![]() |
![]() |
Orks (Stand des Jahres 530) ?Ob du was siehst, habe ich dich gefragt!? Aber auch diesmal wartete er vergebens auf eine Antwort. Der Hordentreiber spähte abermals zu den hohen Baumwipfeln hinauf, konnte aber trotz aller Anstrengung den Späher nicht erkennen. Deutlich trat sein Kehlkopf aus dem überstrecktem Hals hervor. Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und versuchte, sich auf die Geräusche zu konzentrieren. Außer des Raschelns saftig grünen Laubs im Blätterdach, welches zart im lauen Sommerwind zu wogen schien, konnte er keine Auffälligkeiten feststellen. Wütend presste er seine schwarzen Lippen zusammen, während sein Blick abermals durch das dichte Laub weit über ihm glitt. Dann wandte er sich den anderen zu, die sich ringsum auf dem vermoosten Waldboden niedergelassen hatten und unmotiviert vor sich hindösten. ?Mir scheint als wäre dieser Bastard da oben tatsächlich eingeschlafen!? Der schwarze Ork leckte mit seiner dunklen Zunge an seinen - auffallend weißen - Reißzähnen, während er angestrengt nachzudenken schien (konzentriertes Denken gehörte weniger zu seinen herausragenden Fähigkeiten, aber man wird ja schließlich nicht aufgrund überragender Intelligenz Hordentreiber). ?Wenn er da wieder runterkommt schlage ich ihm den Schädel ein?, beschloss er beiläufig, einhergehend mit einem äußerst zufriedenen Gesichtsausdruck. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen einen mächtigen Baumstamm und glitt mit seinem Rücken langsam auf eine der knorrigen Wurzeln nieder. Er öffnete das Holster an seinem Gürtel und zog seinen Kalsh heraus. Anschließend hielt er die Waffe dicht vor seine schwarzen Augen und betrachtete aus aller Nähe die stumpfe Klinge. Resigniert sann er darüber nach, ob es wirklich eine so gute Idee war ausgerechnet den schwachsinnigen Kraluk dort hinauf zu schicken. Womöglich war er wieder einmal eingeschlafen; saß er schließlich schon seit geraumer Zeit auf diesem verfluchten Baum. Vorzeitig eintretender Schlaf war bekanntlich einer der schlechten Eigenschaften, mit denen Kraluk Zeit seines Lebens am meisten zu kämpfen gehabt hatte. Sein Glück war nur, dass er der einzige in dieser Strafexpedition war, der astlose Baumstämme mühelos erklimmen konnte. Plötzlich konnte man eine erstickt wirkende Stimme von weit oben vernehmen. ?Verdammt! Da ist nichts! Wie lange soll ich denn da noch hinüber sehen?? Der schwarze Ork sprang auf und lugte erneut nach oben. Und obwohl er Kraluk noch immer nicht erkennen konnte, rief er mit übertriebener Freundlichkeit ins Blätterdach zurück: ?Wohin siehst du denn - Kraluk?? Es dauerte eine Weile bis genau die Antwort ertönte, die der schwarze Ork bereits erwartet hatte. ?Warum frägst du? Ich sehe natürlich in die Wälder. Wie Du befohlen hast.? Sichtlich gereizt hielt der Schwarze kurz inne und schleuderte dann mit aller Gewalt seinen Kalsh auf den Boden. Völlig außer sich vor Wut stampfte er auf den Baum zu, an welchen Kraluk vor einer halben Stunde emporgeklettert war. Mit seinen großen Händen, welche furchterregenden Pranken nicht unähnlich sahen, umfasste er den Stamm. Deutlich waren seine sich anspannenden Oberarmmuskeln zu sehen. ?Du Sohn einer hirnlosen Chimäre, haben die Götter dir denn überhaupt keinen Verstand auf deinen kurzen Lebensweg mitgegeben! Ich sag es dir nun zum allerletzten Mal: Sieh nach Osten ? hörst du? Nach Osten! Entgegen der Richtung unserer Herkunft!? Dann ließ er von dem Baumstamm ab und zog es vor, nervös um diesen herummarschieren, während er weiterhin nach oben starrte. ?Warum? Warum nur haben ausgerechnet mir die Meister diese Horde von Nichtsnutzen unterstellt? Ich habe mir nichts zu schulden kommen lassen, was diese Strafe rechtfertigen würde.? Ein auf dem Boden kauernder Ork kratzte gedankenverloren mit einem hölzernen Zweig ominöse Zeichen auf das Leder seines Brustpanzers und kaute währenddessen an einem dieser süßlich schmeckenden Tannenzapfen, die hier überall am Boden verstreut herumlagen. Scheinbar beiläufig hielt er eine Antwort auf die Frage des Schwarzen bereit: ?Du konntest beispielsweise die Schriftrollen der Meister nicht vom Brennholz unterscheiden...? Der große Schwarze fuhr urplötzlich herum und sah den am Boden sitzenden grauen Ork wutentbrannt an. Er hielt kurz inne, kniff seine Augen erneut zu schmalen Schlitzen zusammen. Mit dem rechten Zeigefinger deutete er mahnend auf den Neblebütler. ?Wenn du nicht die augenblicklich dein verfluchtes Maul hältst, Kawrak, trete ich es dir höchstpersönlich ein! Ich rate dir es zukünftig so lange geschlossen zu halten bis du von mir gefragt wirst! Glaube mir ? du tust gut daran, deine Provokationen künftig einzustellen.? Der Graue begann süffisant zu lächeln, was unweigerlich zur Folge hatte, dass seine Fangzähne hinter seinen Lefzen hervortraten. Er drehte seinen Kopf zur Seite, während seine Augen weiterhin den Schwarzen fixierten und spuckte den Zapfen auf den Boden. Er wusste genau, daß der Wütrich seine Drohungen nur allzu schnell wahr machen würde. ?Jawohl, Treiber?, fauchte Kawrak den Schwarzen an. Insgeheim wünschte der Brütler sich die Zeiten zurück, als die Schwarzpelze noch nicht ungesühnt derartige Drohungen gegen einen Nebelbrüter aussprechen konnten... ?Ich kann nichts erkennen. Die Sonne geht gerade hinter diesen unglaublich hohen Bergen auf - sie blendet mich?, ertönte es indes kleinlaut aus den Wipfeln. Ohne Kawrak aus den Augen zu lassen, schnaubte der Schwarze zurück: ?Mach dann eben deine armseligen Schlitze, die du Augen nennst, endlich auf und sieh etwas genauer hin. Wenn du Wurm weiterhin so jammerst schüttele ich dich von deinem altersschwachen Baum herunter und breche dir hier unten dein kümmerliches Genick!? ?Und dir Kawrak, rate ich zum letzten Male, deine Zunge in Zaum zu halten, sonst hacke ich sie dir eines Tages mit meinem Kalsh ab!? Der Schattenwütrich begann augenblicklich sein Gesicht zu einer übertrieben freundlich wirkenden Grimasse zu verziehen. ?Und derartiges wollen wir doch beide nicht. Oder?? Der Schwarze ging ein paar Schritte um den großen Findling herum und riß einem Goblin, der gerade zum Trinken ansetzte, mit einem Ruck die lederne Wasserflasche aus der Hand. Dann nahm er selber einen kräftigen Schluck davon, und goß sich anschließend das restliche Wasser über seinen verschwitzten Nacken. Anschließend warf er dem verdutztem Goblin das Gefäß direkt ins Gesicht und lugte wieder in die Bäume hinauf. ?Siehst du jetzt was, Kraluk?! Oder soll ich dir zur Abwechslung etwas amüsantes zeigen??, fragte der Schwarze mit gewohnt aggressivem Unterton. Gelächter ertönte unter den übrigen herumsitzenden Orks. ?Nicht auszuhalten! Ich hab mich übrigens nicht darum gerissen hier oben herumzusitzen.? Kurz trat Stille ein, bis die fast schüchtern wirkende Stimme Kraluks wieder vernommen werden konnte. ?Außerdem ist mir schlecht. Ich glaube ich hab Höhenangst. Ich muß gleich kotzen...? Augenblicklich verebbte das Gelächter der Orks. Manche sprangen auf und blickten nach oben. ?Sobald mir Dein Mageninhalt aufs Haupt regnet schieb dir langsam meinen Speer zwischen die Augen bis er hinten wieder rauskommt!?, schrie ein Nebelbrütling und schüttelte seinen Kopf derart heftig, daß sein langer weißer Haarzopf geradezu um ihn herumwirbelte. ?Kriegt euch wieder ein! Das war zumindest das letzte Mal, daß ich auf diesen dämlichen Bäumen hier rumsteige und den Posten übernehme. Das sage ich euch.? ?Das werden wir ja noch sehen?, flüsterte der schwarze Aschenwütrich leise vor sich hin. Plötzlich überschlug sich die Stimme des Aussichtspostens: ?Hey! Hey! Ich hab da was! Da hinten, direkt am Fuße der Berge. Da steigt jetzt Rauch auf!? Der schwarze Wütrich stolperte auf den Baum zu, auf dem der Posten saß. Er schlang wieder seine gewaltigen Hände um den Stamm und sah mit weit aufgerissenen Augen dem Baum entlang senkrecht nach oben. ?Verdammt, Kraluk! Wo kommt der Rauch her?! Sind da Häuser? Kannst du was erkennen?? ?Ja?, ertönte es von oben. ?Wartet, das könnten sie sein.? Man hörte Äste knarzen und unreife Kastanien vielen zu Boden, als Kraluk anscheinend versuchte, sich weiter nach oben zu arbeiten um eine bessere Übersicht zu ergattern. ?Jetzt! Ich kann es erkennen. Deutlich. Da sind Häuser. Viele Häuser! Mit vielen Äckern und richtiger Landwirtschaft. Die müssen sich da wohl schon vor langer Zeit niedergelassen haben.? Der Schwarze drehte sich bedächtig zu seinen Nebelbrütlingen um und verschränkte beide Arme vor seinem muskulösem Oberkörper. ?Also lagen die Meister doch richtig mit ihrer verworrenen Theorie, dass aus Ethras vor Jahrhunderten viele Menschen entkommen waren. Wenn das dort drüben die Nachkommen sind, ist unsere Suche endlich erledigt. Beendet und vorbei. Wir kommen endlich nach Hause von unserer Strafexpedition und raus aus diesen ekelhaften Tortaller Wäldern hier.? Die übrigen Orks glucksten munter und besabberten den Waldboden, bei der Vorstellung endlich wieder zurückkehren. Der Marsch durch diese Wälder hatte in den letzten Wochen einiges von ihnen abverlangt. Das mystische Eigenleben Tortalls war selbst den Orks nicht geheuer. ?Na, dann los? schrie ein Nebelbrütler ungeduldig, zog seinen Kalsh und rannte in die Richtung, in jener die Ansiedlung zu sein schien. Zugleich folgten ihm einige der Brütler, nachdem auch sie ihre Waffen gezogen hatten. ?Halt! Bleibt stehen, dämliches Pack!?, befahl der Schwarze barsch. Unvermittelt blieben die Brütler stehen und warteten nervös auf den Befehl ihres Oberhauptes. Dieser aber wandte sich, unberührt von der Ungestümheit seiner Schutzbefohlenen, wieder den Baumkronen zu. ?Kannst du einen Schutzwall oder eine Stadtmauer entdecken. Haben sie so etwas? Sprich!? Alle Orks blickten erwartungsvoll nach oben, als die Antwort ertönte. ?Nein, nichts. Kein Wall, keine Mauer. Nichts dergleichen. Nur einen Bach und einen kleinen See... mit Booten. Hey, die haben da wirklich richtige Boote!? Ein weiterer Jubelschrei ging durch die Reihen der Orks. Sie stellten sich auf ein einfaches, kurzes Gemetzel ein. Genau das, was sie nach wochenlanger, vergeblicher Suche in dieser fremdenfeindlichen Umgebung benötigten. Einfache Bauern und Landarbeiter, viele Frauen und Kinder. Sie würden nun büßen müssen, für all die Opfer, die die Orks innerhalb der letzten Woche in diesen Wäldern hatten beklagen müssen. Besser hätte es letztlich gar nicht kommen können. ?Traumhaft?, grinste Kawrak. ?Abschlachten von Menschen. Gibt es noch Schöneres??. Der schwarze Wütrich gab seinen letzten Befehl an den Posten. ?Komm jetzt langsam runter, Kraluk. Sei vorsichtig, damit sie dich nicht noch wahrnehmen. Sie sollen ja nicht vorzeitig von unserem kleinen Besuch erfahren, die friedlichen Bauern.? Wieder ertönte schallendes Gelächter. Er selbst verzog seine Mundwinkel weit nach oben und Speichel troff ihm aus dem Maul, während er mit seinem Daumen über die Klinge seines Kalsh? strich. ?Stumpfe Kingen zählen zu den schmerzhafteren?, murmelte er leise seiner Waffe zu. Äste knackten, brachen. Laub raschelte. Unreife Kastanien hagelten zu Boden. Vögel wurden in dem umliegenden Bäumen aufgeschreckt und flatterten eiligst unter lautstarkem Protest davon. Dann ein dumpfes Aufschlagen. Kraluk lag neben dem Treiber auf dem Waldboden. Laub fiel langsam zu Boden und bedeckte den vor Schmerz stöhnenden Posten. Und zugleich wuchtete der Schwarze seine eisenbeschlagenen Lederstiefel direkt in den Bauch Kraluks. ?Du dämlicher, Versager! Ich sollte dich auf der Stelle töten!?, wetterte der Aschenwütrich lauthals los. ?Sagte ich etwa nicht, du sollst deinen Arsch unauffällig hier herunter bewegen?! Du hast das ganze Waldgetier aufgescheucht. Was, wenn sie uns jetzt entdeckt haben?? Kraluk rappelte sich halbwegs auf und sah den Schwarzen mit angsterfüllten Augen an. ?Hat er schon!?, stammelte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. ?Hat er schon!?, äffte der Wütrich ihn gereizt nach. ?Was soll das heißen ?hat er schon?? Antworte! Dummkopf!? ?Der Drache!?, stotterte der am Boden kniende Posten angsterfüllt. ?Großer ? roter - Drache!? Ein Aufruhr ging durch den Orktrupp. ?Drache??, wiederholte Kawrak langsam. Nachdenklich sah er den vor ihm liegenden Ork an. Ein Drache? Rote Drachen gehören der Geschichte an. Sie wurden vor Jahrhunderten von den Meistern eigenhändig ausgerottet. Außerdem wurde niemals von überlebenden roten Drachen gesprochen... Wahrscheinlich hatte sich Kraluk geirrt. Die letzte Zeit war einfach zu viel für den müden Verstand einiger Orks in seiner Truppe. Die Begegnung mit diesen sprechenden Bäumen und der nächtliche Kampf mit den ungewöhnlich großen Wölfen nähe der verlassenen Burg. Das alles schien auch für Kraluk zuviel gewesen zu sein. ?Weißt du, was du da behauptest? Bist du dir überhaupt im klaren, wie einstige Drachen ausgesehen haben??, fragte der Schwarze erzürnt. Die umherstehenden Orks starrten auf den verängstigten Kraluk. Der schwarze Aschenwütrich beugte sich zu dem Posten hinunter, ergriff mit beiden Händen den Hals des Kraluk und hob ihn vom Boden auf. Er schleuderte den nach Luft ringenden Posten herum und drückte ihn fest gegen den Findling. Er bewegte seinen Kopf dicht an das Gesicht des röchelnden Posten heran. So leise, dass es keiner der umstehenden Orks zu hören vermochte, hauchte er dem in der Luft strampelnden Kraluk ins Ohr. ?Du untergräbst mit diesen blödsinnigen Bemerkungen nur die Moral meiner Männer! Dummkopf! Ihr Mut scheint sie nach den aufreibendem Marsch durch dieses Gestrüpp ohnehin verlassen zu haben. Also verkneife dir dein dilettantisches Geschwätz über Drachen und andere bedrohte Tierarten dieses Waldes!? In diesem Moment vernahmen die Orks ein markerschütterndes Brüllen. Der schwarze Wütrich ließ augenblicklich den Posten fallen und sah ungläubig nach oben. Riesige, rote Schwingen durchstießen das dichte Blätterdach. Nur einen Augenblick später, unfähig zu reagieren, sah der Hordentreiber eine gewaltige Flammenzunge auf zulodern. Die umliegenden Bäume fingen sofort Feuer, wurden harsch beiseite gedrückt und stürzten zu Boden. Die panischen Schreie der Orks konnten noch von den weit entfernten Landarbeitern vernommen werden, die wie gewöhnlich zu diesen frühen Abendstunden ihre Felder bestellten. Vorkommnis vor einigen Jahren vor Part Ethras Die orkischen Völker fristeten einst ihr Dasein im hohen Norden, außerhalb der Grenzen des Alten Tardischen Reichs. Das raue Klima machte sie über die Jahrtausende hinweg widerstandsfähig gegen Wind und eisige Kälte; das geringe Nahrungsangebot ließ sie lange Hungerperioden überstehen; die ewig tobenden Stammeskriege ließen sie zu kampflustigen, äußerst aggressiven, unberechenbaren und grausamen Wesen heranreifen. Kurzum, sie waren der zu Fleisch gewordene Alptraum jedes zivilisierten Volkes. Ihre einstige Heimat, der Nordlandbruch und die Blutlandebenen konnten jedoch nicht viele Orks aufnehmen. Zu wenig Nahrung bot die karge Umgebung ihren Bewohnern, und so sahen sich die orkischen Stämme gezwungen, benachbarte Sippen aus deren Land zu vertreiben. Grausame Stammeskriege waren die Folge, in denen jährlich Tausende von Orks ihren Tod fanden. Eine andere Lösung dem sicheren Hungertod zu entweichen, sahen findige Stammesoberhäupter darin, mit ihrem kampferprobten Gefolge in den fruchtbaren Süden auszuweichen. Mit eisernem Willen zogen dann ganze Orkstämme gen Süden, überfielen die dort ansässigen Bewohner, plünderten und brandschatzten die Dörfer. Ihre Opfer waren zumeist die Bewohner der nördlichen Grenzgebiete des Alten Tardischen Reichs oder deren Anrainerstaaten: im Westen das Reich der Gordoliner oder im Osten die Zwergenclans in den Götterzinnen. Daher waren die Orkhorden schon seit Menschengedenken bei der Bevölkerung angrenzender Reiche gefürchtet. Zu Tausenden brachen sie plötzlich in den Wäldern Gordolins ein, stürmten über die weiten Ebenen Tardis auf die Städte zu, oder fielen in die unterirdischen Reiche der Zwerge ein. Marodierende Gruppen zogen häufig durch die gefährdeten Grenzgebiete. Orks sind bekannt für ihre Brutalität und Habgier. Darüber hinaus verfügen sie über eine große Körperkraft und der Umgang mit ihren - wenngleich auch sehr einfachen - Waffen beherrschen sie mehr als nur gut. Ihre Landgewinne waren glücklicherweise nicht von langer Dauer. Das Tardische Reich reagierte auf solche Einfälle, indem es Teile des Heeres in Bewegung setzte ? bei konzentrierten Angriffen der Orks wurde das Tardische Heer vorübergehend fest in der Nordmark stationiert. Darüber hinaus traten auch private Streitkräfte in Erscheinung, um zur Unterstützung des Reichs dienlich zu sein indem sie primär marodierende Orktruppen bekämpften. Dies betraf insbesondere die Streitkräfte der Illuminatoren und den (in der östlichen Nordmark ansässigen) Ritterorden der Lauensteiner. Der unaufhaltsame Drang der Orks, in den gemäßigten Süden vorzurücken, war aber durch die ewigen Rückschläge ungebrochen. Lediglich ihr Hass auf all jene, die ihnen ihren Wunsch auf eine neue Heimat verwehrten, nahm stetig zu. Nicht uninteressant im Zusammenhang mit der allgemeinen Gesinnung und Verhaltensweise der Orks ist deren angebliche Entstehungsgeschichte. Man erzählt, die Orks wären vor sehr langer Zeit von ihrem barbarischem Gott Barak erschaffen worden - bereits zu Zeiten, in denen Menschen und Elfen das Licht der Welt erblickten. Die Existenz der meisten Götter wurde bald von den Sterblichen anerkannt und die meisten Götter wurden von Menschen und Elfen gleichermaßen verehrt. Nur Barak, welcher keine Domäne sein Eigen nennen konnte, wurde dabei von den Sterblichen übergangen. Während die Glaubensjünger fortan im Namen verschiedener Gottheiten Tempel errichteten um ihnen die Ehrerbietung zu erweisen, drohte Barak in die kalte Abgeschiedenheit völliger Vergessenheit abzugleiten. Dies erzürnte den Gott so sehr, dass er beschloss, eine Rasse zu erschaffen, welche nur ihn als Gott anerkennen würde. Ohne hierfür beim Göttervater Poremus um Erlaubnis zu bitten, stahl er einen Menschen aus der Ebene der Sterblichen und hielt ihn lange Zeit in einem goldenen Käfig gefangen. Er beobachtete das verschreckte Wesen und spielte genüsslich mit dessen Angst. Bald jedoch war er angewidert von der Furcht und Verletzlichkeit des Menschen. Barak wollte eine Schöpfung, welche weniger leicht zu verängstigen war, welche Mut zeigte und körperlich mehr zu leisten vermochte. Heimlich veranlasste er eine Kreuzung, dessen Ergebnis ein Sterblicher war, dessen schwachen Eigenschaften weniger ausgeprägt schienen. Ausgestattet mit der Ausdauer eines Wolfes und der Unerschrockenheit eines Keilers, setzte er seine neue Schöpfung auf die Ebene der Sterblichen ab. Stolz auf seine Rasse, beobachtete er, wie sie ihn von Anfang an huldigten und verehrten. So, wie es ihm seiner Meinung nach gebührte. Die restlichen Götter aber zeigten sich entsetzt über die Perversität dieser Schöpfung. Sie klagten Barak an und verlangten von ihm, seine Kreuzung augenblicklich zu töten. Barak jedoch dachte nicht im Entferntesten daran, der Aufforderung folge zu leisten. Außer sich vor Freude verfolgte er, wie seine Schöpfung die Ebene der Sterblichen bevölkerte und sich schnell ausbreitete. Die übrigen Götter versuchten mittels ihren Gläubigern die Perversität auszurotten, was dazu führte, dass die Ebene der Sterblichen erstmals von grausamen Kriegen überzogen wurde. Nichts blieb unversucht, die Orks - wie sie inzwischen genannt wurden ? dem Tode zuzuführen. Barak sah mit wachsender Begeisterung, dass seine Geschöpfe einen eisernen Überlebenswillen entwickelt hatten und immer wieder neue Wege fanden, sich ihrem Schicksal zu widersetzen. Die Orks vermehrten sich schneller wie jede andere Rasse, besaßen eine Körperkraft, welche weit über jener aller anderen Sterblichen lag und ihre bis dato unübertroffene Skrupellosigkeit verschaffte ihnen weitere entscheidendende Vorteile. So vagabundierten sie durch die Welt und verbreiteten Angst und Schrecken. Zum Verdruss Baraks musste er jedoch bald feststellen, dass seine Schöpfung einen entscheidenden Nachteil gegenüber den anderen Rassen hatte. Denn ihre unvergleichliche Aggressivität jeglicher Mangel an Skrupel ließ es nicht zu, untereinander in Frieden zu verweilen. Bald brachen Sippenfehden aus, stachelten sich zu Stammeskämpfen auf und mündeten letztlich in der einer Eskalation: Die Rasse der Orks spaltete sich auf ? in zwei große Lager. Dies war das abrupte Ende des unvergleichlichen Siegeszugs der Orks. Geschwächt durch das Blutvergießen der ewig andauernden Bruderkriege, wurden sie von den übrigen Rassen aus den fruchtbaren Teilen der Welt verdrängt. Sie ließen sich nieder in unwegsamen, kargen und unbewachsenen Gegenden; dort, wo sonst kein Sterblicher überleben würde. Blanker Hass beherrschte das Wesen eines jeden Orks und bestimmte sein Leben. Die einstigen Herrscher der Welt gerieten in Vergessenheit; verfluchten ihr Dasein und ließen nicht davon ab, sich gegenseitig das Wenige, das sie ihr eigen nennen konnten, gewaltsam zu entreißen. Der Kampf ums nackte Überleben hatte begonnen... Orks zeichnen sich durch ihre nahezu perfekte Anpassungsfähigkeit aus. Es ist ihnen gelungen in den unwirtlichen Nordlandebenen zu überleben. Wer einmal dort gewesen ist ? und das waren wahrlich wenige ? weiß Unheilvolles über dieses Land zu berichten: Aktive Vulkane schleudern im Nordlandbruch tagein und tagaus schwarze Asche in den Himmel, um diesen fast völlig zu verdunkeln. Das Sonnenlicht ist nicht mehr imstande, sich einen Weg durch die dichten Aschewolken zu bahnen ? eisige Kälte ist Folge. Regen sinkt in Form schwarzen Schnees zu Boden, bildet eine schwarze schmierige Schicht aus Asche, Schnee und Eis. Hinzu kommt der beißende Schwefelgeruch, welcher das Land überzieht. Vegetation ist nirgends zu sehen. Dafür bahnen sich kilometerlange Lavaflüsse unaufhörlich ihren Weg durch das Land; erinnern unweigerlich an Ströme roten Bluts, welche aus offenen Wunden der Erde quellen. Diese Ströme durchziehen das Land, welches Blutlandebene genannt wird und fließen langsam aber stetig gen Osten. Dort ergießen sie sich in das Nordlandmeer, welches immerwährend sturmgepeitscht an die dunklen Riffe erstarrter Lava schlägt. Salzige Gischt und aufsteigender Dampf vereinen sich und formieren sich zu Nebelschwaden, welche das östliche Land in einen grauen Schleier tauchen. Dort an der Grauschleierküste ist der Nebel teils so dicht, dass man die Hand vor Augen nicht erkennt. Außer Orks ist es kaum einer Rasse gelungen, sich in dieser lebensfeindlichen Umgebung dauerhaft niederzulassen. Orks sind im Grunde überaus primitiv. Sie werden von den zivilisierten Rassen häufig als Primaten bezeichnet. Und dieser Begriff ist nicht weit hergeholt. Orks hausen in armseligen Hütten oder ziehen nomadenhaft durch das Land, ernähren sich ausschließlich von Fleisch ? in schlechten Zeiten schrecken sie auch nicht davor zurück ihresgleichen zu verspeisen. Ihre Werkzeuge sind sehr einfach gehalten. Die orkische Schmiedekunst ist als armselig zu bezeichnen. Simple Gerätschaften des Alltags können zwar problemlos hergestellt werden, bei den Waffen zeigen sich aber ihre Schmiede schnell überfordert. Daher dominieren auch die überwiegend simplen Schlagwaffen, wie Knüppel oder Morgenstern. Speere erfreuen sich ebenfalls großer Beleibtheit. Weit verbreitet ist auch die traditionelle Waffe der Orks, der sogenannte Kalsh. War zu früheren Zeiten der Bedarf an komplexeren Werkzeugen oder Waffen groß, so überfielen Orks fremde Ansiedlungen, von denen sie annahmen, dort die begehrten Gegenstände vorfinden zu können. Orks sind im Allgemeinen nicht besonders intelligent und verhalten sich auch dementsprechend. Dieser Umstand galt früher als Geschenk der Götter, denn nur so war es den zivilisierten Völkern möglich, die Einfälle der körperlich überlegeneren Orks erfolgreich abzuwehren. Der Aufmarsch großer Orkhorden hatte zwar etwas Beängstigendes an sich; die effiziente Führung solcher Heere war jedoch meist zum Scheitern verurteilt. Den orkischen Oberhäuptern konnte jegliches strategische Gespür mit bestem Gewissen aberkannt werden. Das Vorgehen großer Orkhorden war meist plump und ohne jegliche erkennbare Taktik. Was nicht im direkten Sturm eingenommen worden konnte, galt bei den Orks kurzum als unbesiegbar. Das Sozialverhalten bei den Orks, soweit dies überhaupt seiner Bezeichnung gerecht wird, ist äußerst dürftig und daher für viele Rassen kaum nachvollziehbar. Der tiefgreifende Grundsatz ?der Stärkere hat recht? ist das eigentliche Fundament orkischer Mentalität. Hiervon lässt sich jedes andere Gesetz über ihre Gemeinschaft oder ihres täglichen Beisammenseins ableiten. So gilt der Stärkste unter ihnen so lange als unumstrittener Stammesführer, bis er von einem anderen Ork zum Zweikampf herausgefordert und besiegt wird (einzige Ausnahme hierzu stellen die von den Schattenmagiern ernannten Kriegsfürsten dar). Rangkämpfe dieser Art enden meistens tödlich. Viele Stämme besitzen Schamanen, die neben der Heilung von Verletzten (falls diese überhaupt in den Genuss einer Heilung gelangen) auch die Position des Ratgebers der Anführer übernehmen. Schamanen sind magiekundig und gelten als gefährliche Gegner. Die männlichen Orks haben je nach Alter Anspruch auf ein Rudel Frauen, die sich ihrem Sippenoberhaupt bedingungslos unterwerfen. Die durchschnittliche Orkfamilie ist aufgrund der oft ein Dutzend zählenden weiblichen Orks sehr groß; zudem wird ständig für Nachwuchs gesorgt. Im hohen Alter von 50 Jahren kann ein männlicher Ork es unter Umständen zu einem Harem von bis zu 20 Frauen gebracht haben, wovon jede einzelne im Abstand von ein bis zwei Jahren gebärt. Das Resultat ist eine Vermehrung unglaublichen Ausmaßes innerhalb kürzester Zeit. Durch die einhergehende Nahrungsnot im hohen Norden bestand natürlich dringender Handlungsbedarf. Kriege und oben bereits beschriebene Auswanderungen in den Süden waren die logische Konsequenz. Da Orks wenig für ihre Brüder übrig hatten, waren Stammeskriege an der Tagesordnung. Dabei wurden ganze Stämme über Nacht ausgelöscht. Neue entstanden ebenso schnell. Gelang es einem Oberhaupt mehrere Stämme zu vereinen, versuchte er schnellstmöglich die Ausmaße seines Territorium zu erweitern; was neue Kämpfe zur Folge hatte. Innerhalb eines Stammes wurden keine Angehörigen eines anderen Volkes geduldet. Spätestens, wenn ein Stamm eine außerordentliche Größe erreicht hatte, kam es zu Aufständen innerhalb der eigenen Reihen. Neid und orkische Zwietracht waren sichere Garanten für den Zerfall solch aufstrebender Gemeinschaften und erstickten jegliches Aufbegehren dieser Stämme bereits im Keim. Die Orkvölker besitzen eine eigene Muttersprache; allerdings sprechen sie diese häufig ebenso schlecht wie Fremdsprachen. Hinzu kommt, daß jeder Stamm einen eigenen Dialekt hat. Die Schriftzeichen, die ausschließlich nur unter Schamanen weitergegeben werden, sind einfach und leicht verständlich. Damit lassen sich Texte, die nicht allzu komplex sind, ohne große Mühe verfassen. |
![]() |
![]() |
![]() | ||||
![]() | ||||
![]() |
![]() | ||||
![]() |
![]() |
Das Volk der Nebelbrut Das Volk der Nebelbrut: In den Blutlandebenen und östlich davon, dort wo die Lavaströme sich in das Nordmeer ergießen, lebt das Volk der Nebelbrut. Sie sind etwas kleiner wie ihre Verwandten, die Aschenwütriche, (ca. 1,60 ? 1,75 Meter) und haben eine graue Hautfarbe. Ihre weißen Haare erstrecken sich über ihren massigen Oberkörper und über den Kopf. Dieses Aussehen vereinfacht erheblich die Tarnung innerhalb der immerwährenden Nebelbänke in ihrer Heimat. Daher auch ihr Name. Um sich im dichten Nebel erfolgreich orientieren zu können, bildete dich das Gehör der Nebelbrütler über viele Generationen hinweg zu einem äußerst scharfsinnigen Organ heran. Häufig rasieren sich Brütler den Kopf und lassen nur in der Mitte der Schädeldecke einen dichten und langen, weißen Haarschopf, den sie mit Lederbändern zusammenbinden. Krieger bevorzugen diese martialische Tracht besonders. Ihre schwarzen Augen sind zu kleinen Schlitzen verzogen; wirken wie halb verschlossen. Trotz der Kälte sind sie nur spärlich bekleidet, da sie sich immer in der Nähe von Lavaströmen aufhalten, um deren abstrahlende Wärme zu nutzen. Sollten sie sich weiter von den Strömen entfernen, bauen sie auch kleine Iglus und werfen sich die Felle erlegter Tiere über. Der Nebelbrut wird nachgesagt, sie wären intelligenter als ihre Brüder aus dem Westen. Und tatsächlich sollen ihr einstigen Feldzüge insgesamt siegreicher verlaufen sein, als die der Wütriche. Nebelbrut-Stämme zeichneten sich beispielsweise dadurch aus, daß sie mehrmals angewendete Taktiken ihrer Gegner in darauffolgenden Kämpfen erfolgreich abwehrten oder gar nachahmten. Ihr grauweißes Erscheinungsbild verhilft ihnen immer wieder zu unvermuteten Überraschungsangriffen im Nebel oder in verschneiten Gebieten, in denen sie nur schwer wahrgenommen werden können. Dies ist auch eine beliebte Taktik der Brut. Sie bevorzugen hinterhältige Angriffe gegenüber dem offenem Kampf. Zwar wird ihnen dadurch gelegentlich Feigheit unterstellt (insbesondere Aschenwütriche legen diese Taktik als Zeichen der Schwäche aus), jedoch ist ihre Chance mittels solcher Angriffe einen Erfolg zu erzielen, wesentlich höher. Infolge dessen arbeiten Nebelbrütler häufig mit Fallen und zermürben so ihre Gegner. Außerdem versuchen sie die Moral ihrer Gegner langsam mit Blitzangriffen, unmittelbar darauffolgenden Rückzügen und zu untergraben. Beliebt war in früheren Kriegen die Taktik einfallende Aschenwütriche in den dichten Nebelschwaden in die Irre zu leiten, um urplötzlich vor den überraschten Eindringlingen zu erscheinen und sie mit einem gezielten Hieb zu enthaupten. Auch wird berichtet, Nebelbrütler vergruben sich im Schnee unter harrten so mehrere Stunden aus. Sobald ein unvorsichtiger Gegner sich dem eingegrabenen Nebelbrütler näherte, stach dieser unversehens mit dem seinem Kalsh in Beine oder Rücken seines Opfers. Die Fähigkeit im Verborgenen zu agieren, machte die Nebelbrütler während dem großen Überfall auf das Alte Tardische Reich zu hervorragenden Marodeuren hinterhalb des eigentlichen Frontverlaufs. So wurden kleine Truppen Nebelbrütler hinter die feindlichen Grenzen geschickt, wo sie gegnerische Stellungen ausspähten, Nachschubwege unsicher machten oder durch blitzartige Überfälle direkt die Moral des Gegners attackierten. In bereits eingenommenen Ländern oder Städten spürten sie in kleinen Gruppen Überlebende auf, die sich zu verschanzen versuchten und versklavten oder töteten diese. Wurden magische Artefakte oder andere Kleinode in ihren Besitz gebracht, trugen sie die wertvollen Fundstücke in den hohen Norden zu ihren Meistern, den Schattenmagiern. Für derart loyales Verhalten erfreuten sich die Nebelbrütler häufig großen Lobs - ausgesprochen durch die erstaunten Magier. Aus diesem Grund wurden die findigen Brütler häufig durch die Wütriche der niederträchtigen ?Speichelleckerei? bezichtigt. In Wahrheit jedoch hätten die Wütriche kaum anders gehandelt, wären sie nur so findig gewesen wie die kleinwüchsigere Konkurrenz. Als Waffen benutzen die Nebelbrütler häufig kurze Speere und andere Stangenwaffen, die zusätzlich auch als Fernkampfwaffen dienen können. Eigene Schmiede liefern dreieckige Schwerter, die ferner an unförmige Macheten erinnern und von den Orks als Kalsh bezeichnet werden. Sobald sie in den Besitz von Eisenrüstungen kommen, behalten sie diese und behandeln sie sogar pfleglich. Meistens finden jedoch Rüstungen aus Leder Verwendung, da sie ihre Bewegungsfreiheit nur ungern freiwillig einschränken. Häufig benutzen Nebelbrütler auch überhaupt keine Rüstungen, da sie sich lieber in den Nebelbänken oder im Schneetreiben mittels ihrer weißgrauen Körperbeharrung tarnen. Ein üblicher Stamm der Nebelbrut umfaßt bis zu eintausendfünfhundert Mitglieder, wobei die meisten Stämme durchschnittlich aus rund tausend Orks bestehen. Geht die Anzahl der Mitglieder eines solchen Stammes, welcher in den Blutlandebenen oder östlich davon beheimatet ist, über eintausendfünfhundert hinaus, herrschen existenzielle Nahrungsprobleme. Bei den Horden hingegen, welche sich in den Gebieten des ehemaligen Tardischen Reiches niedergelassen haben, handelt es sich um Gemeinschaften, in denen gleichermaßen Nebelbrütler, wie auch Aschenwütriche vorhanden sind. Sogenannte Horden sind zahlenmäßig den heimischen Stämmen manchmal überlegen, da die Nahrung nur selten knapp wird. Das Leben in den Horden wird durch einen Oberbefehlshaber, der von den Schattenmagiern eingesetzt wird, um deren Interessen zu vertreten, bestimmt. Bei diesen Kriegsfürsten handelt es sich jedoch meist um Aschenwütriche, da sie insgeheim als Durchsetzungsfähiger gelten. Dies stößt bei den Nebelbrütlern auf wenig Gegenliebe, da die beiden Völker nach wie vor ihre Antipathien offen zur Schau stellen. Näheres zu den Horden ist im Kapitel ?Gilden, Orden und Horden? nachzulesen. NEBELBRÜTLER Medium-Sized Humanoid (Orc) Hit Dice: 1d8 (4 hp) Initiative: 0 Speed: 30 ft. (studded leather), base: 30 ft. AC: 13 (+3 studded leather) Attacks: Kalsh +3 melee, Javelin +1 ranged Damage: Kalsh 1d8+1, or javelin 1d6 Face/Reach: 5. ft by 5 ft./5 ft. Special Qualities: Darkvision 60 ft. Saves: Fort +2, Ref 0, Will -1 Abilities: Str 12, Dex 11, Con 14, Int 9, Wis 8, Cha 8 Skills: Listen +6, Spot +6, Move Silently +6, Hide +4 Feats: Alertness, endurance Climate/Terrain: Any land Challenge Rating: ½ Treasure: None Alignment: Usually chaotic evil Advancement: By character class |
![]() |
![]() |
![]() | ||||
![]() | ||||
![]() |
![]() | ||||
![]() |
![]() |
Das Volk der Aschenwütriche ?Pikaggt, eb pesh? jak log atmukk! Illurial, Illominaty, Illosionishta! Kappaht: Ill... Ill... Ill... ? ratt? muk puik! Eh kaputt emghat at all...!? Frei übersetzt: ?Verdammt, das macht mich wahnsinnig! Illuriel, Illuminaten, Illusionisten! Immer nur: Ill... Ill... Ill... - das macht mich krank! Ich zerstöre jetzt einfach alles...!? Überforderter Aschenwütrich mit unzureichenden Fremdsprachenkenntnissen während seiner Auftragserfüllung in einem Lichtbringertempel Das Volk der Aschenwütriche: Aus dem sogenannten Nordlandbruch stammt das Volk der Aschenwütriche, oder auch nur Wütriche genannt. Wie der Name dieses Orkvolkes entstand, läßt sich einfach und ohne größere Umschweife erklären: Der Nordlandbruch befindet sich in ständiger Bewegung. Erdbeben sind an der Tagesordnung und Vulkane überziehen das Land. Diese Vulkane speien nicht nur heiße Steinglut an die Oberfläche, sondern auch tiefschwarze Asche. Während die Lava in Form mächtiger Ströme gen Osten fließt, verdunkelt die Asche den Himmel und sinkt langsam wieder zu Boden. Da nur äußerst selten die Sonnenstrahlen durch die dicken Aschenwolken brechen können, herrscht hier andauernde Kälte. Die Winter sind sehr lange und der Schnee der zu Boden fällt ist durch die Asche schwarz gefärbt. Alles in diesem Land wird von Asche überdeckt. Selbst die Orks können sich nicht von ihr befreien, da ihr Pelz sie stetig auffängt. Über die Jahrtausende hinweg glichen sich die Körper der Orks an die Umgebung an; ihr Fell und ihre Haut wurden über die vielen Generationen hinweg ebenfalls schwarz. Aschenwütriche sind somit nichts anderes als eine Mutation der einstigen Urorks von Barak. Wütriche werden bis zu 1,90 Meter groß und sind wesentlich stärker behaart als die Vertreter der Nebelbrut. Sie haben kleine rote Augen, die im Dunkeln wie rote Punkte leuchten. Sie tragen zerschlissene Lederkleidung, Oberhäupter schmücken sich häufig mit edlen Gewändern, die sie bei Überfällen erbeutet haben. Außerdem stehen die Wütriche in dem Ruf, großen Gefallen an Schmuckgegenständen zu finden. Insbesondere Gold- und Silberschmuck scheint ihre große Leidenschaft zu sein. Wie bereits oben beschrieben wurde, lebten Aschenwütriche zu Zeiten als sie nur am Nordlandbruch beheimatet waren zumeist in Höhlen. Von Zeit zu Zeit verließen sie ihren Unterschlupf und zogen nomadenhaft durch das Land. Bei solchen Stammesausflügen kam es zu gelegentlichen Abstechern in die angrenzenden zivilisierteren Reiche. Dort wurde dann alles mitgenommen, für das der Stamm Verwendung fand. Die darauffolgende Zeit harrten sie wieder in ihrer Höhle aus ? vorausgesetzt, ihren Ausflug in das Tardische Reich oder in die Gordolinischen Wälder hatten sie nicht mit ihrem Leben bezahlt und ihre ursprüngliche Höhle besaß keinen neuen Mieter. Wütriche lebten früher stets in sogenannten Stämmen (in Tardis auch Clans genannt), die bis zu tausendfünfhundert Mitglieder umfaßten. Dabei hatte jeder Stamm sein eigenes Gebiet; häufig befand sich ihre Höhle im Mittelpunkt ihres Landes. Innerhalb eines solchen Landes entschied einzig und allein das Oberhaupt, was zu geschehen hatte. Er allein entschied über Recht und Unrecht. Vertrat ein Wütrich aus dem Stamm eine konträre Meinung, so konnte er den Führer herausfordern ? vorausgesetzt er besaß den Mut und die erforderliche Stärke dazu. Ein Zweikampf entschied darüber, wer das Recht auf seiner Seit hatte, und welcher der beiden Kontrahenten zukünftig den Stamm leiten solle. Kam es zu Uneinigkeiten zwischen zwei Stämmen bezüglich den ?Nutzungsrechten? eines Landstrichs, wurde (wie sollte es anders sein) ein Schlagabtausch vorgenommen. Entweder einer der beiden Stämme wurde während des folgenden Kampfes davon überzeugt, sich dem schlagkräftigeren zu bedingungslos zu unterstellen oder aber die Erkenntnis über die eigene Unterlegenheit kam zu spät ? was konsequenterweise die Ausrottung eines Stammes nach sich zog. Aschenwütriche aßen früher zu Zeiten akuten Nahrungsmangels auch ihresgleichen. Dazu überfielen sie andere Orkansiedlungen, vorrangig Nebelbrut-Stämme, und verspeisten deren Tote. In langen Wintern ereilte aber auch durchaus den Bewohnern vieler Grenzdörfer des Tardischen Reiches oder den nördlichen Waldgebiete Gordolins ähnliches Schicksal. Zwerge standen dem Spektakel des Nahrungserwerbs außen vor, da die Wütriche ihr Fleisch wenig schätzen. Bestätigt wurden diese Vorfälle einst von den Ordenskriegern der Sonnenklingen, die in langen Wintermonaten ab und an Kreuzzüge im hohen Norden durchführten. Besonders harte Winter boten sich hierfür an, da die ausgehungerten Wütriche den berittenen Sonnenklingen wenig entgegenzusetzen hatten. Als die Schattenmagier die nordischen Clans vereinigten und gegen das Alte Tardische Reich mit Waffengewalt vorgingen, benutzten sie vorzugsweise die Wütriche als Hauptangriffstruppen. Laut Überlieferungen zogen gewaltige Heerscharen der dunklen Orks durch das Land um jeden vermeintlichen Widerstand zu brechen. Sie belagerten die Städte und überrannten in ihrer ungeheuren Masse die Armeen Tardis?, der Gordoliner oder der Zwergenclans in den Götterzinnen. Sie töteten alles, was sich ihnen entgegenstellte und selbst fliehende Frauen und Kinder streckten sie gnadenlos nieder. Wütriche sind leicht reizbar, äußerst aggressiv und scheuen im Gegensatz zu ihren Brüdern keinesfalls den offenen Zweikampf. Allein ihre unglaubliche Körperkraft macht sie zu äußerst gefährlichen Gegnern. Als Waffen bevorzugen sie meistens klobige, stumpfe Hiebwaffen, wie Streitkolben und Morgenstern; und dem weniger im Umgang solcher Instrumente versierten Ork bleibt immer noch die altbackene Keule. Aber auch in den Reihen der Aschenwütriche findet das traditionelle Kalsh durchaus seine Verwendung. Heute bilden Wütriche zusammen mit den Nebelbrütlern sogenannte Horden. Solche Horden unterstehen einem Befehlshaber, welcher meist aus den Reihen der Wütriche stammt und im Sinne der Schattenmagier handelt. Jedem dieser Befehlshaber, der den Rang des Kriegsfürsten inne hat, ist ein Landstrich in den besetzten Ländereien des Alten Tardischen Reiches zugeteilt worden. Die Kriegsfürsten führen direkt die Befehle der Magier aus. Näheres über die Horden ist im Kapitel ?Gilden, Orden und Horden? zu finden. ASCHENWÜTRICH Medium-Sized Humanoid (Orc) Hit Dice: 1d10 (5 hp, +3 hp toughness) Initiative: 0 Speed: 30 ft. (scale mail), base: 30 ft. AC: 13 (+3 studded leather) Attacks: Kalsh +3 melee Damage: Kalsh 1d8+2 Face/Reach: 5. ft by 5 ft./5 ft. Special Qualities: Darkvision 60 ft., light sensitivity Saves: Fort +2, Ref 0, Will -1 Abilities: Str 14, Dex 11, Con 14, Int 9, Wis 8, Cha 8 Skills: Feats: Toughness Climate/Terrain: Any land and underground Challenge Rating: ½ Treasure: Standard Alignment: Usually chaotic evilAdvancement: By character class © Markus Steinmetz ![]() |
![]() |
![]() |
![]() | ||||
![]() |
![]() Impressum | Disclaimer | Technisches | Wie wir werten | Nutzung der Foren © 2001 by Daniel Heymann, Layout und Design by Andreas Prudzilko Letzte Änderung: 19.12.2001 |