Internetverbindung zwingende Vorraussetzung, um das Spiel zu spielen - einen Offline oder Single-Player-Modus gibt es nicht. Im Gegensatz zu einigen anderen Spielen wird bei DAoC nach dem ersten Monat eine monatliche Gebühr für die Nutung der Server fällig, die über Kreditkarte bezahlt werden kann (Visa und Mastercard werden aktezptiert).

Das Spiel entführt uns in drei mystische Welten, wobei man sich bei Wahl des Servers aussuchen kann, in welche der drei Welten man einzutauchen gedenkt. Für jeden Server, auf dem man spielen will, kann man nur Charaktere aus einer der drei Welten spielen - auf den Grund dafür werden wir später noch ausführlich eingehen. Es stehen also die drei Welten Albion (eine Welt inspiriert durch die Arthus Sage), Hibernia (eine keltische Welt, inspiriert durch alte irische Sagen) und Midgard (eine Welt inspiriert durch nordische Sagen) zur Verfügung. Jede der drei Welten wird von unterschiedlichen Rassen bevölkert, die unterschiedliche Berufe erlernen können. Während sich die Krieger noch relativ stark ähneln sind die Diebe und vor allem die Magier, Priester und Schamenen der einzelnen Regionen sehr typisch und einmalig. Nach Wahl der Welt steht dann die Wahl der Rasse an - während Albion eine sehr menschlich dominierte Welt ist, kriegt man es auf Midgard zum Beispiel mit Kobolden, Trollen und Zwergen zu tun, während Hinbernia eine Welt von Feen, Elfen und Firbolgen ist. Jede Rasse ist für den einen oder anderen Beruf besser geeignet, wobei einige Berufe für Mitglieder bestimmter Rassen auch vollkommen verschlossen bleiben. Es folgt die Wahl der des Berufes, der später darüber entscheidet, welchen Gilden man beitreten kann. Die Wahl des Berufes ist eine erste, sehr grobe Wahl der Richtung, die der Charakter später einschlagen soll - die eigentliche Wahl der Klasse erfolgt mit der Wahl der Gilde, die dann auch endgültig ist. Diese Wahl steht jedoch erst in der fünften Stufe an, so dass man sich bis dahin über die Vorzüge der einzelnen Gilden informieren kann. Die Welten selbst sind visuell ebenfalls unterschiedlich aufbereitet und jede Welt besitzt einen eigenen Flair. Auf den Servern spielen meist zwischen 1000 und 1500 Personen gleichzeitig, mit denen man interagieren oder eine Gruppe bilden kann. Der Partyaspekt nimmt bei DAoC einen sehr hohen und wichtigen Stellenwert ein. So kann man bestimmte Aufgaben nur erhalten, wenn man sich in einer Gruppe befindet und die Aufgaben auch nur mit Hilfe einer Gruppe lösen. Das Spiel selbst gliedert sich in zwei wesentliche Aspekte - dies sind zum einen die zahlreichen Aufgaben und Questen, die man von den NSC der Welten erhält und dann die Interaktion mit anderen Spielern. Hierbei hat man es für gewöhnlich mit den Bewohnern der eigenen Welt zu tun, mit denen man reden, handeln und durch die Welt reisen kann. Einen Bewohner der eigenen Welt zu töten, ist vom System her nicht möglich, was dem Zusammenhalt der Weltbevölkerung nur gut tut. Anders sieht es jedoch mit den Bewohnern der anderen Realms auf dem jeweiligen Server aus. Die drei Realms befinden sich untereinander im Krieg und wenn man einmal eine gewisse Stufe erreicht hat, wird von einem jeden auch erwartet für die Verteidigung des eigenen Landes einzutreten. So kommt es dann an den Grenzen der Realms zu mitunter heftigen Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Bevölkerungen der Realms, die mit Schwert, Zauberkraft und sogar Belagerungsmaschinen aufeinander losgehen, um gegnerische Festungen zu stürmen und eines der mächtigen Realmartefakte zu erbeuten. Durch diesen Schachzug ist es den Entwicklern hervorragend gelungen Questspielern eine ruhige Umgebung zu schaffen und gleichzeitig einen großen Anreit für PvP Interessierte zu generieren. Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass man jenseits der 15 Stufe sein sollte, bevor man sich überhaupt an der Grenze sehen lässt - um nicht sofort unter die Räder zu kommen. Das ganze Spiel wird zusätzlich noch mit einem sehr interessanten Handelssystem untermauert, was es Charakteren ermöglicht sich auf die Herstellung bestimmter Gegenstände zu spezialisieren, damit zu handeln und praktisch einen eigenen Laden zu betreiben.

Alles in allem handelt es sich bei DAoC um ein außergewöhnliches Spiel, welches einen schnell in seinen Bann zu ziehen vermag. Die Interaktion mit den anderen Spielern ist derart wichtig, dass sich Einzelkämpfer hier sehr verloren vorkommen werden - vor allem in späteren Stufen zieht man regelmäßig mit den gleichen Freunden in die Schlacht, was durch komfortable Chat und Gruppenfunktionen immens erleichtert wird. Das Spielinterface ist sehr einfach und kann durch Makros perfekt an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Die Welt präsentiert sich in einer dreidimensionalen Sicht, wobei die Grafik den schwächsten Aspekt des Spieles darstellt - ein wenig grob und klobig muss man sich zunächst ein wenig daran gewöhnen. Ansonsten gehört das Spiel wohl sicherlich zu dem Besten, was sich Freunde von Online Rollenspielen nur wünschen können. Ein absolutes Highlight.

Kurzübersicht

  • Verlag: Mythic Entertainment

  • Autor: Rob Denton, Mark Jacobs, Matt Firor, Colin Hicks, Lance Robertson, CJ Grebb

  • Artikelnummer: MyE001

  • Umfang: 1 CD, Landkarte, Handbuch, Tastaturbelegungskarte

  • Veröffentlichungsdatum: 2001

  • Preis: 66,00 EURO

  • Produktübersicht für Mythic Entertainment

  • Dark Age of Camelot

  • © Daniel Heymann



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    Letzte Änderung: 31.1.2002