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Kings & Things
Kings & Things ist ein Fantasy Brettspiel für 2-4 Spieler, die gemäß der Empfehlung mindestens 12 Jahre alt sein sollten. Öffnet man die rechteckige Box, wird man zunächst mit einer wahren Flut an Bögen konfrontiert, in denen sich kleine Marken befinden, die vor dem ersten Spiel feinsäuberlich ausgestanzt werden wollen. Hierunter befinden sich auch die Bodenplatten, die eine gewisse Ähnlichkeit zu "Die Siedler" nicht leugnen können - viel mehr als die Form und Auslageart der Bodenplatten hat Kings & Things jedoch nicht mit den Siedlern gemein, wenngleich gerade fanatische Siedler auch zur Zielgruppe von Kings & Things gehören dürften.
Hat man sich dann einmal durch die humorvolle Anleitung gearbeitet (die leider einige Fehler enthält, die sich jedoch mit einer Errata, die man auf der Homepage von Pegasus Spiele, findet ausbessern lassen), kann man mit dem Spiel beginnen.
Ziel des Spiels ist es als erster Spieler eine große Zitadelle für sein Reich zu errichten und diese auch gegen die übrigen Spieler zu verteidigen. Gerade bei Spielen mit mehr als 2 Spielern ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass mehr als ein Spieler innerhalb einer Spielrunde mit dem Bau der Zitadelle fertig wird, so dass sich das Spielziel dann zu einem militärischem Sieg hin verlagert (sprich es gilt die eigene Zitadelle zu halten und die Zitadellen der übrigen Spieler ein wenig zu schleifen). Dieses Endziel lässt sich jedoch nur erreichen, wenn man über genügend Ressourcen in Form von Land und DIngen verfügt.
Das zentrale Element des Spiels sind die sogenannten DInge, die im Verlauf des Spieles aus dem Dingbeutel gezogen werden können. Hierzu gehören neben den Monstern auch Siedlungen, Ressourcen, Ereignisse, Zauber oder Schätze. Jeder Spieler darf, nachdem er zu Beginn seiner Runde die ihm zustehenden Steuern eingetrieben hat, dann einige Dinge aus dem Dingbeutel nehmen, wahlweise noch weitere Dinge kaufen und zuletzt schließlich noch Dinge, die er nicht behalten möchte, zu einer Rate von 2:1 gegen neue Dinge tauschen, die er blind aus dem Dingbeutel ziehen muss.
Die so erhaltenen Dinge können dann auf dem Spielfeld ausgelegt werden, wobei gewisse Ressourcen an bestimmte Untergrundböden gebunden sind - so können bestimmte Minen nur innerhalb eines Gebirges plaziert werden. Auch sind die Monster, die später als Truppen zur Expansion zwingend erforderlich sind, an eine Bodenform gebunden, über die der Spieler verfügen muss, um seine Wesen mit der notwendigen Kraft zu verfolgen. So sollte jeder Spieler dafür sorgen über eine möglichst große Anzahl unterschiedlicher Bodengattungen zu verfügen und ist zum Teil dazu gezwungen seine Expansionspläne an die ihm noch zur Verfügung stehenden Dinge anzupassen.
Nachdem alle Spieler ihre Dinge ausgelegt haben, können die Spieler ihre Armeen durch die Land streifen lassen, um neue Gebiete zu erkunden oder sich des Landes ihrer Mitspieler zu bemächtigen. Besonders interessant ist hierbei die Erkundung neuer Gebiete, die noch keinem Spieler gehören, da hier der Zufall entscheidet, was eine einfallende Armee findet - dies können gegnerische Truppen, Schätze oder sogar Siedlungen sein, die es dann zu unterwerfen gilt. Zwar ist die Erkundung neuer Terretorien deutlich unberechenbarer, als der Kampf gegen die eigenen Spieler - dafür wehren sich diese meist deutlich heftiger...
Neben diesen zentralen Einkaufs- und Expansionsphasen können die Spieler auch noch Ereignisse ausspielen, die sie aus dem Dingbeutel gezogen haben (wer schon immer seine Gegner mit der Pest strafen wollte, wird hier seine helle Freude haben) oder auch ihre Festungen ausbauen und sogar Helden anwerben, die dann ganz neue Fähigkeiten mit sich bringen.
Fazit: Bei Kings & Things handelt es sich um ein Spiel, bei dem gerade Rollenspieler einen Heidenspass haben werden. Der Kampf der Riesenwespen, Goblins, Elfen, Zwerge gegen die Drachen, Riesen, Geister und Sumpfschlangen macht einfach Freude, wenngleich die Regeln ungleich einfacher als beim Rollenspiel sind. Dennoch dürften gerade die Spielregeln und die langen Aufbauzeiten vor dem ersten Spiel einige Spieler eher abschrecken. Vorbei sind die Zeiten, wo die Regeln für ein neues Brettspiel bequem im Deckel der Schachtel Platz fanden.
Die Regeln bieten neben der Expansion auch Kampfregeln, ein wenig Zauberei, Ereignisse und natürlich die Helden, die allesamt ausführlich beschrieben werden müssen. Hierdurch muss man einige Zeit einplanen, um die 24 Seiten lange Anleitung zu studieren, die zwar recht nett geschrieben ist, jedoch an der einen oder anderen Stelle doch mehr als einmal gelesen werden muss. Auch haben sich in die Anleitung einige Fehler eingeschlichen, so dass man sich die ERRATA von der Homepage von Pegasus Spiele herunterladen sollte.
Die Spielbalance hingegen ist ein wenig fragil, da das Spiel für zwei, drei oder auch vier Spieler ausgewiesen ist. Bei einem Zweispielerspiel entscheidet sehr schnell der Zufall, da man hier sehr stark davon abhängig ist, welche Marken man in den ersten Runden des Spiels zieht und natürlich, wie hold einem die Würfel während der Kämpfe sind. Bei drei Spielern hat sich schnell das Problem gezeigt, dass sich zwei Spieler gegeneinander aufreiben und der dritte Spieler hierdurch oftmals einen nicht mehr einzuholenden Vorteil erlangt. Gerade bei großen Schlachten zwischen zwei Parteien werden die DIngarmeen der Spieler doch stark beansprucht, so dass sich die meisten Dreierspiele oft sehr vorsichtig entwickeln, da man sich jederzeit gegen zwei Gegner absichern muss. Die richtige Balance hingegen scheint bei vier Spielern gegeben zu sein, da hier nur selten ein Spieler die Oberhand gewinnt, weil zwei andere Spieler gegeneinander in den Krieg ziehen.
In jedem Fall ist Kings & Things kein allzu schnelles Spiel und sicherlich nichts für Zwischendurch. Bei einigermaßen erfahrenen Gegnern, die kompromisslos genug spielen kann ein Spiel schonmal einige Stunden in Anspruch nehmen. Etwas unglücklich ist die Auslageart des Spielbretts und der Spielmarken - ein Spieler mit ungeschickten Fingern kann hier durch den richtigen Stoß zur richtigen Zeit schonmal das Gleichgewicht der Dinge und der Bodenplatten empfindlich stören. Auch sammeln sich auf den Feldern im Verlaufe des Spiels doch eine ganze Masse an Dingen, die alle feinsäublich getürmt werden können - dann jedoch den Blick auf die unten liegenden Dinge verwehren...
Insgesamt kann man dieses Spiel nur empfehlen und der Spass steht hier in jedem Fall ganz deutlich im Vordergrund...
Kurzübersicht
Verlag: Pegasus Press
Autor: Tom Wham und Doug Kaufman
Artikelnummer: Brett-K+T
Umfang: Bodenplatten, Dinge, Wappenmarken, Würfel, Anleitung
Veröffentlichungsdatum: 2001
Preis: 30,00 EURO
Produktübersicht für Pegasus Press
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© Daniel Heymann
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