Gnome
(Stand des Jahres 530)

Gnome sind eine ausgesprochene liebenswerte Rasse. Sie unterteilten sich zu früheren Zeiten in mehrere Völker, deren Lebensweise oft sehr unterschiedlich ausfiel. Das am meist verbreitetste Völkchen war jenes der Steingnome. Sie sind leider zugleich die einzigen überlebenden aller Gnomvölker. Auf den ersten Blick ähneln sie sehr den Zwergen. Dennoch sollte eine Verwechslung tunlichst vermieden werden, da insbesondere umstehende Zwerge auf solche Irrtümer hellhörig werden und ferner zu aggressiven Reaktionen neigen könnten. Steingnome sind etwas schmächtiger im Körperbau und etwas kleiner als die kräftiger wirkenden Zwerge. Ihre Körpergröße liegt so etwa bei 0,90 ? 1 Meter. Auch tragen Gnome häufig Bärte; allerdings von nicht so ?verwilderter Natur? wie viele Zwerge, sondern Formschön und in vielen verschiedenen Ausführungen. Glatzköpfige sind unter Gnomen nichts besonderes, im Gegenteil ? sie machen einen Großteil der Bevölkerung aus. Jedoch sind sie nicht kahlgeschoren, wie oft irrtümlich von Menschen angenommen wird, sondern sind Opfer frühzeitigem Haarausfalls. Und das oft schon im zarten Alter von 80 oder weniger Jahren.

In nahezu jeder Gesellschaft, insbesondere in menschlich dominierten, sind Gnome seit jeher etabliert und daher auch fester Bestandteil vieler Kulturen. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen die unerschütterliche Geselligkeit der kleinen Leute, zum anderen die kreative Kunst der Mechanik, welche die Gnome außerordentlich gut beherrschen. Letzteres soll später noch genauer beschrieben werden.

Steingnome besitzen im übrigen einen zwanghaften Hang zum Ausgefallenen. So kleiden sie sich gerne außerhalb ihrer Arbeit in prunkvolle Stoffgewänder. Hat der Träger solch individueller Gewänder das Gefühl durch seine Kleidung aufzufallen oder sogar in den Mittelpunkt der Betrachter gerückt zu sein, fühlt er sich am wohlsten. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Farbzusammenstellung harmoniert oder das Gewand praktikabel erscheint. Hauptsache man zieht die Blicke auf seine Person.

Betuchten gnomischen Familien wird nachgesagt, sie wären eitel und äußerst geltungsbedürftig. Zwar steckt auch hier ein Körnchen Wahrheit dahinter, jedoch fällt diese Marotte weit weniger ins Gewicht, wie solchen Familien immerzu angelastet wird.

Ein arbeitender Gnom trägt im Gegensatz zu seiner Freizeit meistens lederne Bekleidung, ausgestattet mit vielen Taschen und Beuteln, um die Vielzahl von Handwerkzeugen problemlos unterzubringen.

Steingnome gehören zu den kultiviertesten Rassen, die heute bekannt sind. Daran ändert auch ihre Vorliebe am Tragen von eigenwilligen (für Menschen und Zwerge häufig lächerlich anmutenden) Hüten nichts.

Das markanteste Merkmal eines alten Gnoms ist sein unstillbarer Wissensdurst und seine damit beständig wachsende Weisheit. Ihr Wissen ist oft gewaltig und ihre sprichwörtliche Schläue unübertroffen.

Die Lieblingsbeschäftigung eines Gnoms ist das Erschaffen verschiedenartigster Konstrukte. Hierzu nehmen sie sich ausgiebig Zeit, tüfteln an lebensvereinfachenden Neuerungen, fertigen metergroße Zeichnungen und Pläne und basteln in aller Seelenruhe mit überirdisch anmutender Geduld an ihren neuen Erfindungen. Viele Städte und sogar ganze Reiche sollen in der Alten Welt von solchen Erfindungen profitiert haben. So sollen angeblich viele Konstruktionen des (fast) alltäglichen Lebens eigentlich auf den Erfindungsreichtum von Gnomen zurückzuführen sein: Katapulte, Wind- oder Wassermühlen, Aquädukte, Seilwinden, Vergrößerungsgläser, Armbrüste, usw. Auch die Instandhaltung von Konstruktionen, die für das tägliche Leben von enormer Wichtigkeit waren, zählte zu den unumstrittene Domänen der Gnomen. Auch heute hat sich wenig an der Findigkeit der kleinen Gesellen geändert. Technische Meisterwerke, wie beispielsweise die großen Hängebrücken oder die Mühlen der verschiedenen Zisternen Trevias werden von Gnomen konstruiert und zugleich instandgehalten.

Steingnome sind zudem äußerst gesellig. Ähnlich den Halblingen verbringen sie einen Großteil ihres Lebens damit, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen und zu feiern.
Außerdem ist der typische Gnom grundsätzlich der Magie zugetan. Wenige der kleinen Gesellen befassen sich jedoch tatsächlich mit den Lehren der Magie, obwohl von diesen eine nicht zu übersehende Faszination auf Gnome ausgeht. Sollte ein Gnom dann tatsächlich das Befassen und Erforschen einer Sorte der Magie zu seinem auserwähltem Lebensinhalt erheben, handelt es sich hierbei meistens um die fundamentale Schule der Illusion. Für einen Gnom ist die Kunst des Anwendens von Illusionen das Höchste Gut auf Erden. Die Schule der Illusion halten die Gnome für eine Art Krönung der fundamentalen Magie. Dementsprechend viele berühmte Illusionisten im Alten Tardischen Reich waren der Rasse der Gnome zugehörig.

Steingnome haben zudem einen ausgesprochen gut ausgeprägten Geschäftssinn. Nicht selten waren wohlhabende Familien im Tardischen Reich Gnome, die sich auf den Kauf und Verkauf bestimmter Güter spezialisierten. Ihre Tüchtigkeit und ihr hervorragender Spürsinn für lukrative Geschäfte war - und ist heute noch ? unvergleichlich ausgeprägt. Allerdings lieben sie es, das Geld umgehend dort wieder zu verprassen, wo schicke Kleidung, luxuriöses Mobiliar oder sonstiges Accessoires zu haben ist. Daher sind große Ansammlungen von Bargeldschaften unter Gnome eher die Ausnahme.

Steingnome waren schon immer die besten Freunde der menschlichen Rasse. Ihre unkomplizierte und lebenslustige Art erfreute seit jeher den Menschen und machte sie zu einem nicht zu missen wollenden Mitbewohner im Tardischen Reich.



© Markus Steinmetz



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Letzte Änderung: 19.12.2001

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