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Symphony of Enchanted Lands
Rhapsody - das ist italienischer Fantasymetal unter deutschem Label, hart an der Grenze zum Speedmetal. Dieses Werk von Rhapsody zeichnet sich vor allem durch die stark melodiösen und orchestralen Stücke aus, die von gigantischen Ensembles getragen werden - diese Form des Metals wird mittlerweile als Symphonic Epic Hollywood Metal bezeichnet und charakterisiert den Rhapsody Stil, dessen Wurzeln in Bands wie Helloween, Queen oder Bling Guardian begründet liegen. Die meisten Stücke bedienen sich neben E-Gitarren auch klassischer Instrumente und werden durch Chöre untermalt. Diese Form von Bombastmetal wird auch von Monowar in langsamerer, jedoch noch gewaltiger Form praktiziert. Besonders beeindruckend sind die starken Tempiwechsel, zwischen hartem Gitarrenrock und klassichen Chembalopassagen und Freunde von Metal ala Angra sollten sich Rhapsody in keinem Fall entgehen lassen. Symphony of Enchanted Lands ist die zweite CD von Rhapsody (Platz 54 in den deutschen Alben Charts) und ein würdiger Nachfolger von Legendary Tales, dem vielumjubelten Debütalbum von 1997. Im Frühling 2001 ist mit Dawn of Victory das dritte Werk der Italiener erschienen.
Die Symphony of Enchanted Lands erzählt den zweiten Teil der Algalord Chronicles und beschreibt die Suche nach den drei Schlüsseln der Weisheit und dem Tor, welches sich mit ihnen öffnen läßt.
Das erste Stück bietet eine stimmungsvolle Einleitung und wird durch die lateinisch singenden Chöre dominiert, die direkt in das gewaltige zweite Stück überleiten. Dieses beschreibt die Suche nach dem dritten Schlüssel. Im dritten Stück erreicht der Held das Portal und bereitets ich darauf vor dem Ruf des Königs zu folgen. Der Schritt durch das Portal stellt gleichzeitig auch ein Tempowechsel dar. Das vierte Stück beginnt zunächst Instrumental ohne Einbindung von modernen Instrumenten und endet in einer der Sprachsequenzen, die bei Fantasyfans so beliebt sind, in dem dem Held der weitere Weg offenbart wird. Weiter geht die Suche nach dem Emerald Sword hinter dem Tor, wo sich dem Helden eine fremde Welt eröffnet. Eternal Glory ist eines der schönsten Stücke der CD und beeindruckt vor allem durch den melodiösen Refrain und die Mischung aus modernen und mittelalterlichen Instrumenten, die einen vergessen machen, daß Barden im Mittelalter gar keine E-Gitarren hatten. Beyond the Gates of Infinity wandert der Held durch ein vergessenes Land, voller Kreaturen der Nacht. Das Lied beginnt in einer bedrohlichen und hektischen Stimmung, welche trotz ruhiger gesanglicher Passagen immer beibehalten wird. Das Stück gehört sicherlich zu den unruhigsten und unmelodiösten Stücken der CD, woran auch das viktorianische Orgelspiel nichts ändern kann. Entschädigt wird man anschließend mit einer Ballade nach klassischem Heavy Metal Muster. Melodischer Gesang und dezente E-Gitarren machen dieses sehr langsame Stück zu einem absoluten Highlight auf der CD. Vor allem die Zwischenpassagen, die durch Panflöten unterstrichen werden laden zum Träumen ein. Anschließend geht es Barock (das Intro könnte von Rondo Veneziano stammen) direkt in die Abyss, wo es sich den Horden der Finsternis zu stellen gilt (und sie zu besiegen gilt). Mit Beginn der Schlacht gewinnt das Stück auch an Schnelligkeit und Klanggewalt. Die letzten beiden Stücke stellen dann die Klimax der CD dar (den Sieg) und sind sehr orchestral geprägt, mit schnelle Gitarreneinlagen, die sich jedoch in das Gesamtklangbild garmonisch einfügen und von Geigen und Percussions dominiert werden. Der mehr als dreizehn Minuten lange Ausklang ist mit seinen vier Teilen sehr abwechslungsreich, jedoch dominiert durch die Rhapsody typischen Elemente - der Mischung von klassischen Elementen, die von hartem Gitarrenrock gejagt werden. Ein hörenswertes Finale einer guten CD.
1. Epicus Furor 2. Emerald Sword 3. Wisdom of the Kings 4. Heroes of the Lost Valley 5. Eternal Glory 6. Beyond the Gates of Infinity 7. Wings of Destiny 8. The Dark Tower of Abyss 9. Riding the Wings of Eternity 10. Symphony of Enchanted Lands
Gesamtspielzeit: 55:48 Minuten
Fazit: Die CD wird jedem gefallen, der Angra, Manowar oder Blind Guardian mag. Die Mischung aus sehr schnellen Passagen, die ein wenig an Blind Guardian erinnern, mit den bombastischen Chören erzeugt ein rundes Gesamtbild, welches auch für Nicht-Metalhörer interessant sein kann. Die epischen Passagen zeichnen ein sehr heroisches Bild und die CD verfolgt durch die durchgängige Geschichte ein sehr zusammenhängendes und stimmiges Bild. Für Rollenspieler und Freunde des Fantasy, die auch vor der etwas härteren Gangart nicht zurückschrecken ist die CD nur zu empfehlen, wobei auch für Nichtmetaller mehr als nur ein interessantes Stück dabei sein dürfte.
Verwendungszweck im Rollenspiel: Diese CD ist wohl eher ein Werk für Rollenspieler und für Fantasy Fans, jedoch weniger geeignet für die direkte Verwendung im Spiel. Wird es im Spiel eingesetzt (CDs mit Gesang eignen sich hierbei prinzipiell schlechter, als Soundtracks und andere orchestrale Werke) findet die CD ihren Platz vor allem in epischen Schlachten und im Kampf. Einige Passagen sind geeignet, um eine sakrale Stimmung zu erreichen und können während eines Kirchenbesuches eingespielt werden.
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Kurzübersicht
Verlag: Heavy Metal
Autor: Rhapsody
Artikelnummer: Rh-SoEL
Umfang: 10 Tracks
Veröffentlichungsdatum: 1998
Preis: 16,87 EURO
Produktübersicht für Heavy Metal
Symphony of Enchanted Lands
© Daniel Heymann
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