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Atalante #1: Der Pakt

Der Pakt ist das erste Album der neuen Atalante Reihe des belgischen Zeichners Crisse (Das Kristallschwert) und erscheint im Verlag von Carlsen Comics. Mit Atalante entführt Crisse den Leser in die Welt der griechischen Mythologie und verknüpft Aspekte der Sagen und Legenden jener Epoche mit tyischen Fantasyelementen. Optisch ist die Aufmachung des Albums als sehr gelungen zu bezeichnen. Die Zeichnungen sind in ihrem Stil sehr klassisch und erinnern an Comics wie Elfenwelt (Elf Quest) oder auch Asterix, mit dem die Reihe zumindest den historischen Grundansatz teilt. Was beim Lesen dieses Comics jedoch direkt ins Auge sticht, ist die scheinbare Vorliebe des Zeichners für schlanke, üppig proportionierte Frauen mit großen Schmollmündern - eine Eigenart, die scheinbar alle Damen des antiken Griechenlands teilen.

Als Atalante geboren wird, ist ihr Vater, der König Iasos ausser sich vor Wut und will das Kind gemäß den Anweisungen des Orakels opfern. Nur durch ein rasches Einschreiten der Priesterin der Hekate gelingt es, das Kind vor der Opferung zu bewahren, wenngleich Iasos beschließt das blutige Handwerk durch seine Handlanger beenden zu lassen. So beginnt die Reise Atalantes in einem kleinen Weidenkorb, den die beiden Soldaten zum Berg Parthenion tragen sollen, um dort das Kind in der Wildnis auszusetzen.

Als die beiden Krieger jedoch beschließen sich einen langen Weg zu sparen und das Kind am Fluß zu töten, schreitet die Göttin Artemis ein und rettet das Kind aus den Klauen der Söldner. Zu ihr gesellen sich dann noch Hekate und Aphrodite, die beide ebenfalls das Kind für sich beanspruchen. Gemeinsam einigt man sich dann darauf dem Kind je eine Gabe mitzugeben und es dem Fluss auszusetzen. Von Aphrodite erhält der Säugling so Schönheit und von Artemis die Fähigkeit schneller zu laufen, als irgendein anderer Mensch, als schließlich Hera auftaucht und in ihrer Zorn gegenüber den anderen Göttinen Atalante mit dem Fluch belegt, dass sie sich an dem Tag, an dem sie sich zu einem Manne niederlegen sollte, den Zorn der Götter auf sich und ihren Geliebten ziehen wird.

Als letztes Geschenk erhält die kleine Atalante dann von Hekate einen Charakter, der jeden Mann von ihr forttreiben sollte und einen magischen Dolch, der immer in seine Scheide zurückkehrt. Ausgesetzt von den drei Göttinen treibt der Korb dann den Fluss herunter bis zu einem magischen Wald, wo der Korb von den Feen und Faunen gefunden wird, die das Kind bei sich aufnehmen. So wächst Atalante zwischen den mystischen Geschöpfen des Waldes auf, bis eines Tages Jäger in den Wald kommen und Gaya - ihre Bärenmutter - töten und Atalante fortschleifen.

Unter den Jägern wächst Atalante dann zu einer jungen Frau heran, die es sich in den Kopf gesetzt hat, sich Jasons Argonauten anzuschließen. Diese größten Helden Griechenlands haben sich versammelt, um unter der Führung Jasons und Argos das goldene Fließ zu erobern und damit Frieden in die Welt zu bringen. Leider jedoch ist Jasons der Ansicht, dass eine Frau auf einem Schiff mit fünfzig Männern nichts zu suchen hätte und verwehrt der wilden Amazone ihren Wunsch. Als aber ein gefangener Faun Atalante die Nachricht überbringt, dass die Centauren im magischen Wald für Chaos und Zerstörung sorgen würden und Chrion - der Anführer der Centauren - von seinen eigenen Untergebenen eingesperrt wurde, gerät Jasons in die Zwicklmühle, da Chrion sein Lehrmeister war und er sich verpflichtet fühlt den alten Centaur zu befreien.

Durch den Eingriff Hekates wird Atalante ausgewählt, um Chiron zu befreien, da ihr der Wald und die dort lebenden Faune bekannt sind. Im Gegenzug erklärt sich Jason bereit, sie bei Erfolg ihrer Mission in seine Argonauten aufzunehmen.

So kehrt Atalante als erwachsene Frau in ihre Heimat zurück, um den Kampf mit den Centauren aufzunehmen...

Fazit:
Die Zeichnungen von Crisse sind sehr schön gelungen und dürften auch Gelegenheitslesern von Comics, die eher klassische Comics gewohnt sind, sofort zugänglich sein. Die erzählte Geschichte ist gespickt mit Andeutungen auf die griechische Mythologie und greift zahlreiche Sagen und Legenden auf, die durch Atalante zu einem passenden Gesamtbild verbunden werden. Hierbei wird die Geschichte jedoch oftmals mit einem deutlichen Augenzwinkern erzählt und gerade die drei Göttinen, die über Atalantes Schicksal wachen, erinnern mitunter doch ein wenig an die Götterbilder aus den Xena und Hercules Fernsehserien. Gerade die Aphrodite kann ihre berühmte Fernsehvorlage kaum leugnen - die Ähnlichkeiten sind einfach zu groß. Die Zeichnungen von Crisse sind größtenteils sehr freizügig, wobei sich die Bekleidung der Damen hier kaum von der in den Asterix Comics unterscheidet - nur sind die Damen hier weitaus üppiger proportiniert. Der Comic lebt von den teilweise recht anzüglichen Anspielungen und Aussprüchen, wobei diese für einen modernen Comic noch sehr verhalten ausfallen. Bei Atalante handelt es sich jedoch nicht um einen reinen Comic für Erwachsene, wie bei vielen anderen modernen Comics.

Atalante ist vor allem für die Leser eine empfehlenswerte Lektüre, die Asterix mögen und im Fernsehen auch hin und wieder gern die Xena und Hercules Serien verfolgen...

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  • Kurzübersicht

  • Verlag: Carlsen Comics

  • Autor: Crisse

  • Artikelnummer: At#1

  • Umfang: 48 Seiten, Softcover, Farbe (+8 Sonderseiten)

  • Veröffentlichungsdatum: 2001

  • Preis: 10,00 EURO

  • Produktübersicht für Carlsen Comics

  • Die Chroniken des schwarzen Mondes #1
  • Der Sohn der Sterne
  • Die Rache der Zauberin
  • Die Insel des ewigen Frosts
  • Die Greise von Aran
  • Galeere des Todes
  • Jenseits der Schatten
  • Der Fall von Brek Zarith
  • Die Macht der Träume
  • Das Volk der Pfeile

  • © Daniel Heymann



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    Letzte Änderung: 31.1.2002