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Kampfstile Da ich demnächst einen Waldläufer spielen werde, habe ich mir ein paar Gedanken gemacht zur Effektivität der verschiedenen Kampfstile bzw. der Waffenwahl. Hierbei habe ich versucht zu bestimmen, in welchen Situationen es sinnvoller ist, mit 2 Waffen oder mit einer 2-Hand-Waffe zu kämpfen. Hierbei ist es wichtig, zwischen zwei verschiedenen Arten von Schadensboni zu unterscheiden: Stärkeschaden und Stärke-unabhängige Schadensboni.Der wichtige Unterschied ist hierbei, dass der Stärkeschaden für Haupt-, Nebenhand und 2-händig unterschiedlich hoch ist, während die Stärke-unabhängigen Boni, wie Waffenenchantment, Waffenspezialisierung, Erzfeind oder hinterhältiger Angriffs-Schaden von der Händigkeit unabhängig sind. Im Folgenden werde ich die Stärke-unabhängigen Boni einfach als Boni oder Boni/Strike bezeichnen. Den Stärkebonus bzw. den Stärkemodifikator werde ich als Mod x bezeichnen (bei Stärke 18 und somit einem Modifikator von 4 also Mod 4). Vergleicht man die Standard-Waffen-Kombinationen Großschwert vs. Langschwert/Kurzschwert miteinander, erhält man folgende Tabelle.*
Addiert man zu den Werten in der Tabelle den gesamten Attackbonus des betrachteten Chars hinzu, erhält man die Rüstungsklasse des Gegners, bis zu der man mehr Schaden mit 2 Waffen produziert (ab der man für noch höhere RK also mit dem Großschwert mehr Schaden macht). Als Beispiel nehmen wir einen Waldläufer der 6. Stufe mit Stärke 18 und lauter +2 Waffen, der gerade gegen seinen 1. Erzfeind kämpft. Dieser Char hat somit durch Stärke 18 einen Modifikator von +4, also Mod 4, seine Stärke-unabhängigen Boni sind +2 Erzfeind und +2 von den Waffen, also ein gesamt Boni/Strike von +4. In der Tabelle steht bei Mod 4 / Boni 4 eine 11, da unser Waldläufer einen gesamt Attackbonus von 12 (6 base, 4 Stärke, 2 Waffe) hat, erhalten wir eine RK von 23 (die -2 durch den 2 Waffenkampf sind in der Berechnung der Werte schon drin). D.h. bei Gegnern bis zu einer RK von 23 macht er mit einem vollen Angriff durchschnittlich mehr Schaden mit dem 2 Waffenkampf. Diesen hohen Wert hat er dem Umstand zu verdanken, dass er mit für seine Stufe recht guten Waffen gegen seinen Erzfeind kämpft. Vergleicht man dies mit einem Kämpfer der 6. Stufe mit Stärke 20, welcher nur über meisterhaft gefertigte Waffen verfügt, so lohnt sich für diesen Char das Kämpfen mit 2 Waffen nur gegen Gegner mit RK 12 oder weniger. Man sieht also, dass dieser Vergleich stark von den Stärke-unabhängigen Boni abhängt. Dies sorgt dafür, dass mit 2 Waffen zu kämpfen in niedrigen Stufen doch deutlich schwächer ist als der 2-Händer Stil. In den hohen Stufen ändert sich dies jedoch recht drastisch, was folgendes Beispiel zeigt: Ein Lvl 20 Fighter mit +4 Schwertern und Focus+Spezialisierung auf Lang- und Kurzschwert hätte mit Stärke 26 einen gesamten Attackbonus von +33 (20 base, 8 Stärke, 4 Waffen, 1 Focus) die Boni/Strike wären +6 (4 Waffe, 2 WS) und einem Mod 8. Damit würde er bei einer AC des Gegners von 44 (11 + 33) mit 2 Waffen immer noch besser dastehen, als mit einem vergleichbaren 2-Händer. (wo is der Drache ? ) Hierbei wurden natürlich immer die Talente Gleichhändigkeit und Zweiwaffenkampf vorausgesetzt. Diese Betrachtungsweise ist natürlich nur bei Einzelkämpfen absolut korrekt, da ein Kämpfer, welcher sich auf ein Großschwert spezialisiert, früher oder später auf Talente wie "cleave" oder Wirbelwind zurückgreifen wird und spätestens bei vielen Gegnern ein Vergleich der beiden Stile schwierig wird. Ein Beispiel für sehr hohe Boni/Strike ist der Schurke. Die hinterhältigen Angriffe des Schurken sind auch solche Stärke-unabhängigen Boni, die bei 10W6 in der 20. Stufe immerhin einem durchschnittlichen Bonus von +35 entsprechen. Für einen Schurken, der sich auf "in die Zange nehmen"-Nahkampf spezialisieren möchte, ist somit der 2-Waffenkampf praktisch unerlässlich (ein gutes Beispiel ist Salem von Zechi in der Min/Max Sektion). Fazit: Wer einfach viel Schaden machen will, sollte auf niedrigen Stufen sich an 2-Händern orientieren - man macht mit ihnen zudem auch den vollen Schaden, wenn man keinen vollen Angriff bekommt. Erst in höheren Stufen, wenn die Waffen bessere Enchantments haben und man durch das eine oder andere Talent/Klassenfähigkeit seine Boni hochgeschraubt hat, lohnt sich der Griff zu 2 Waffen. Besonders Fighter, welchen im Normalfall nur Waffenspezialisierung und das magische Enhancement der Waffe als Bonus zur Verfügung steht, sind in punkto Schaden mit einem 2-Händer besser bedient. Als Faustregel kann man sagen: Ab einem Stärke-unabhängigen Bonus von +4 lohnt der 2 Waffenkampf. Als nächstes habe ich den Kritischen Schaden mit einbezogen. Ich habe hier von den vielen Stilen, die ich untersucht hab, nur die "erfolgreichsten" zusammengetragen: - Das El Senden Prinzip nach dem Min/Maxing von Zechi für maximalen kritischen Schaden - 2 Kurzschwerter mit verbesserter Kritischer und Waffenspezialisierung - Großschwert Keen mit verbesserter Kritischer und Waffenspezialisierung - BastardS/KurzS mit verbesserter Kritischer und Waffenspezialisierung auf das BastardS - LangS/KurzS mit verbesserter Kritischer und Waffenspezialisierung auf das LangS - 2 Bastardschwerter mit verbesserter Kritischer und Waffenspezialisierung Wird den Waffen ein Gesamtenchantment von +2 zugesprochen so erhalten wir folgende durchschnittliche Schäden pro Angriff (1 x 2-Händig oder 1 x Haupt- und 1 x Nebenhand): Dazugehöriges DIagramm: Fighter-MidMagic-Critical Ich bin hier davon ausgegangen, dass, wenn man mit 2 verschiedenen Waffen kämpft, die Talente verbesserter Kritischer und Waffenspezialisierung nur auf die Hauptwaffe genommen wurden. Man sieht, dass das Maxen auf Kritischenreichweite erst ab Stärkemod +8, also ab Stärke 26, die anderen Stile überholt. Dies liegt hauptsächlich daran, dass man, um die Kritischenreichweite zu vergrößern, auf Waffen zurückgreifen muss, welche weniger Schaden machen bzw. mit denen man bei gleichem Grundschaden im 2-Waffenkampf -4 auf den Angriff kriegt. Was das Kritisch-Maxing stark macht, ist ein hoher Gesamtbonus pro Angriff; also hohe Stärke und ein hoher Enchantmentbonus. Besser wird dieses Prinzip deshalb, wenn man ein höheres Enchantment der Waffen nimmt. Dazugehöriges DIagramm: Fighter-HighMagic-Critical Erschwert wird dies noch dadurch, dass etwa 1/3 der Gegner in D&D nicht Opfer von kritischen Treffern sind. In so einem Fall sieht das Ganze wie folgend abgebildet aus: Dazugehöriges DIagramm: Fighter-MidMagic-NoCrit Fazit: Die Kritischenreichweite auf Kosten des Grundschadens zu erhöhen lohnt sich erst auf hohen Leveln und auch dort erst, wenn man über eine sehr große Stärke und gute Waffen verfügt. Das Talent verbesserter Kritischer lohnt sich für einen Kämpfer mit ausreichend Talenten jedoch zumindest auf seine spezialisierte Waffe immer. Erstaunlich gut in allen Situationen schneidet die Kombination mit 2 Kurzschwertern ab, da hier sowohl Spezialisierung wie auch verbesserter Kritischer auf beide Waffen geht und man zudem nur mit -2 Attack kämpft. Die Kombination mit 2 Bastardschwertern ist genauso gut und hat den Vorteil, dass man mehr Schaden macht, wenn man keinen vollen Angriff kriegt, braucht dafür aber ein Talent mehr. Für den Barbaren und den Ranger, die nicht über so viel Talente verfügen und denen Waffenspezialisierung nicht zur Verfügung steht, ist lange Zeit der 2-Händer die bessere Wahl. Beim Ranger, der für den 2-Waffenkampf keine Talente opfert, ist ab einem Stärke-unabhängigen Bonus von +4 die Kombo Langschwert/Kurzschwert zu empfehlen. Allgemein ist zu beobachten, dass alle Kampfstile sehr dicht beieinander liegen (was mal wieder für die sehr gute Balancing-Arbeit von WotC spricht). Besonders beim Ranger, welcher keine Feats ausgibt, um sich auf bestimmte Waffen zu spezialisieren, macht ein um +1 höheres Enchantment einer Waffe fast immer das Kämpfen mit anderen Waffen hinfällig. Das Großschwert ist hier außerdem etwas zu schlecht weggekommen weil 4 Punkte nicht mit in die Rechnung eingingen: - für 2 Waffen mit einem bestimmten Enchantment kann man sich natürlich einen 2-Händer mit höherem Enchantment leisten (2 +3 Kurzschwerter = 36620 gp, 1 +4 Greatsword = 32350 gp). - In all den Runden, in denen man nur eine normale Attacke kriegt, macht man mit dem Großschwert vollen Schaden, mit der Hauptwaffe beim 2-Waffenkampf im Schnitt nur etwa 2/3 - "cleaven" und vor allem Wirbelwind sind mit einem 2-Händer deutlich effektiver. - Es wurde hier nur mit dem höchsten Attackbonus gerechnet, beim 2. und 3. Angriff schneiden 2-Waffen und vor allem Kritischer-Maxing deutlich schlechter ab. Die zugehörigen Excel-Tabellen gibts unter www.s-u-p.com/dud.html, wer Fehler jeglicher Art findet mir bitte unter [email protected] Bescheid geben Die Tabellen gibt es aber auch direkt hier: Excel-Tabelle: Ranger Excel-Tabelle: Waffen * Die Trefferwahrscheinlichkeit ist die Anzahl der Würfelseiten, bei denen man trifft, durch 20 (bei 2-Waffenkampf Würfelseiten-2/20), und das wird mit dem durchschnittlichen Schaden multipliziert, der bei einem Treffer gemacht wird, um den Erwartungswert zu erhalten. Somit kommt man beim Großschwert auf ((W)/20)*(Waffenschaden+1.5*Stärkemod+Boni) und beim Lang/Kurzschwert auf ((W-2)/20)*(Waffenschaden+1.5*Stärkemod+2*Boni). © Frank "NeuroDad" Sehnke ![]() |
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