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Tribe 8: Companion
Tribe 8

In der Regel enthalten die Kompendien, die unvermeidlich zu jedem Rollenspiel erscheinen, einen Haufen Informationen, die offensichtlich nicht mehr in die anderen Regelbücher hineingepaßt haben. Manchmal findet man daher interessante Details, allerdings leider oftmals auch nur Ballast, auf den man hätte verzichten können. Tatsächlich paßt das Tribe 8 Compendium genau in dieses Bild.

Den Beginn des Buchs macht ein Artikel über die beiden verlorenen Fatimas Joshua und Mary sowie deren im Untergrund lebenden Anhängerschaft. Dieser recht interessante Beitrag wirft einige interessante Perspektiven auf, was vor allem für den Geheimkult der Anhänger Marys gilt, und gibt ein paar Hinweise auf die Intrigen unter den Fatimas.
Im nächsten Kapitel springt das Thema zu den sogenannten Questcircles, also Gruppen von Stammesangehörigen, die sich für bestimmte Missionen zusammentun, um als Gruppe zusammenzuarbeiten. Es werden verschiedene Typen und deren Rahmenbedingungen erläutert, sowie jeweils ein spezielles Beispiel aufgeführt.
Danach erfährt man weitere Informationen zu den Keepern, die hier als immer heterogenere Gruppe dargestellt werden, und deren kleine Splittergruppierungen ebenfalls Erwähnung finden, wobei aus dieser Perspektive das Spiel ein etwas konventionelleres Post-Doomsday-Flair bekommt.
Schließlich folgen zwei Abenteuer, wobei das erste direkt auf den alternativen Hintergrund eines Questcircles zurecht geschnitten ist.
Und um das ganze Buch zum Abschluß zu bringen folgt ein recht langer (und langweiliger) Regelteil, mit Regeln zu den vorherigen Kapitel, Updates und Korrekturen zum Grundregelwerk, Regeln für alternative Kampagnen (als Angehöriger eines der verlorenen Stämme, der Keeper oder eines Questcircles), Ergänzungen zum Kampfsystem, sowie einige statistische Informationen.

Fazit:
Im Gesamten konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Die Passagen zu den verlorenen Stämmen und den Keepern waren zwar spannend und interessant, allerdings hätte man diese Sachen auch noch ins Vimary-Quellenbuch packen können, damit man nicht mehrere Bücher zu einem Thema benötigt. Die Idee mit den Questcircles wirkt hingegen etwas langweilig, vor allem da das Spiel bisher völlig gegen die Stämme ausgerichtet war. Auch die Abenteuer bieten einige interessante Ideen und ein paar gute Szenen, trotzdem wirken sie teilweise etwas wirr und diffus, vor allem da die guten Ideen meistens nichts mit der Haupthandlung zu tun haben. Vor allem das zweite Abenteuer, das eine Art Gralssuche darstellt, wirkte nicht besonders überzeugend, weil zu viele Fragen für die Spieler offenbleiben. Und auch die Regeln hätte man meiner Ansicht nach sowieso größtenteils verzichten können. Die unzähligen Kampfmanöver, Waffen und Modifikatoren machen das System unnötig komplex, die Charaktererschaffungsregeln für alternative Kampagnen bieten praktisch nichts neues und viele der restlichen Themen wären für den Spielleiter nicht wirklich nötig gewesen.
Wie bereits gesagt, Kompendien können Fundgruben sein, doch beim Tribe 8 Compendium bekommt man neben ein paar schönen Sachen auch einen ganzen Haufen Ballast.



Björn Lippold für Mephisto
Dieser Artikel wurde in der Mephisto abgedruckt
und erscheint mit freundlicher Genehmigung der Mephisto Redaktion


Mehr über das etwas außergewöhnliche rollenspile Tribe 8 könnt ihr auf der Website des Publishers erfahren

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  • Kurzübersicht

  • Verlag: Dream Pod 9

  • Autor: Phil Anderson, Amanda Kool, Marion Anderson

  • Artikelnummer: DP9-805c

  • Umfang: 112 Seiten

  • Preis: 17,00 EURO

  • Produktübersicht für Dream Pod 9

  • Tribe 8: Vimary
  • Tribe 8: Companion

  • © Björn Lippold



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    Letzte Änderung: 31.1.2002