Tardis
Die Blaue Bruderschaft, Orden zu Ehren Mishas

In Tardis und über dessen Grenzen hinaus gab es einst eine ganze Reihe von Gemeinschaften, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, der Göttin Misha die Ehre zu erweisen. All diese verschiedenen Orden standen selbstverständlich im Einklang zueinander, lediglich die Art und Weise der Ehrerbringung und des Aufgabenfeldes dieser komplexen Ordenlandschaft Mishas unterschieden sich voneinander. Einer der wenigen Orden Mishas, die noch heute zu finden sind, ist der der Blauen Bruderschaft.

Die Blaue Bruderschaft ist ein sehr alter Orden, wenn nicht gar der älteste aller Orden zu Ehren Mishas. Bereits im Tardischen Reich erfreute sich diese Gemeinschaft, deren Priester im übrigen den Ruf besaßen ausgesprochen volksnah zu sein, großer und andauernder Beliebtheit.

Die Hohen Priester der Blauen Bruderschaft hielten es nicht für nötig sich in die Politik des Reiches einzumischen und überließen daher diese Tätigkeit eher den Lichtbringern. Die Priester sahen sich stets als Beistand des einfachen Volkes in all deren Lebenslagen. So wurden beispielsweise Geburten, Trauungen oder Heilung schwerer Krankheiten von den Priestern der Blauen Bruderschaft vollzogen ? und dies zumeist ohne jeglichem Entgeld. Diese Tradition behielt der Orden bis heute aufrecht; dementsprechend hoch ist der Zulauf neuer Gläubiger.

Die Priester der Blauen Bruderschaft sind allesamt mit der Kunst des Heilens vertraut und haben diese anzuwenden, sobald ein Individuum ? gleichgültig welcher Herkunft ? dieser Hilfe bedarf. Barmherzigkeit ist das Steckenpferd des Ordens und muß stets mit vollster Hingabe von Seiten der Priester gewährt werden. Hilfesuchende sind aufzunehmen und ferner zu pflegen, weshalb im Tardischen Reich der Löwenanteil sozialer Einrichtungen von der Blauen Bruderschaft getragen oder zumindest finanziert wurde.

Auch widerstrebt es der Philosophie des Ordens von seinen Anhängern Beiträge in Form von Geld oder anderen Wertgegenständen entgegenzunehmen. Die einzige Ausnahme stellen Spenden dar, die allerdings früher im Tardischen Reich meistens von Adligen oder wohlhabenden Familien stammten. Das Prinzip der Eigenerhaltung der Blauen Bruderschaft war im Grunde simpel: Alle Tempel waren große Anwesen; am ehesten mit Klöstern zu vergleichen. Diese Klöster betrieben im unmittelbaren Umland Landwirtschaft. Sowohl der Anbau verschiedener Getreidesorten, Früchte und einer Vielzahl von Kräutern fand dort statt, wie auch das Halten großer Herden von Rindern, Kühen oder Schafen. Auch die Zucht edler Rösser war Beliebt bei der Bruderschaft. Die Ländereien, die für diese Bewirtschaftung vonnöten waren, wurden einst der Blauen Bruderschaft nach und nach vom König übertragen. Viele solcher Klöster durchsetzten früher das Reich und erwirtschafteten so materielle Reichtümer ansehnlicher Größe. Der unübertreffliche Fleiß der Priester und Mönche des Ordens tat sein eigenes dazu: So wurde einst aus der Blauen Bruderschaft nicht nur eine sich selbst erhaltende autarke Gemeinschaft innerhalb des Alten Tardischen Reichs, sondern auch gleichzeitig eine nicht zu verachtende Wirtschaftskraft. Und Zeiten allgemeiner Hungersnöte oder erntevernichtender Ereignisse wie Umweltkatastrophen oder aufgrund kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Orks konnten somit die vollen Kornkammern der Blauen Bruderschaft oftmals gefürchtete Hungersnöte abwenden.

Auch heute stehen vor Part Ethras oder Trevia etwas außerhalb mächtige Gemäuer; sogenannte Kloster der Blauen Bruderschaft. Getreu der alten Tradition erhielten auch diese heiligen Niederlassungen schon vor vielen Generationen ansehnliche Ländereien, welches viele Priester und Mönche nach den alten Maßregeln der Anbaukunst bewirtschaften. Desweiteren ist die Blaue Bruderschaft schon so weit man zurückdenken kann für die unübertroffene Qualität ihrer verschiedenen Weinbrände bekannt. Dementsprechend fröhlich geht es oftmals bei den Feierlichkeiten des Ordens zur Sache.

Aber auch in jeglichen anderen Bereichen ahmen die Priester ihren Vorfahren nach. So öffnen sich die Tore des Klosters auch heute noch jedem Hilfesuchendem, Kinder erblicken dort das Licht der Welt, Verletzte werden geheilt und Trauungen vollzogen. Auch das traditionelle Erntefest wird jedes Jahr im Herbst gefeiert, und jeder Besucher ? gleichgültig welchen Glaubens ? ist ein willkommener Gast.

Die Blaue Bruderschaft ist auch für ihre Offenheit und Umgänglichkeit bekannt. So war es für andere Orden, zumindest laut Überlieferungen, im alten Tardis bereits oftmals ein Dorn im Auge, mit welcher ?übertriebenen und ausgearteten, unflätigen Fröhlichkeit? die Priester ihre Gottesdienste abzuhalten pflegten. Tatsächlich erinnern noch heute jene Gottesdienste eher an ein ausgelassenes Fest als an beschauliche Ehrerbietungen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass angeblich Priester der Lichtbringer hinter vorgehaltener Hand munkeln es handele sich bei der Bruderschaft um ein groß angelegtes Sakrileg am Glauben an Misha. Die verantwortlichen Hohen Priester der Blauen Bruderschaft hingegen sehen dies jedoch anders; oder detaillierter ausgedrückt: sie nehmen die Form der Ehrerbietung weniger ernst als ihre Glaubensvettern. Sie sind nämlich der festen Überzeugung, daß hart arbeitende Gläubige - und das sind die auf den Feldern arbeitenden Priester und Mönche der Bruderschaft allemal ? einen vernünftigen Ausgleich zum eigentlichen Ernst des Lebens verdient hätten. Und dies gelte nicht nur ausschließlich für die Mitglieder der Bruderschaft, sondern auch für die sonst so hart arbeitende Bevölkerung. Aber diese Diskussion über Vernunft oder Unvernunft der Priester der Blauen Bruderschaft ist inzwischen so alt wie der Orden selbst und im Grunde freilich nicht überzubewerten. Und genau betrachtet, scheint es die Bruderschaft wenig zu interessieren, wie die Illuminatoren darüber zu urteilen gedenken...

Eine weitere Tradition des Ordens, die bei weitem weniger Verwirrung stiftet, ist die Tatsache daß, wie der Name schon besagt, die Bruderschaft keine weiblichen Priester oder Mönche in den eigenen Reihen duldet. Die Blaue Bruderschaft ist somit eine reine Männerdomäne, die allerdings nicht auf eine irgendwie geartete Ignoranz des männlichen Geschlechts zurückzuführen ist, sondern vielmehr eine uralte Regel ist, die es zu erhalten gilt. Die moralische Vertretbarkeit dieser internen Gesetzmäßigkeit wird allerdings niemals in Frage gestellt; sowohl von der Bevölkerung oder den Anhängern nicht, noch von Priestern des Ordens selbst.



Tardis - Inhaltsverzeichnis
Chroniken

Götter
  • Misha

  • Berek

  • Illuriel

  • Vogurasht


  • Gilden, Orden & Horden
  • Der Orden der Lichtbringer, die Illuminatoren

  • Der Orden der Lichtbringer, die Sonnenklingen

  • Die Blaue Bruderschaft, Orden zu Ehren Mishas

  • Die Gilde der Schattenmagier

  • Die Universität des Illusionismus, die Gilde der Illusionisten

  • Der Lauensteiner Ritterorden


  • Rassen & Völker
  • Menschen

  • Gnome

  • Halblinge

  • Zwerge

  • Orks

  • Goblins



  • © Markus Steinmetz



    Impressum | Disclaimer | Technisches | Wie wir werten | Nutzung der Foren
    © 2001 by Daniel Heymann, Layout und Design by Andreas Prudzilko
    Letzte Änderung: 24.1.2003

    Tardis