Bewertung Redaktion Leser Optionen

Magie, wie sie in Magus vorgestellt wird, ist beileibe kein neues Phänomen, sondern schon seit Urzeiten auf der Erde verbreitet. In Dead Magic erhält der Leser zum ersten Mal einen Blick auf andere Kulturen, die vor Urzeiten erblühten und wieder verwelkten ? man findet die Kulturen Mesopotamiens, Afrikas, Mittelamerikas, des antiken Griechenlands und Roms.

Die verschiedenen Abschnitte werden stets durch einen In-Character-Bericht eingeleitet, der dann durch einen nach­folgenden Text ergänzt und mit entsprechenden Regeln versehen wird. Diese IC-Berichte sind zwar durchweg gut geschrieben, leider variieren sie in der Qualität massiv, gleiches gilt für den ihnen nachfolgenden Regelabschnitt. Es geht das Gerücht um, mehrere Freelance-Autoren wären von diesem Projekt abgesprungen, so daß es nur »verstümmelt« erhältlich sei (was nach der Lektüre im Bereich des möglichen zu liegen scheint). Vielleicht zeigen sich hier aber nur wieder einmal die klassisch amerikanischen Wissenslücken in Sachen Geschichte? Sicher ist der Text fiktiv und baut nur ansatzweise auf tatsächlichen Ereignissen auf, aber eben dies hätte doch den Autoren erlaubt, offensichtliche Lücken zu schließen (was hier leider nicht geschehen ist).

Dead Magic ist trotzdem ein passables Buch, auch wenn wir gerade von Magus in der letzten Zeit besseres gewohnt waren. Aber jeder Erzähler, der sich dieses Buch zulegt, sollte sich im klaren darüber sein, daß er noch Arbeit investieren muß, bevor er die Ideen dieses Buchs für sein Spiel umsetzen kann. Wenn er aber dazu bereit ist, können durchaus sehr interessante Ergebnisse herauskommen.




Hannes König für Mephisto
Dieser Artikel wurde in der Mephisto abgedruckt
und erscheint mit freundlicher Genehmigung der Mephisto Redaktion

Kurzübersicht

Produktübersicht für White Wolf