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Lord Evrim
Challenge Rating: 6, Aristokrat 6
Einst war Lord Evrim ein einflussreicher und beliebter Adliger im Königreich, der von den meisten anderen Familien und vom König respektiert wurde, doch dies änderte sich mit der Zeit, denn Evrim war einer dunklen Macht verfallen, als seine Ehefrau gestorben war. Dies geschah vor nunmehr zehn Jahren. Evrims Frau, die Lady Selime, starb an einer fürchterlichen Krankheit, deren Ursprung unbekannt war, und selbst die Priester schienen nichts dagegen unternehmen zu können. Als Selime starb, verfiel Lord Evrim in tiefe Trauer und verlor das Interesse an der Welt um ihn herum. Er zog sich vom höfischen Leben zurück und mied die Feste und Treffen, bei denen er früher immer die anderen Adligen getroffen hatte.
Statt dessen richtete er in seiner Burg einen Schrein für seine verstorbene Gattin ein und führte von da an ein völlig zurückgezogenes und einsames Leben. Drei Monate nach Selimes Tod jedoch, geschah etwas, das Evrim für immer verändern sollte. Mitten in einer stürmischen Herbstnacht lag Evrim wach in seinem Bett und schaute nachdenklich an die Decke seines Schlafzimmers. Draußen wütete der Sturm und die Fensterläden wurden laut klappernd hin und her gerüttelt.
Plötzlich ließ irgendeine unsichtbare Kraft die hölzernen Läden in viele kleine Splitter zerbersten und Dutzende von messerscharfen Schrappenellen stoben durch den Raum und bohrten sich in Evrims Arme, sein Gesicht und auch in sein linkes Auge. Ächzend und stöhend griff Evrim nach seinem Auge uns spürte wie das warme Blut seine Wange hinablief. Er kam nicht dazu den Holzsplitter aus dem Auge zu ziehen, denn in diesem Moment hörte er das erste Mal die Stimmen.
"Evrim! Eeeevriiiim! Hör uns zu! Willst du deine Gattin wiedersehen? Natürlich willst du!" In diesem Moment glaubte Evrim irgendeinem faulen Zauber beuzuwohnen oder von dunklen Mächten berührt zu werden und schrie so gut er es vermochte: "Weiche, Teufel! Lass mir meine Ruhe und fahr zurück in die Hölle aus der du gekommen bist!"
Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, verschwanden die Stimmen wieder. Nun zog Evrim den Holzsplitter aus seinem Augen und rief nach seinem Leibdiener, um die Wunde zu verbinden. Äußerlich heilte die Verletzung ab, aber Evrim war von da ab blind auf seinem linken Auge und trug eine schwarze Augenklappe.
Doch der Verlust eines Auges sollte nicht das einzige sein, was Evrim an jene Nacht erinnerte, denn wenige Tage später kehrten die Stimmen zurück. Diesmal saß Evrim allen in seinem großen Speisesaal, der nur schwach von einige Kerzen erleuchtet war. Ein Windstoß fuhr plötzlich durch den Saal und die Kerzen erloschen. Dann ertönte ein schauriges Heulen und etwas kaltes, glitschiges schlich um Evrims Beine. "Weiche, Teufel!" brüllte Evrim, doch das Wesen blieb und nun ertönte wieder die Stimme, hallend so als ob sie von weit her kam. Evrim konnte nicht sagen ob die Stimme einem Mann oder einer Frau gehörte, doch sie rief: "Evrim! Eeevriiim! Willst du deine Gattin wiedersehen? Natürlich willst du! Du musst uns nur einen Gefallen tun, und wir werden sie dir zurückbringen! Evrim, Eeevriiiim!" Zitternd schrie Evrim: "Lasst mich in Ruhe! Ihr wollt mich nur heimsuchen und euch über meine Trauer lustigmachen! Möge das Licht euch verbrennen!"
Daraufhin verschwand das Wesen und die Stimme und Evrim setzte sich schwer atmend wieder hin. Er hatte erst jetzt bemerkt, dass er senkrecht vor seinem Stuhl gestanden hatte. Allerdings hatte er begonnen, nachzudenken. Was wäre, wenn es mehr war als bösartiger Schabernack? Was, wenn die Stimme die Wahrheit sagte? Er beschloss ihr beim nächsten Mal genauer zuzuhören - falls es ein nächstes Mal geben würde...
Die Stimme kehrte tatsächlich zurück, aber erst Wochen später, als Evrim sich beim Abendgebet in der kleinen Kapelle auf seinem Anwesen befand. Evrim kniete vor dem kleinen Altar des Gottes der Gerechtigkeit und murmelte seine Gebete, als das heilige Symbol auf dem Altar plötzlich ganz leicht grünlich zu glühen begann. Das Leuchten wurde immer stärker und schließlich war es zu hell um hineinzublicken ohne geblendet zu werden. Evrim bedeckte unter einem Ächzen sein gesundes Auge und bückte sich vor dem Licht. In diesem Moment ertönte wieder die Stimme, aber diesmal war ihr Klang tiefer und dröhnend, so als würde sie direkt in Evrims Kopf sprechen: "Evrim! Eeeevriiiim! Willst du deine Gattin wiedersehen? Natürlich Willst du! Du musst uns nur einen Gefallen tun, und wir werden sie dir zurückbringen! Evrim, Eeeevriiiim!"
"Ja, bei allem was mir heilig ist, ich will sie wiedersehen! Wer seid ihr, und was muss ich tun, damit ihr sie mir zurückbringt?" Die Stimme antwortete und nun klang sie wie ein Choral von hunderten von Stimmen in Evrims Kopf: "Wer wir sind ist für euch unwichtig, Evrim! Unwichtig! Unwichtig! Ihr müsst schwören uns zu dienen, Evrim! Dienen! Dienen!"
Lord Evrim blickte verstört mit zusammengekniffenen Augen in das Licht, in dem sich jetzt die Silhouette eines annähernd menschlichen Wesens abzeichnete. Schließlich antwortete der alte Fürst: "Nun gut, ich werde euch dienen! Ich werde alles tun, was ihr von mir wollt! Sagt mir nun was ich tun muss! Sagt es mir, ich flehe euch an!"
Es ist nun etwa drei Monate her, dass der alte Fürst Evrim, Hochsitz des Hauses Sarathay sein Anwesen nahe der Hauptstadt verlassen hat. Er hat angeblich alles zurückgelassen und nicht einmal seine engsten Vertrauten, sein Leibdiener Aliar und sein Bruder Nekril wissen, wohin er so übereilt verschwunden ist. Allerdings hat man sich schon seit einiger Zeit erzählt, dass es um die geistige Gesundheit des Fürsten nicht gerade gut bestellt sei.
Doch die Situation des Königreichs ist im Moment zu heikel, als dass man sich um das Verschwinden eines alten Fürsten kümmern könnte, der so oder so wohl nicht mehr lange zu leben hat und offensichtlich krank war, lange bevor er verschwand. An den Grenzen des Reichs scharen sich Horden von schrecklichen Kreaturen und jeden Tag kommen neue Botschaften von Drachensichtungen von der Grenze zum König.
Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, sind vor einigen Tagen Gerüchte eingetroffen, das sich in den weiten Sümpfen im Süden seltsame Gestalten versammeln, die weite, grüne Kapuzenroben tragen und ihre Gesichter verbergen. Die Reisenden, die aus dem Süden kommen, sagen, dass all diese seltsamen Gestalten in die Sümpfe wandern und mit niemandem sprechen. Die Bewohner des Südens selbst scheinen höchst unruhig zu werden und die wenigen dort stationierten Soldaten wagen es nicht die heimtückischen Marschlande zu betreten.
Der Sumpf war Evrims neues Heim geworden. Tief im Herzen der Marschlande befand sich ein uraltes Fort aus Holz, das schon recht morsch war und keinem halbwegs beherzten Angriff standhalten würde. Dennoch bestand keine Gefahr, denn niemand würde ihn und seine Gefolgsleute angreifen, ja auch nur beachten, so lange bis es zu spät war für sie alle. Dann würden seine Herren diese Welt betreten können und Evrim würde seine geliebte Gattin Selime wiedersehen.
Um seinen Thron herum knieten Dutzende von Gestalten in grünen Kapuzenroben, die ihn wie einen Gott anbeteten. Es war ein gutes Gefühl und er bemerkte den topischen Regen und die blutsaugenden Moskitos nicht, die sich auf seinem Körper niedergelassen hatten. Er spürte nur die Verbindung zu seinen Meistern. Die Verbindung und die unbändige Energie, die aus dem reinen bösen zu bestehen schien, die durch diese Verbindung in seinen Geist und seinen Körper drang. "Bald"murmelte Evrim bei sich "Sehr bald."
Beschreibung Rein äußerlich ist Lord Evrim anscheinend ein schwächlicher alter Kreis mit weißem Haar, das ihm bis auf die Schultern fällt und einem mittlerweile sehr fülligen weißen Vollbart. Er trägt eine Kapuzenrobe aus einem festen grünen Stoff, deren Kapuze sein markantes Gesicht meist verdeckt. Wenn er die Kapuze abnimmt, oder sein Gesicht direkt beleuchtet wird, erkennt man, dass die ehemals blauen Augen des Fürsten nun völlig schwarz sind. An seinem Gürtel trägt er sein Rapier und seine Handarmbrust, sowie einen Köcher mit den vergifteten Bolzen.
Spielwerte Menschlicher Aristokrat 6; medium-size humanoid (human); Hit Dice 6d8; hp 31; Init +1 (Dex); Spd 30 ft.; AC 12 (+1 Dex, +1 Ring of Protection [+1]); Atk +7 melee (+1 Rapier; 1d6+2) or +6 ranged (Masterwork hand crossbow; 1d4 and poison [see below]); SA Poison; AL NE; SV Fort +2; Ref +5; Will +7; Str 13; Dex 12; Con 10; Int 16; Wis 15; Cha 14; Skills & Feats (67 pts.): Appraise +8; Diplomacy +11; Gather Information +10; Intimidate +5; Knowledge (nobility) +12; Knowledge (history) +10; Listen +7; Read lips +7; Ride +11; Sense Motive +8; Spot +4; Weapon Focus (Rapier), Skill Focus (Knowledge[Nobility]), Skill Focus (Ride), Lightning Reflexes Languages: Common, Elven, Dwarven, Abyssal, Gnome, Halfling
Ausrüstung +1 Rapier, Ring of Protection (+1) (gleichzeitig Siegelring des Hauses Sarathay), masterwork hand crossbow, 20 bolts (poisoned [see below]), Köcher, noble's outfit, belt pouch, Robe aus grünem Stoff, 25 pp, 5 gems (25 gp each), goldene Halskette (100 gp)
Spezielle Angriffe Poison: Die Bolzen, die Lord Evrim mit seiner Handarmbrust verschießt sind mit Schattenessenz (shadow essence) getränkt. Dieses Gift wird auf Seite 80 des Dungeon Master's Guide beschrieben. Reittier: Horse, heavy (Monster Manual, Seite 197)
© Talwyn aus Niewinter - eingereicht für den Fantasy Contest
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