Die neutralen Götter



T'Cazuul

Mittlere Macht
Der erhabene Richter, der große Buchhalter, Schatzmeister der Anderswelt
Gesinnung: Rechtschaffen Neutral
Portfolio: Handel, Buchhaltung, Gesetze, Reichtum, Edelsteine
Domänen: Reisen, Gold, Tricks, Ordnung
Heiliges Symbol: Ein roter siebenstrahliger Stern auf einer goldenen Scheibe
Bevorzugte Waffe: ?Rubinszepter? (Leichter Streitkolben)

T?Cazuul (sprich: Takasuul), ist ein göttlicher Bürokrat und ein einflussreicher Gott, der von allen verehrt wird, die ihrem Leben den Zahlen, dem Gold und dem Profit verschrieben haben. So kommt es, dass die meisten Händler von Golwarn zum Schatzmeister der Anderswelt beten, aber auch Buchhalter, Beamte und Bürokraten und sogar einige Diebe.
Die Priester von T?Cazuul sorgen dafür, dass Wohlstand und Freiheit im Handel herrscht, und dafür, dass ein bestehendes Handelssystem stabil bleibt, was auch mit der Einhaltung von Gesetzen zu tun hat. Hamar und T?Cazuul haben ein mittel-mäßiges Verhältnis, da T?Cazuul die Gesetze hauptsächlich zum Wohl seiner Klientel benutzt, und außerdem dazu neigt das Gesetz nach dem Buchstaben und nicht nach dem Geist anzuwenden, eine Tatsache, die es ihm wiederum erlaubt, be-stimmte Gesetze zu seinem Vorteil auszulegen.
Die Kleriker des großen Buchhalters erkennt man schnell an ihrer kostspieligen Kleidung, meist Mäntel oder Kurzmäntel, zu denen die meisten noch eine runde, flache Kappe tragen. Je nach Rang des Priesters sind die Kleidungsstücke unterschied-lich stark mit Silber, Gold und Edelsteinen verziert. Oft tragen die Priester auch leichte bis mittelschwere Rüstungen, um ihren Wohlstand und die Macht ihres Patronen offen zu zeigen.
Der Erhabene Richter pflegt, in Gestalt eines Mannes mit goldener Haut zu erscheinen, der meist in teure Gewänder aus Gold, Silber und Edelsteinen gekleidet ist. Priester des großen Buchhalters beten eine Stunde nach Sonnenuntergang für ihre Zauber.

Dogma
Fördere Handel und Wettbewerb, Wohlstand und Reichtum. Man kann nicht alles für Geld kaufen, aber sehr viel. Verbreite das Prinzip der Konkurrenz in der Welt und kurble so die Produktivität und den Gewinn an. Bekämpfe diejenigen, welche die bürokratische Ordnung des Handels umstürzen wollen. Was sich einmal etabliert hat, muss gewahrt werden. Halte dich an das Gesetz, kenne das geltende Recht und nutze es zu deinem Vorteil und zum Vorteil der Priesterschaft.


Crunna

Niedere Macht
Der Sternenschmied, der talentierte Gott, der grüne Steinmetz
Gesinnung: Rechtschaffen Neutral
Portfolio: Eisen, Stein, Handwerk, Schmiedekunst, Gilden, Zünfte
Domänen: Ordnung, Erde, Feuer, Handwerk
Heiliges Symbol: Eine grüne Faust, die einen schwarzen Hammer hält
Bevorzugte Waffe: ?Meisterklinge? (Langschwert)

Der Gott des Handwerks und der Schmiedekunst ist Crunna, ein strenger und disziplinierter Gott, denn ? so seine Theorie ? nur in der Disziplin liegt der Schlüssel zu echten Meisterstücken. Viele Handwerker aller Fachrichtungen verehren Crunna, aber auch einige Bewohner von Gebirgslandschaften und vulkanisch aktiven Gebieten ? obwohl Crunna die Bereiche von Feuer und Erde eigentlich nur abdeckt, da sie ein Teil des Handwerks, vor allem der Schmiedekunst darstellen. Auch bei den Zwergen hat Crunna viele Anhänger.
Die Kleriker des grünen Steinmetzen unterstützen Handwerker und Gilden und bewahren das Wissen über handwerkliche Herstellungsvorgänge, ebenso reisen sie durch ganz Golwarn und tauschen wir Wissen mit Glaubensbrüdern aus fernen Ländern. Aus diesem Grund gibt es in jedem größeren Crunnatempel eine riesige Bibliothek, mit umfangreichen Werken über die verschiedensten Handwerksrichtungen und Herstellungsanleitungen für die unglaublichsten Gegenstände, sowohl weltlicher als auch magischer Natur.
Crunna manifestiert sich immer in der Gestalt eines etwa vier Meter großen äußerst muskulösen Mannes mit leuchtender, grüner Haut, langem, dunkelgrünem Haar und hellgrüner Arbeitskleidung. In Händen hält er einen Hammer und einen Mei-ßel. Diese harmlos wirkenden Werkzeuge sind tatsächlich eine sehr mächtige Waffe (der Hammer) und ein kaum weniger mächtiger Zauberstab (der Meißel). Die Kleriker von Crunna pflegen es, grüne Tuniken, schwarze Lederhosen und dunkel-grüne oder braune Umhänge zu tragen. Die mächtigeren Priester von Crunna pflegen, Golems zu ihrem Schutz herzustellen. Die Priester des Sternenschmieds beten entweder bei Sonnenauf- oder -untergang für ihre Zauber.

Dogma
Ehre das Handwerk und fördere die Handwerker. Unterstütze Gilden und Zünfte, auf dass die Schmiede und Steinmetze und Schlosser und ihrer gleichen wahre Meisterarbeiten vollbringen können. Bewahre jegliches Wissen über das Handwerk und erweitere den Wissensschatz der Kirche, wann immer du die Möglichkeit dazu hast.


Liortes

Mittlere Macht
Die Mutter der Elemente
Gesinnung: Neutral
Portfolio: Die Elemente, die Natur, Naturgewalten
Domänen: Feuer, Wasser, Erde, Luft
Heiliges Symbol: Eine Scheibe, geteilt in vier Sektoren in den Farben Rot, Grau, Blau und Weiß
Bevorzugte Waffe: ?Vergeltungsflamme? (Streitaxt)

Die Mutter der Elemente, Liortes, ist eine der mächtigsten Göttinnen Golwarn, sie wird überall auf der Welt verehrt, haupt-sächlich von Naturvölkern, aber auch in den ländlicheren Regionen der zivilisierteren Reiche. Seeleute beten ebenso zu Liortes um günstige Winde und ruhige Gewässer, wie die Bewohner von Wüsten und Berglandschaften. Auch viele Schmie-de, Glasbläser, Steinmetze, Entdecker und unzählige andere Gruppen verehren Liortes. Die Kleriker der Mutter der Elemen-te predigen von der Ausgewogenheit der Natur und der Macht der Elemente, und davon, dass der Mensch dem Wohlwollen oder der Missgunst von Liortes ausgeliefert ist. Aus diesem Grund tun die Bewohner Golwarns gut daran, die Mutter der Elemente durch Gebete und Opfer gnädig zu stimmen. Wer ihre Macht unterschätzt oder ignoriert, oder - noch schlimmer ? ihr nicht den gebührenden Respekt zollt wird schnell die Macht eines Gewitters im Gebirge, eines Waldbrandes oder eines tödlichen Strudels auf dem Ozean kennen lernen.
Nach der Lehre von Liortes sind alle Elemente gleichberechtigt und stehen für Dinge, die auch im Bereich der Menschen wieder gefunden werden können: Erde ist zäh und beständig und überdauert die Zeit. Feuer bringt Tod und Vernichtung, aber auch Erneuerung. Wasser steht für die Vielfalt unter den Völkern von Golwarn. Es kann als Eis auftreten, als Dampf, in flüssiger Form, brackig wie der Sumpf, als Grundlage von köstlichem Wein und tödlichem Gift, ruhig wie ein Gebirgssee aber auch wütend und zerstörerisch wie eine Springflut. Luft steht für die Freiheit im geistigen und körperlichen Sinn; niemand kann sie bezähmen, erfassen, einfangen oder gar beherrschen.
Die Kleriker von Liortes entscheiden sich meist für ein oder zwei Elemente, dem sie besonders große Beachtung schenken. Die Wahl dieser Hauptelemente hängt dabei hauptsächlich davon ab, wo der Kleriker lebt. Ein Priester aus einer Küstenstadt wird wohl hauptsächlich das Wasser verehren, während einer aus den vulkanischen Gebieten Golwarns wohl das Feuer höher achtet. Viele Druiden verehren ebenfalls Liortes. Die Gewänder der Kleriker richten sich nach ihrem Hauptelement: Feuerpriester tragen meist verspielte Gewänder aus rotem oder orangefarbenem Stoff, meist mit vielen Spitzen und Zacken. Wasserkleriker bevorzugen fließende Roben aus blauer Seide. Erdekleriker tragen oft lederne Kleidung, nicht selten mit Metallbeschlägen. Bei ihnen sind auch Rüstungen aller Art weit verbreitet. Luftkleriker schließlich kleiden sich gewöhnlich in weite, teilweise transparente Gewänder aus leichten Stoffen, vornehmlich Seide.
Wenn Liortes selbst nach Golwarn kommt, oder einen ihrer Avatare schickt, so erscheint sie meist in Gestalt einer humanoi-den Gestalt, die aus einem oder mehreren Elemente geschaffen zu sein scheint. Am öftesten wurde von einer weiblichen Gestalt berichtet, die aus glänzendem, Metall besteht. Um ihren Körper fließen Gewänder aus sprudelndem, schäumendem Wasser, während ihre Augen wie Feuer glühen und die Göttin wie ein Vogel durch die Luft schwebt.
Kleriker von Liortes beten zu einer beliebigen Tageszeit für ihre Zauber.

Dogma
Die Elemente repräsentieren die Gesamtheit der Welt. In ihnen liegen die Urgewalten der Natur, aber auch ein Spiegel des Lebens selbst. Sie können mild und angenehm, aber auch wütend und zerstörerisch sein. Deshalb gebührt den Elementen die größte Ehre überhaupt. Verbreite diese Lehre und bringe den Bewohnern der Länder, die du bereist, Respekt und Ehr-furcht vor der Mutter der Elemente und ihren Kindern bei. Zweifler müssen nicht bekämpft werden, sie werden früher oder später mit der Macht der Elemente konfrontiert werden.


Sethras

Niedere Macht
Herrin des magischen Feuers, Die Geistsuchende, die Mutter der Quelle
Gesinnung: Neutral
Portfolio: Magie, Wissen, Mystik, Weissagungen, Kristalle, magische Materialien
Domänen: Magie, Wissen, Kristalle, Prophezeiungen
Heiliges Symbol: Eine blaugrüne Kristallkugel auf einem silbernen Sockel
Bevorzugte Waffe: ?Blitzkralle? (Peitsche)

Die Göttin Sethras ist die Herrin der Magie. Sethras interessiert sich nicht dafür, ob die Magie für das Gute oder das Böse eingesetzt wird, sie ist schlicht und ergreifend die Schirmherrin der Magie, und allem was damit in Verbindung steht, beson-ders die Mystik, die verschiedenen Kristalle, denen nachgesagt wird, sie eigneten sich besonders gut für die Herstellung verschiedener magischer Gegenstände, und andere magische Mineralien und Stoffe. Die Kleriker der Herrin des magischen Feuers verbreiten die Magie in Golwarn und versuchen, die Menschen aufzuklären. Sethras wird hauptsächlich von Magiern verehrt, aber auch von Gelehrten und einigen wenigen Handwerkern und Künstlern, sowie von Propheten, Scharlatanen und Wahrsagern.
Die Lehre der Geistsuchenden besteht darin, dass Wissen bewahrt und verbreitet werden muss. Wissen ist etwas, das keinem verwehrt bleiben sollte, besonders was das Wissen über die Magie angeht. Diese Tendenzen haben der Kirche der Mutter Quelle vor allem in Ländern, die von Gewaltregimen beherrscht werden einen üblen Ruf eingebracht, denn diese Herrscher sind meistens darauf bedacht, ihre Untertanen dumm und ungebildet zu halten, eine Politik, die dem Dogma Sethras? zuwider läuft.
Die Kleriker von Sethras tragen für gewöhnlich seidene Roben, die bis zum Boden reichen, meist in hellen Grau- und Beige-tönen. Oft haben diese Roben auch Kapuzen. Sethras selbst erscheint für gewöhnlich in Gestalt einer gut aussehenden menschlichen Frau mit silbernem Haar und goldenen Augen, die ein wallendes Kleid aus grauer Seide trägt.

Dogma
Mehre, verbreite und beschütze das Wissen der Welt. Sorge dafür, dass die Magie sich in der Welt ausbreiten kann. Die Magie steht in der Mitte des Seins. Sie ist weder Licht noch Dunkel, weder gut noch böse. Sie steht gleichermaßen für Ord-nung und Chaos, für Mann und Frau und für Tag und Nacht. Die Magie hat das Leben und die Welt geschaffen, ohne sie würde nichts existieren.


Bel

Mittlere Macht
Der verrottende Soldat, der blutige Herr, Meister der Schlachten, Bluttrinker, der wahnsinnige Krieger
Gesinnung: Chaotisch Neutral
Portfolio: Krieg, Blut, Soldaten, Tod, Schlachten, Waffen
Domänen: Krieg, Stärke, Tod, Chaos
Heiliges Symbol: Ein Schädel, der von einem blutigen Schwert durchbohrt wird
Bevorzugte Waffe: ?Blutschädel? (Morgenstern)

Golwarn hat schon viele Kriege gesehen und überstanden, und jeder dieser Kriege war ein Fest für Bel, den Gott der Schlachten. Je größer und gewalttätiger ein Konflikt, desto mehr Macht gewinnt Bel. In Zeiten des Friedens aber ist er schwach und krank, wie eine Pflanze im Winter. Der Krieg kennt kein Erbarmen, kein gut oder böse und keine Ordnung. Wo Krieg ist, herrscht das Chaos und Bel ist das Chaos. Soldaten, Kriegsherren, Zivilisten in von Krieg überzogenen Gebieten beten gleichermaßen zum Bluttrinker, um seine Gnade zu flehen. Bel hat keine bösen Absichten, der Krieg jedoch kann nicht kontrolliert werden und hat ein eigenes unberechenbares Wesen, und die meisten von Bels Klerikern sind böse.
Die Kleriker sind oftmals dem Wahnsinn nahe, denn die Lehre die sie vertreten ist gleichermaßen konsequent wie wider-sprüchlich. Der Krieg ist der urtümlichste Zustand der Völker von Golwarn. Schon bevor die Zivilisationen mit ihren Städten, ihrer Kunst und Kultur, mit der Wissenschaft und der Philosophie entstanden sind, haben Menschen, Elfen, Zwerge und andere Kriege geführt. Der Krieg ist Zustand des absoluten Chaos, weshalb auch die Völker Golwarns nach Bels Lehren Kinder des Chaos sind, ebenso ist Geschichte eine Geschichte der Unruhen und keineswegs eine Geschichte der Ordnung. Der Krieg ist wie bereits angemerkt nicht gut oder böse, sondern einfach nur die abstrakte Verkörperung des Chaos und damit des intelligenten Lebens an sich. Trotzdem bringt er Tod und Vernichtung über die Welt.
Die Kirche Bels ist kaum organisiert und gilt als untereinander extrem zerstritten. Tatsächlich führen die Kleriker sogar unter-einander kleinere Kriege. Jede Glaubensgemeinschaft, jedes Kloster, wenn nicht gar jeder Kleriker legt die Lehren Bels anders aus. Die Kleriker Bels tragen meistens Rüstungen, oft verziert mit langen metallenen Stacheln, dazu tragen viele Priester lange, blutrote Umhänge.
Die Kleriker des verrottenden Soldaten beten in der Abenddämmerung für ihre Zauber. Der wahnsinnige Krieger pflegt es in Gestalt eines Soldaten zu erscheinen, der ein wahnsinniges Grinsen zur Schau trägt, obwohl ihm der rechte Arm fehlt.

Dogma
Der Krieg ist der natürlichste Zustand des intelligenten Lebens. Streit und Konflikte haben das Leben schon immer geprägt. Frieden und Glück sind erzwungen Zustände, die der Natur des Lebens zuwider laufen. Der Krieg vernichtet das Leben und entspricht der Natur des Todes. Alles Leben endet mit dem Tod, also entspricht der Krieg auch der Natur des Lebens. Des-halb sind der Krieg und das Chaos die einzig erstrebenswerten Zustände. Verbreite diese Lehren und sorge für Konflikte, Kriege und das Fließen von Blut. Ergreife niemals Partei in einem Konflikt. Nur wenn der Krieg ein Eigenleben entwickelt, ist er ein natürlicher Krieg.


Rahil

Niedere Macht
Mutter der Lügen, dunkle Schwester, die Schlange
Gesinnung: Chaotisch Neutral
Portfolio: Diebe, Dunkelheit, Lügen, Unfug, Intrigen, Rebellion
Domänen: Chaos, Schatten, Tricks, Reisen
Heiliges Symbol: Ein Dolch mit einer geschwungenen, purpurfarbenen Klinge
Bevorzugte Waffe: ?Schlangenzunge? (Dolch)

Es gibt viele, die ein Leben in den Schatten der Zivilisation führen, unter ihnen Diebe, Schmuggler, Betrüger, Scharlatane, Einbrecher und viele mehr. Obwohl diese Begriffe allgemein einen eher negativen Beigeschmack haben, sind nicht zwingend alle Vertreter dieser ?Berufe? böse oder hinterhältig. Ebenso ist auch die Schutzherrin derer, die im Schatten wandeln, Rahil, nicht böse. Vielmehr verkörpert Rahil das blanke Chaos, das Fehlen von Ordnung, die Auflehnung gegen System, Staat und Regierung und ist somit die größte Widersacherin von T?Cazuul, dem großen Buchhalter.
Zu Rahils Anhängern gehören sowohl Taschendiebe und Mörder als auch idealistische Rebellen und Untergrundkämpfer. Kaum eine Religion Golwarns hat eine so breit gefächerte Schar von Anhängern, und eine so wenig organisierte Kirche. Die Kirche Rahils ist tatsächlich eine sehr lose Gemeinschaft, die in den meisten größeren Städten ihre Vertreter hat. Gleichzei-tig sind die meisten Gemeinden komplett unabhängig voneinander, was dazu führt, dass die Lehren der Schlange an den verschiedensten Orten sehr unterschiedlich ausgelegt werden. Nur wenige örtliche Gemeinden arbeiten mit ihren Glaubens-brüdern aus benachbarten Städten zusammen und akzeptieren deren Interpretation des Sto?Theril, jenes heiligen Buches, das auch Enzyklopädie des Schattens genannt wird, und sämtliche Lehrsätze der Kirche Rahils enthält (die allerdings groß-teils sehr offen formuliert wurden, so dass Interpretation jederzeit möglich bleibt).
Die Priester Rahils arbeiten meist im Verborgenen, einerseits, weil dies dem Dogma ihrer Göttin entspricht, andererseits, weil sie in den meisten Städten bestenfalls geduldet werden ? kein Herrscher lässt seine Autorität gerne untergraben, auch nicht von göttlicher Seite. So kommt es auch, das die Tempel der Mutter der Lügen selten mehr sind als große Schreine, die in den Kellern von Wohnhäusern, zwielichtigen Spelunken und Bordellen eingerichtet wurden.
Die Kleriker Rahils tragen für gewöhnlich keine besondere Kleidung, allerdings hat jede Glaubensgemeinschaft ein bestimm-tes Erkennungszeichen, wie Stirnbänder aus purpurfarbenem Stoff, mitternachtsblaue Armreifen oder ähnlich subtile Acces-soires. Dies macht es für Fremde und Vertreter des Gesetzes unheimlich schwer, die sich geschickt im Schatten haltenden Diener der dunklen Schwester ausfindig zu machen. Das Chaos in der Organisation der Kirche geht oft sogar so weit, das kaum ein Kleriker mehr als drei oder vier andere Diener Rahils in einer Stadt als solche kennt (es sei denn einer von ihnen will sich durch offenes Tragen des Erkennungszeichens als solcher zu erkennen geben). In einigen Städten in Golwarn gibt es gerüchteweise Hohepriester der Schlange, deren Identität jedoch unbekannt ist ? ihre bloße Existenz ist ja sogar in den Kreisen der Kleriker kaum mehr als ein Gerücht.
Rahil selbst erscheint meist in Gestalt einer Frau mit dunkelgrauer Haut, deren Gesicht ständig von Schatten bedeckt ist. Ihre Augen leuchten leicht weißlich und sie trägt meist Gewänder aus Purpurfarbenem Stoff, sehr oft mit einer weiten Kapu-ze.
Kleriker von Rahil beten eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit für ihre Zauber.

Dogma
Der Schatten ist der beste Freund des selbstbewussten Mannes und der eigenständigen Frau. Er bietet Schutz vor Entde-ckung durch die Sklaven der Ordnung und des Systems. Halte dich im Schatten, gib dich und andere niemals dem System preis und fördere die, die in Rahils Umarmung ihren Tätigkeiten nachgehen. Das oberste Ziel ist der Umsturz jeglicher Ord-nung in Heim, Stadt, Land, Welt und Kosmos. Bekämpfe die Ordnung durch subtile Anschläge, Intrigen und Lügen, die Waffen deiner Herrin.



© Stephan Schobloch



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© 2001 by Daniel Heymann, Layout und Design by Andreas Prudzilko
Letzte Änderung: 24.2.2002

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