Im Fokus: Der Waldläufer

Sowohl der Waldläufer als auch der Barde gelten als die "schwächeren" Klassen der D&D 3rd Edition. Ich wurde von vielen Seiten bereits gebeten doch mal ein Min/Maxing für diese Klassen zu schreiben. Obwohl ich viel darüber nachgedacht habe, mußte ich zu dem Schluß kommen, daß ein wirkliches Min/Maxing mit beiden Klassen nicht möglich ist. Dies hängt nicht damit zusammen, das beide Klassen zu Schwach sind, sondern hauptsächlich damit, daß beide All-Rounder sind. Fast alle bisherigen Min/Maxings basieren auf der Idee eine Fähigkeit ins absolut Extreme zu steigern und letztlich einen Spezialisten in einen bestimmten Bereich zu schaffen. Dies ist mit dem Waldläufer und Barden nicht möglich, da sie über keine Fähigkeiten verfügen die man so extrem steigern könnte, als das tatsächlich ein Min/Maxing entstehen würde, das diesen Namen verdient. Daher habe ich mich dafür entschlossen, dennoch die Stärken der beiden Klassen aus einer Min/Max-Sichtweise zu Analysieren und dazu einige meiner Ansicht nach hilfreichen Spiel-Tips für Spiele rund Spielleiter zu geben. Ich gehe hier von Ein-Klassigen Waldläufern und Barden aus die eventuell später eine Prestige Klasse nehmen. Zunächst habe ich mir den Waldläufer vorgenommen

Der Waldläufer - Eine Analyse
Der Waldläufer scheint auf den ersten Blick eine schwache Klasse zu sein, da er scheinbar wenig Fähigkeiten erhält. Dieser Eindruck täuscht gewaltig, denn Waldläufer erhalten einige Fähigkeiten die man in der Beschreibung der Klasse zunächst vergeblich sucht und daher häufig übersehen werden. Die entscheidende Stärke des Waldläufers ist seine Flexibilität. Dies wird häufig übersehen, denn häufig wird versucht den Waldläufer auf etwas zu spezialisieren, was aber seiner Flexibilität extrem schadet. Ein Waldläufer sollte daher alle Talente meiden, die ihn in seiner Flexibilität einschränken. Dazu gehören vor allem Talente wie "Weapon Focus", "Weapon Finesse" und "Improved Critical". Diese Talente sind immer auf nur eine Waffe zugeschnitten. Ein Waldläufer sollte sich aber nicht auf eine Waffe konzentrieren oder auf eine Kampfart, vielmehr sollten ihm im Kampf alle Optionen offen stehen. Er sollte von diesen Optionen dann die beste Wählen.
Ein gutes Beispiel ist die Möglichkeit des Waldläufers mit zwei Waffen zu kämpfen. Der Waldläufer erhält Ambidexterity und Two-Weapon Fighting kostenlos, wenn er leichte Rüstungen trägt. Man könnte nun annehmen, der Waldläufer sollte nun versuchen den Zwei-Waffen Kampf möglichst effektiv auszubauen. Dies ist zwar eine Möglichkeit aber eher nicht zu empfehlen. Wie bereits in der Einleitung angedeutet ist der Waldläufer ein All-Rounder. Er sollte sich daher NICHT auf einen Kampfstil festlegen. Viel effektiver ist der Waldläufer wenn er zwischen mehreren Angriffsarten wählen kann und diese Flexibilität ausnutzt. Ein Waldläufer sollte diese beiden kostenlosen Talente als eine zusätzliche Option betrachten. Die Flexibilität des Waldläufers zeigt sich, wenn man die verschiedenen Kampfmöglichkeiten des Waldläufer betrachtet. Ein Waldläufer sollte immer mit einer Waffe seiner Größe Kämpfen und IMMER eine "light weapon" haben.
Die Waffe seiner Größe führt er in der Haupthand, die andere Waffe in der Nebenhand wenn er mit zwei Waffen Kämpft. Der Waldläufer sollte wenn er einen Gegner angreift immer folgende Überlegung anstellen:
Wie hoch ist das AC des Gegners? Habe ich die Möglichkeit eine "Full Attack" zu machen und kann daher mit zwei Waffen angreifen? Ist der Gegner ein guter Nahkämpfer und kann mehr Schaden machen als man selber?
Unser Waldläufer hat nun drei Möglichkeiten in den Nahkampf zu gehen:
- Er greift mit zwei Waffen an, um einen Angriff mehr zu erhalten.
- Er greift mit der Waffe seiner Größe und führt diese zweihändig mehr Schaden zu machen (1 ½ facher Stärke Modifikator).
- Er greift mit der Waffe seiner Größe an und führ diese Einhändig, während er in der anderen Hand eine Tartsche (oder anderen Schild, die Tartsche erlaubt natürlich schnell auf den Zwei-Waffen Kampf zu wechseln) führt um sein AC aufzubessern.

Jede dieser Optionen kann sinnvoll sein je nachdem wie man den Gegner einschätzt. Ist der Gegner z.B. gut gerüstet oder vermutet man er hat ein hohes AC sollte man nicht mit Zwei-Waffe kämpfen, da die Wahrscheinlichkeit zu treffen dann sinkt. Dann ist ein Charge wahrscheinlich sinnvoller, wenn man dabei die Haupt-Waffe Zweihändig führt, um mehr Schaden zu machen. Dies kann aber möglicherweise auch nicht allzu Sinnvoll sein, wenn man weiß der Gegner ist im Nahkampf wahrscheinlich überlegen und macht mehr Schaden. Dann ist es wohl sinnvoller auf ein höheres AC zu setzen und mit Hauptwaffe in einer Hand und einem Schild (am besten einer Tartsche) anzugreifen oder ganz auf Nahkampf zu verzichten und mit Fernkampfwaffen anzugreifen.
Erzfeinde (Favored Enemies)
Der Waldläufer kann auf der 1.Stufe und dann auf der 5., 10., 15. und 20. Stufe einen Erzfeind auswählen. Diese Fähigkeit wird häufig als recht schwach eingestuft, aber dieser Eindruck täuscht gewaltig. Der Waldläufer erhält durch die Erzfeind-Fähigkeit+1 auf "Spot", "Listen", "Bluff", "Sense Motive" und "Wilderness Lore" sowie +1 auf den Schaden. Dieser Bonus steigt um jeweils +1 für jeden neugewonnenen Erzfeind. Auf der 5.Stufe hat der Waldläufer folglich gegen einen Erzfeind einen Bonus von +2 und gegen den neuen +1. Dieser +2 Bonus auf Schaden entspricht dem gleichen Bonus die eine Waffenspezialisierung eines Kämpfers bringt. Zu Unterscheiden ist hier, daß der Waldläufer den Schaden NUR gegen einen bestimmten Gegner bekommt, während der Kämpfer den Schaden NUR mit einer bestimmten Waffe bekommt. Der Favored Enemy mag daher zunächst schwächer wirken, man darf aber nicht vergessen, daß man ja noch einige Boni auf recht viele Skills bekommt, die auf der 5.Stufe so effektiv sind wie ein Skill Focus (nämlich +2). Ein Vorteil des Waldläufers ist sicherlich das er den Schadensbonus unabhängig davon erhält, was er für eine Waffe verwendet. So sollte der Waldläufer immer in der Lage sein, die beste verfügbare (magische) Waffe zu verwenden, was bei einem Kämpfer nicht unbedingt der Fall da dieser, wenn er sich Spezialisiert hat (Und logischerweise dann auch einen Waffen-Fokus genommen hat) immer versuchen wird mit der spezialisierten Waffe zu kämpfen, selbst wenn diese nicht die beste verfügbare ist. Hier zeigt sich wieder die Flexibilität des Waldläufers und warum er gerade nicht versuchen sollte Talente zu nehmen die ihn auf eine Waffe festlegen.

Damit die Erzfeind-Fähigkeit wirklich zur Geltung kommt, sollte man sehr sorgfältig seine Erzfeinde wählen, insbesondere die Wahl des ersten Erzfeindes ist wichtig, da man letztlich die höchsten Boni auf diesen bekommt. Objektiv am effektivsten ist ein Erzfeind, den man sowohl auf niedrigen Stufen als auch in den mittleren und hohen Stufen möglichst häufig begegnet. Hier befindet sich der Spieler in einem Dilemma. Er hat absolut nichts davon, wenn er einen Erzfeind wählt dem er nie begegnet. Daher sollte man als Spieler ZWINGEND mit dem DM reden und fragen was eine gute Wahl wäre. Sollte der DM unsicher sein oder keinen Hinweis geben wollen (was ein guter DM machen sollte in dem er dem Spieler mehrer Erzfeinde vorschlägt die höchst wahrscheinlich häufiger vorkommen werden), sollte der Waldläufer "Menschen" als Erzfeind wählen, wenn er dies darf (daher selber kein Mensch ist). In Standard D&D Kampagnen sind Menschen die häufigste Rasse. Sie kommen sowohl als Gegner als auch als normale NSC mit denen Interagiert wird vor, so daß sowohl die Skill-Boni als auch der Schadensbonus nützlich sein sollten. Die späteren Erzfeinde sollte der Spieler selber wählen, hier sollte er auf Erfahrungen aus der Kampagne zurückgreifen. Er sollte aber dennoch Erzfeinde wählen, die mit Sicherheit auch später noch vorkommen werden. Hat der Waldläufer z.B. mit seiner Gruppe ein Abenteuer bestanden, wo die ganze Zeit gegen Hobgoblins gekämpft wurde und das Abenteuer ist abgeschlossen, wären Hobgoblins eine logische Wahl. ABER der Spieler sollte sicher gehen daß zumindest ab und zu auch noch Hobgoblins als Gegner oder NSC auftauchen werden, da ansonsten die Fähigkeit vollkommen nutzlos ist und das nicht im Sinne des Spielers sein kann. Einen Fehler den man nicht machen sollte, ist es übrigens zu denken man mußte seinen Erzfeind hassen, dies ist nicht der Fall (daher ist auch die Bezeichnung Erzfeind schlecht). Es wird nur angenommen der Waldläufer kennt die Rasse recht gut und hat sie im laufe seiner Abenteuerlaufbahn Studiert. Er muß seinen Erzfeind nicht unbedingt durch Kämpfe studiert haben, vielleicht hat er nur Geschichten über diese Art von Feind gehört, ein altes Buch gelesen welches diesen Feind beschrieben hat etc.

Weitere Empfehlenswerte Erzfeinde sind übrigens solche gegen die man aufgrund anderer Umstände z.B. Rassenvorteile bereits Boni bekommt (wie z.B. Zwerge gg. Goblinoide) und solche deren Fähigkeiten ebenfalls ansteigen können wie z.B. Drachen. So kann man Drachen bereits auf sehr niedrigen Stufen begegnen als auch in den ganz hohen. Ein gutes Bsp. sind die Core-Abenteuer (Adventure Path Reihe die mit The Sunless Citadel beginnt und Bastion of Broken Souls endet). Hier begegnet man bereits in dem 1.Stufe Abenteuer auf einen Drachen genauso wie im letzten Abenteuer für die 20.Stufe. Eine weitere gute Wahl sind Riesen, da diese ebenfalls recht häufig auftauchen und zwar sowohl in den niedrigen Stufen (Oger) als auch in den mittleren (Trolle, Hügelriesen) bis in die hohen Stufen (Frost Riesen, Wolken Riesen etc.). Aber wie bereits erläutert, sollte der Spieler nach Möglichkeit bei Erstellung seinen Charakters mit dem Spielleiter reden und dieser ihm mehrere Vorschläge machen welcher Erzfeind auszuschließen ist und welcher häufiger vorkommen könnte.
Tiergefährten (Animal Companions)

Die Möglichkeit einen Tiergefährten zu finden, sollte der Waldläufer auf keinen Fall ungenutzt lassen. Dies ist eine der besten Fähigkeiten des Waldläufers und wird leicht übersehen, da sie ausschließlich bei dem Zauber Tierfreundschaft (Animal Friendship) erwähnt wird und NICHT bei der Klassenbeschreibung. Ein Waldläufer kann diese Fähigkeit frühestens benutzen wenn er die 4.Stufe erreicht hat, da er dann seinen ersten Zauber im 1.Grad erhält. Voraussetzung hierfür ist eine Weisheit von mindestens 12, um einen Bonuszauber im 1.Grad zu erhalten, ansonsten erhält der Waldläufer seinen ersten Zauber erst mit der 6.Stufe (Weisheit 11 vorausgesetzt). Der Ranger hat die ½ seiner Stufe als Caster Level, was wichtig ist für die Bestimmung der Gesamt-Trefferwürfel seines oder seiner Tiergefährten. Ein 4.Stufe Waldläufer könnte also 2 TW an Tiergefährten haben, was z.B. einem Wolf oder 2 Adlern entspräche. Für den Einsatz solcher Tiergefährten gibt es sicherlich etliche Möglichkeiten, der Waldläufer sollte neben der Kampfunterstützung die z.B. ein Wolf oder später ein Bär bieten kann auch immer an den Einsatz von kleinen Tiergefährten, wie Ratten, Greifvögeln, Katzen etc. denken. So ist es wohl am besten, wenn der Waldläufer einen Kampfstarken Tiergefährten wählt und einen oder zwei TW offen läßt, für kleinere Tiergefährten die für andere Zwecke gut geeignet sind (als Späher, als Brieftaube, als Ablenkung etc.). Selbst wenn ein Tiergefährte kein allzu guter Kämpfer ist und bei einem mächtigen Gegner (vielleicht einen mit Damage Reduction) kaum Chancen hat etwas auszurichten, kann man ihn sinnvoll einsetzen. So kann er z.B. einen Gegner in die Zange nehmen (Flanking), was dem Waldläufer selbst +2 auf den Angriff bringt und z.B. die Abzüge für den zwei Waffen Kampf komplett negieren kann.
Der Waldläufer sollte alle seine Tiergefährten mit "Handle Animal" möglichst viele Tricks beibringen, die er für sinnvoll bei diesem Tiergefährten hält. In Masters of the Wild wurde die Trick-Liste aus dem DMG nochmals erweitert (z.B. die Aid Another Action).

Kampforientierte Tricks sind: Attack (gilt als zwei Tricks wenn das Tier unnatürliche Wesen angreifen soll), Defend und Protect (Master of the Wild: Assist Attack, Assist Defend, Hold, Subdue). Der Spieler sollte sich sehr genau überlegen welche Tricks er seinen Freunden beibringt. Mit dem Trick "Calm" (MotW) ist es auch unproblematisch seinen Tierfreund in die tiefsten Dungeons mitzunehmen. Viele Tricks sind auch außerhalb des Kampfes nützlich. Ein Tiergefährte wird seinen Herren übrigens immer Verteidigen bzw. sich selbst.

Sollte man über wenig Zeit verfügen nach Tiergefährten zu suchen bzw. der Spielleiter bringt wenig Tiere ins Spiel sollte man einfach z.B. sein Reittier zu seinem Gefährten machen bzw. seinen Hund, Katze etc. Häufig sollte man in Städten und Dörfern auf Haustiere treffen, die man als Freunde aufnehmen kann. Der Spielleiter sollte aber dem Waldläufer normalerweise schon die Möglichkeit geben nach speziellen Tieren (Auch Dire Animals) zu suchen und diese auch zu finden (ohne dies lang und breit auszuspielen), wenn diese realistischerweise in der Umgebung in der sich der Waldläufer aufhält vorkommen.
Magie

Der Waldläufer kann am Tag nicht allzu viele Zauber sprechen und verfügt auch nicht über eine allzu lange Zauberliste. Dieses Manko kann man als Waldläufer allerdings leicht umgehen, nämlich mit magischen Gegenständen. Ein Waldläufer sollte NIE vergessen, daß er bereits ab der 1.Stufe jeden Stab (Wand) der Zauber aus seiner Zauberliste wirkt benutzen kann (solange er das Befehlswort kennt natürlich). Somit kann ein Waldläufer der 1.Stufe eine "Wand of cure light wounds" problemlos anwenden. Dies erweist sich besonders nützlich, wenn ein anderer Charakter aus der Gruppe das Talent "Craft Wands" genommen hat. Mit Hilfe dieses Charakters kann der Waldläufer nämlich gemeinsam Stäbe herstellen, indem der Waldläufer den Zauber liefert und der eigentliche Hersteller das Talent (sowie auch Ep). So könnte der Waldläufer z.B. gut eine "Wand of Entangle" herstellen, welche auch noch besonders billig wäre (1.Grad Zauber / Caster Level 2). Gleiches gilt natürlich für Schriftrollen. Hier besteht natürlich eine gewisse Gefahr, daß das Lesen eines mächtigeren Zauber evtl. danebengeht, aber dennoch sollte diese Möglichkeit nicht außer acht gelassen werden, da Schriftrollen recht günstig sind. Der Waldläufer sollte sogar überlegen, ob er das Talent nicht selber nimmt sobald er die 6.Stufe erreicht hat.
Die Zauberliste des Waldläufer schindet nicht unbedingt großen Eindruck. Sie ist in der Tat nicht allzu gut gelungen, da der Waldläufer über keinen Zauber verfügt der nur ihm zusteht (wie etwa der Paladin) und viele Zauber insbesondere die Offensiv-Zauber nur in der Natur oder im Freien effektiv sind. Dieses Manko wurde aber durch diverse Erweiterungsbände (Magic of Fearun, Defenders of the Faith, Masters of the Wild) sowie einigen kostenlos downloadbaren Zaubern (http://www.wizards.com/dnd/article.asp?x=dnd/sb/sb20020413x) etwas behoben.
Skills

Eine der Stärken des Waldläufers sind natürlich seine Skills. Mit vier Skill-Points pro Level (16 am Anfang) verfügt er über recht viele Skill Points (Nur der Schurke hat mehr). Auch seine Skill-Liste ist recht gut, da er über einige Class-Skills verfügt die sehr häufig benutzt werden. Dazu gehören wohl Spot, Listen, Search, Move Silently und Hide. Aber auch die anderen Skills des Waldläufers sind nützlich. So sollte er natürlich Wilderness Lore möglichst immer maximieren, da er dann dank des Talentes "Track" nahezu überall Spuren lesen kann. Er sollte auch einige Ranks in Handle Animal investieren, um seine Tiergefährten zu trainieren und ihnen Tricks beizubringen. Mit 5 Rängen in Handle Animal erhält man außerdem +2 auf den Ride Skill was auch nützlich ist, insbesondere wenn der Tiergefährte gleichzeitig Reittier ist. Auch sollte man 5 Ränge in Jump investieren, um +2 auf Tumble zu erhalten. Man sollte auch mindesten 1 Rang auf Tumble investieren, da dieser Skill für den Kampf recht große Bedeutung haben kann. Concentration kann man erst mal außen vor lassen selbst, wenn man über Zauber verfügt da man nicht allzu häufig Zaubern wird (im Kampf). Den Skill Animal Empathy sollte man auch möglichst viel nutzen. Mit 5 Rängen in diesem Skill erhält man +2 auf Handle Animal und mit 9 Rängen +2 auf Handle Animal Checks gg. Beasts. Animal Empathy ist ein Skill über den sonst nur der Druide verfügt und mit dem man erstaunlich Sachen machen kann. Es gibt wohl nichts cooleres als wenn ein Waldläufer seinen Arm austreckt und der Adler der über der Gruppe kreiste auf diesem ausgestreckten Arm plötzlich landet und der Waldläufer diesen dann mit dem Zauber "Speak with Animals" über die Monster der Gegend befragt (oder ihn gleich zu seinem Tierfreund macht). Der Spieler darf seine Skills nur nicht vergessen, denn sie sind gerade eine der wichtigsten Fähigkeiten des Waldläufers.

Talente
Wie bereits oben erwähnt sollte der Waldläufer keine Talente wählen die ihn auf bestimmte Kampfweisen/ -waffen festnageln. Der Waldläufer kann daher hier fast frei wählen. Möchte er auch im Fernkampf glänzen können sollte er wohl Point Blank Shot und Precise Shot wählen (sich aber nicht weitere Fernkamp-Feats zu legen, da ihn das wiederum auf den Fernkampf festlegt). Letzlich ist es aber gerade ein Vorteil für den Waldläufer zu wählen was ihm gerade paßt. Craft Wands wäre ein Talent das der Waldläufer wählen sollte, wenn er die 12.Stufe erreicht hat und noch niemand anderes dieses Talente gewählt hat, alternativ Scribe Scrolls (bereits denkbar in der 6.Stufe) um durch magische Verbrauchsgegenstände über mehr Zauber zu verfügen.

Attribute
Eine der Schwächen der Klasse ist sicherlich, daß der Waldläufer eine Vielzahl an recht guten Attributen braucht. So sollte er grundsätzlich über eine recht gute Geschicklichkeit verfügen, da er meist mit leichten Rüstungen und ohne Schild unterwegs ist. Daher sollte dies sein bestes oder zweitbestes Attribut werden. Eine hohe Weisheit ist unerläßlich, um bereits in niedrigen Stufen an Zauber zu kommen. So sollte der Waldläufer mindesten Weisheit 14 haben, um Bonuszauber für den 2.Grad zu bekommen. Man sollte dann versuchen möglichst in Besitz eines Gegenstandes zu kommen, der die Weisheit erhöht, so das man in der 14.Stufe auch über Weisheit 18 verfügt (für einen Bonuszauber im vierten Grad). Auch die Stärke sollte nicht allzu schlecht sein. Intelligenz und Charisma können etwas vernachlässigt werden aber ein negativer Modifikator sollt hier nicht dabei sein. Wer sein Glück beim Würfeln riskieren will, könnte seinen schlechtesten Wert evtl. sogar auf Konstitution setzen, besser ist es hier aber natürlich auch einen positiven Modifikator zu haben.

Prestige Klassen
Der Waldläufer kann sich für eine Vielzahl an Prestige Klassen qualifizieren, da er auf der einen Seite über Zauber verfügt als auch schnell einen hohen BAB erreicht (wie ein Fighter halt). Dies ermöglicht ihm neben PKs die primär für Waldläufer designed wurden meist auch die PKs von Klerikern und Kämpfern nehmen zu können. Auch für einige Schurken PKs sollte der Waldläufer leicht die Voraussetzungen erfüllen können. Ein Spieler hat hier also die Qual der Wahl. Empfehlenswert sind auf jedenfall PKs mit nicht allzu vielen Talenten als Voraussetzung, damit der Waldläufer hier freier wählen kann.

Varianten/Hausregeln
Der Waldläufer ist wohl die Klasse die am meisten durch Hausregeln verändert wurde. Dies geschieht wohl aus zwei Gründen.
1. Die Klasse wird für zu Schwach gehalten, so daß sie aufgewertet werden muß.
2. Es soll verhindert werden, daß man die Klasse ausnutzt, um mit 1 Stufe als Ranger drei Talente abzusahnen und gleichzeitig noch viele Skill-Points (und die Fähigkeit etliche Wands benutzen zu können etc.).

Während ich das erste Argument für verfehlt halte, hat das zweite schon seine Berechtigung. Gerade wenn man plant einen einen Kämpfer in leichter Rüstung zu spielen, gibt es eigentlich keinen Grund nicht als Waldläufer seine Abenteuerkarriere zu beginnen. Gerade Menschen, Woodelves, Half-Elves können das aufgrund ihrer Favored Class Regelung sehr gut ausnutzen. Dennoch denke ich, daß die Situation nicht allzu schlimm ist. Denn selbst, wenn man ein Spieler dies so ausnutzen sollte, muß er sich bereits vorher auf eine bestimmte Kampfweise festgelegt haben und kann die meisten Vorteile nur in leichter Rüstung nutzen.
Grundsätzlich gibt es aber einige Varianten/Hausregeln bzgl. des Waldläufers die sicher diesen interessanter machen können:

- Man kann als Erzfeind auch eine Organisation oder eine Religion nehmen, wie z.B. das Zhentarim oder den Kult des Elementaren Bösen. So kriegt man die Erzfeind-Boni immer dann, wenn man gg. Mitglieder dieser Organisation kämpft unabhängig von seiner Rasse. Nützlich ist dies z.B. wenn man eine Kampagne spielt in der ein bestimme Organisation der Hauptgegner ist. In dem Mega-Abenteuer "Return to the Temple of Elemental Evil" z.B. wäre es sehr sinnvoll als Erzfeind "Anhänger des Elementaren Bösens" zu wählen, da diese die Hauptgegner im gesamten Abenteuer sind. Diese Variante tauchte erstmals im FRCS auf.

- Knowledge (Wissen) "Erzfeind" als Class-Skill ist eine von mir benutzte Hausregel. Der Waldläufer erhält für jeden seiner Erzfeinde des Skill Knowledge als Class-Skill. Wenn er auf Wesen trifft die sein Erzfein sind kann er einen Knowledge Check machen, um diese als solche zu identifizieren (es sei denn es ist offensichtlich) und zu erfahren welche Taktiken, Immunitäten etc. die Wesen haben. Je nachdem wie gut sein Check war erhält er auch entsprechende Informationen. Bei seltenen Wesen sind sie immer knapper als z.B. bei bekannten Wesen wie Trollen.

- Die virtuellen Talente "Ambidexterity" und "Two-Weapon Fighting" kann man gegen zwei andere virtuelle Feats austauschen. Häufig lassen Spielleiter zu, dafür Point Blank Shot und Precise Shot zu wählen. Aber auch andere Feats könnte man erlauben (Dodge und Mobility z.B.).

- Die virtuellen Talente "Ambidexterity" und "Two-Weapon Fighting" funktionieren auch mit sogenannten "double Weapons" wie dem Two-Bladed Sword oder dem Quarterstaff.

- Der Waldläufer kann auch sein eigenes Volk zum Erzfeind wählen selbst wenn er nicht böse ist oder zumindest eine bestimmte Unterart seines Volke (Elfen z.B. Drow, Zwerge z.B. Duergar etc.).

Es gibt sicherlich noch eine Menge Hausregeln/Varianten (einige davon in MotW) und jeder sollte sich überlegen welche er für Sinnvoll hält.


PS: Über Kommentare, Hinweise und Kritik würde ich mich freuen, der Mix aus Englisch und Deutsch läßt sich leider schwer vermeiden (ich hab kein deutsches PHB) und ist hoffentlich verständlich genug.

(eMails an Zechi könnt ihr über den unten rechts stehenden Namen an ihn richten - Anm.d.Redaktion)









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Letzte Änderung: 10.9.2002

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